Die britisch-taiwanesische Marke lancierte im Umfeld der diesjährigen Tour de France die Neuauflage des Leichtbaumodells Factor O2 VAM. Für die Entwicklung des Rades stand kein Geringerer als der mehrmalige Tour-Sieger Chris Froome Pate, der auch zu den Investoren der Marke gehört.
Das grazil designte Rahmen-Set wurde fast 100 Gramm schwerer als sein Vorgänger, soll mit seinen Rohrquerschnitten laut Hersteller aber aerodynamisch die Klassenkonkurrenz in den Schatten stellen. Das Versprechen kann Factor im Windkanalversuch nicht erfüllen, was nur zum Teil an den relativ flachen Felgen liegt. Bei der Messung mit höheren Referenz-Laufrädern (Zipp 404) kann das O2 immerhin zu den schnellsten Teilnehmern von Bianchi, Canyon und Storck aufschließen.
Die dank Carbonspeichen extrem leichten Laufräder der Eigenmarke Black Inc. verhelfen dem O2 dafür knapp zum Titel für das leichteste Komplettrad im Test, bei gewogenen 6520 Gramm ist sogar ein Powermeter dabei. Geschmälert wird das Gesamtbild von mäßigen Steifigkeitswerten, die Beschränkung auf maximal 90 Kilo schwere Fahrer ist konsequent. Mit der vergleichsweise aufrechten Sitzposition und der gut federnden Stütze könnte das Factor O2 auch als Endurance-Rennrad durchgehen.
*Gewogene -Gewichte
**Herstellerangabe, Testgröße fett.
***Stack/Reach projiziertes senkrechtes/waagerechtes Maß von Mitte Tretlager bis Oberkante Steuerrohr; STR (Stack to Reach): 1,36 bedeutet eine sehr gestreckte, 1,60 eine sehr aufrechte Sitzposition.
****Laufradgewichte inklusive Bereifung, Kassette, Schnellspanner/Steckachsen und ggf. Bremsscheiben.