Obwohl Stevens kürzlich seinem Wettkampfrenner einen etwas leichteren Rahmen spendierte, schickten die Norddeutschen die erste Generation des seit 2021 erhältlichen Modells in den Test, dessen Basis etwas günstiger ist. Wegen einer Preisanpassung im Testzeitraum schießt das Arcalis dennoch ein wenig über das Budget hinaus; bei der Bestellung des Testrads spuckte der Online-Konfigurator noch einen Preis von 5482 Euro aus. Interessenten können sich aber aus einer Vielzahl von Optionen ihr Wunschrad selbst zusammenpuzzeln. Das teuerste Rad im Test profitiert in den Kerndisziplinen stark von den aufpreispflichtigen Anbauteilen aus Carbon: Das hochmoderne Cockpit von Vision mit geschwungenem Oberlenker und der Laufradsatz von Zipp drücken das Gewicht unter acht Kilogramm und haben ihren Anteil am guten Aero-Ergebnis.
Mit 212 Watt sind die schnellsten Boliden im TOUR-Test in Reichweite, mit unserem windschnittigeren Referenzlaufradsatz und 208 Watt stößt es in die Riege der Besten vor. Auf der Straße bestätigt das steife Stevens die guten Messwerte, das agile Fahrverhalten und die gestreckte Sitzposition unterstreichen eindrucksvoll die Rennambitionen. Dass es trotzdem nicht zum Testsieg reicht, liegt am schwachen Federkomfort. Sowohl Sattelstütze als auch Cockpit geben kaum nach und rütteln den Fahrer auf schlechtem Fahrbahnbelag durch. Ein Manko, das die hochwertigen 30-Millimeter-Reifen nur ansatzweise kompensieren können.
Das Arcalis ist ausschließlich per Konfigurator bestellbar. Kompletträder mit der ersten Rahmengeneration, die knapp 1200 Gramm wiegt, starten bei 3499 Euro. Die neue Ausbaustufe, die nicht ganz 100 Gramm weniger wiegt, ist 200 Euro teurer. Für Fans von mechanischen Schaltungen interessant: Beide Varianten lassen sich auch mit Shimanos nicht elektronischer 105 aufbauen. Zieht man alle Register und wählt ausschließlich Top-Komponenten, bleibt das Stevens immer noch deutlich unter 10.000 Euro.