Julian Schultz
· 22.03.2022
Mit dem Allez Sprint präsentiert Specialized eine der spektakulärsten Rennrad-Neuvorstellungen in jüngerer Vergangenheit. Trotz seines hochwertigen Aluminium-Rahmens ist das Race-Modell dem Carbon-Boliden Tarmac wie aus dem Gesicht geschnitten – und strotzt vor Schnelligkeit. Die Rahmenformen sind aerodynamischer als beim Vorgänger, die Verarbeitung auf Spitzenniveau.
Hohes Gewicht, träge Beschleunigung, wulstige Schweißnähte oder geringer Komfort: Aluminium-Rennräder haben nicht gerade den besten Leumund. Spricht man von Top-Performance, haben fast ausschließlich Rennrad-Modelle aus Kohlefaser ihre Finger im Spiel. Doch mit dem neue Allez Sprint will Specialized dieses antiquierte Bild widerlegen und schickt selbstbewusst das „erste Alu-Superbike der Welt“ ins Rennen.
Die Specialized-Neuheit für 2022 gleicht auf den ersten Blick einer Kopie des Wettkampfrads Tarmac – und das soll sie auch. Schließlich adaptierten die US-Amerikaner den pfeilschnellen Carbon-Rahmen des Tarmac SL7, das bis heute die beste je von TOUR vergebene Note (1,4) für Wettkampf-Rennräder hält, auf den Alu-Rahmen des Allez Sprint. Am deutlichsten wird das am konkaven Steuerrohr, das aus einem Stück Aluminium in eine aerodynamische Form gepresst wird und weniger Schweißnähte benötigt. Die Kaltschmiede-Kunst zeigt sich zudem am Tretlagergehäuse und Unterrohr. Neben der Aero-Optimierung soll diese sogenannte Smartweld-Technologie das Rahmengewicht reduzieren und die Kraftübertragung erhöhen.
Die Aero-Performance des neuen Specialized Allez Sprint soll auf einem 40 Kilometer langen Kurs um 41 Sekunden schneller sein. Für die 7.500 Euro teure LTD-Version mit SRAM Force eTap (1x12, 10-36 Zähne) und Hochprofil-Laufrädern von Roval nennt Specialized ein Gesamtgewicht von 7,9 Kilogramm. Die Comp-Ausstattung des Alu-Rennrads liegt bei 3.300 Euro und kommt mit mechanischer Shimano 105 (2x11, 52/36, 11-28 Zähne) und flachem Laufradsatz von DT Swiss. Das Rahmenset des neuen Allez Sprint kostet 1.800 Euro.