Die neue Speedmachine ersetzt die Timemachine, das bisherige Zeitfahrrad der schweizerischen Radschmiede BMC. Das neue Rad entstand in Kooperation mit Red Bull Advanced Technologies, einem Dienstleister, der sich vorrangig mit der Performance von Formel-Eins-Boliden beschäftigt. Dabei soll in fünf Jahren gemeinsamer Entwicklungsarbeit nicht weniger als das “Schnellste Rennrad der Welt” herausgekommen sein, was sich allerdings nicht nur auf die aerodynamischen Eigenschaften bezieht. Einen Vorgeschmack auf das neue Modell bot ein bereits im vergangenen Jahr gezeigter Prototyp, aus dem nach ausgiebigen Praxistests das jetzige Serienmodell hervorging:
Ein vielversprechendes Mittel für höhere Geschwindigkeiten war für die BMC-Ingenieure die Optimierung der Fahreigenschaften. Dafür wurde vor allem das Lenkverhalten der BMC Speedmachine in den Blick genommen; eine radikale Änderung des Zusammenspiels aus Lenkwinkel, Gabelvorbiegung und Nachlauf soll dem Rad eine außergewöhnlich sichere Kurvenlage und eine hohe Seitenwindstabilität verleihen. Zudem wurde das Gewicht des Rades im Vergleich zum Vorgänger um 500 Gramm gesenkt, indem weniger Einzelteile und Schraubverbindungen verwendet werden. Gerade auf technischen Kursen mit vielen Kurven und Anstiegen soll die neue BMC Speedmachine dadurch einen Vorteil haben. Auch das integrierte Trinksystem ist Teil des Konzepts: Es ist möglichst tief über dem Tretlager positioniert, was dem Rad eine bessere Straßenlage verleihen soll. Das Trinksystem wird in zwei Größen mitgeliefert: Für Zeitfahrwettbewerbe im Rahmen von Straßenrennen ist ein UCI-konformer 400-Milliliter-Tank integriert, ein abnehmbarer 1,2-Liter-Tank kann von Triathleten zusätzlich genutzt werden.
Selbst bei der aerodynamischen Forschung wurde das Handling des Rades zum Mittelpunkt der Arbeit. Gezielte Abrisskanten sollen, ähnlich wie Spoiler an einem Rennauto, den Anpressdruck erhöhen und eine bessere Straßenlage bewirken. Das Selbstvertrauen des Fahrers bei hohem Tempo soll so gestärkt werden und letztlich schnellere Fahrzeiten bringen. Der Luftwiderstand wurde vor allem an der Front optimiert; weit ausgestellte Gabelholme und eine kleine Finne unter der Gabelkrone sollen den Luftstrom um das Vorderrad optimieren.
Maßstäbe soll die neue BMC Speedmachine auch hinsichtlich seiner Praktikabilität setzen. Neben dem integrierten Trinksystem verfügt das Zeitfahrrad über ein abnehmbares Staufach hinter dem Sitzrohr, in das zusätzlich ein Rücklicht integriert ist. Weil besonders professionelle Triathleten häufig zu Wettkämpfen in aller Welt reisen, sollte das Rad einfach zu zerlegen und zu verpacken sein. Durch das Lösen von vier Schrauben lässt sich das Cockpit einfach wegklappen und das Rad, nach entfernen der Sattelstütze, leicht in einen Radkoffer packen.
Die BMC Speedmachine soll ab November 2023 erhältlich sein. Es werden nur drei Größen angeboten, dank der großzügigen Verstellbarkeit, mehrerer Lenker- und Sattelstützenoptionen und zahlreiche Aufsätze soll sich das Zeitfahrrad aber gut an alle Körpergrößen anpassen lassen. Zum Marktstart werden zwei Ausstattungsvarianten angeboten: Die High-End-Version Speedmachine 01 LTD kommt mit SRAM Red-Schaltung und Zipp 858-Laufrädern, sie kostet 16999 Euro. Für die Speedmachine 01 TWO mit SRAM-Force-Schaltung und schnellen DT Swiss Aero-Laufrädern werden 10999 Euro aufgerufen. Auch ein Rahmenkit für den Selbstaufbau ist erhältlich, es kostet 6999 Euro.