Aero-Rennräder um 5000 EuroDas Sensa Giulia Supremo

Julian Schultz

 · 13.04.2024

Das Sensa Giulia Supremo
Foto: Matthias Borchers
Das Sensa Giulia Supremo bietet viele Konfigurationsmöglichkeiten. Allerdings ist nicht jede teurere Komponente seinen Preis wert. Wie aerodynamisch ist das Rennrad?

Die Wurzeln des niederländischen Herstellers Sensa reichen bis in die 80er-Jahre zurück. Gestartet als Importeur von Mountainbikes, werden in Almelo seit knapp 20 Jahren auch Rennräder aufgebaut. In Deutschland vertreiben derzeit 14 Händler die Marke, die meisten im Norden und Westen der Republik, einer in Gmund am Tegernsee. Eine Besonderheit ist das Custom-Programm: Das Giulia Supremo, der jüngste Neuzugang im Sortiment, lässt sich wie die weiteren Plattformen für Straße und Gelände individuell ausstatten.

Sensa Giulia Supremo: Teure Komponenten mit wenig Wirkung

Für den Test reizte Sensa das Budget fast aus: Zum Basispreis des Testrads mit elektronischer 105 (4299 Euro) kommen Laufräder und One-Piece-Cockpit der Eigenmarke Supra, sie verleihen dem Supremo eine rennmäßige Optik. In Labor, Windkanal und Praxis machen sich die Carbonkomponenten jedoch kaum bezahlt. Mit 223 Watt bei 45 km/h kämpft das Sensa um den Anschluss ans Peloton und liegt auf dem Niveau von nicht gerade windschnittigen Leichtbaurädern. Sowohl das Rahmen-Set als auch der 50 Millimeter hohe Laufradsatz bremsen das Giulia ein. Mit schnellen Zipp 404 macht das Wettkampfrad den größten Sprung aller Kandidaten – die 799 Euro Aufpreis für die recht schweren Carbonlaufräder könnten also sinnvoller investiert werden.

Die voluminöse Carbonsattelstütze flext kaum.Foto: Matthias BorchersDie voluminöse Carbonsattelstütze flext kaum.

Trotz der Vollausstattung mit Carbonteilen zollt das Sensa dem aero-optimierten Rahmen-Set Tribut, es landet beim Gewicht wie die meisten Konkurrenten über acht Kilogramm. Bei der Geometrie gehen die Niederländer eigene Wege: Die Kombination aus langem Steuerrohr und kurzem Lenker bringt den Fahrer in eine aufrechte Sitzposition, die mit komfortablen Marathonrädern vergleichbar ist. Auch die Übersetzung mit Kompaktkurbel und Bergkassette ist weniger auf Rennen ausgelegt; ändern lässt sie sich im Konfigurator nur bei den teureren Varianten. Im Kontrast zu dieser Ausrichtung stehen Sattelstütze und Lenker-Vorbau-Einheit, beide Kontaktpunkte zum Fahrer erweisen sich als sehr unnachgiebig. Bestellt werden kann das Sensa nur mit elektronischen Shimano-Antrieben, die vorkonfigurierten Modelle liegen zwischen 4299 Euro und 7299 Euro.



Sensa Giulia Supremo

  • TOUR-Note: 2,7
  • Preis: 5497 Euro
  • Gewicht Komplettrad: 8,4 Kilo
  • Aerodynamik: 223 Watt
  • Rahmengrößen: 50, 53, 55, 58, 61 (Testgröße gefettet)
Das ist das Sensa Giulia SupremoFoto: Matthias BorchersDas ist das Sensa Giulia Supremo

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 520/550/163 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 580/385 Millimeter/1,51
  • Stack+/Reach+/STR+: 647/563 Millimeter/1,15
  • Radstand/Nachlauf: 995/61 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: Shimano 105 Di2 (2 x 12; 50/34, 11-34 Z.) | Note: 1,0
  • Bremsen: Shimano 105 (160/160 mm) | Note: 1,5
  • Reifen: Vittoria Rubino Pro, 28 mm (eff.: 30 mm) | Note: 2,5
  • Laufräder: Supra RFC 50 Elite
  • Laufradgewichte: 1347/1868 Gramm (vorne/hinten)

Vor- und Nachteile

  • Plus: viele Optionen im Konfigurator
  • Minus: geringe Aero-Performance, relativ schwer, wenig Federkomfort

Stärken, Schwächen und weitere Details zum Sensa Giulia Supremo | Note: TOURStärken, Schwächen und weitere Details zum Sensa Giulia Supremo | Note: TOUR

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