Für den angeschlagenen Fahrradbauer Simplon hielt das Testjahr auch eine gute Nachricht bereit. Zwar wackelte die Bestmarke des Pride II für das schnellste Serienrad bei TOUR, doch sie fiel nicht. Zum wiederholten Mal landete ein Storck knapp dahinter. In diesem Fall das Aerfast.5 Pro, das wir bei Renntempo mit 201 Watt gemessen haben. Zwei Watt “langsamer” als das Simplon. Das Trostpflaster für die Neuheit aus Idstein kann sich trotzdem sehen lassen, schließlich war 2024 kein Bolide schneller.
Nur marginal langsamer als das Aerfast.5 Pro war das Canyon Aeroad CFR Di2. Die Koblenzer stellten die Rennmaschine ebenfalls in diesem Jahr vor und bestätigten das erstklassige Ergebnis des alten Modells. 204 Watt bei 45 km/h benötigte das Arbeitsgerät von Superstar Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck), um den eigenen Luftwiderstand bei 45 km/h im GST-Windkanal zu überwinden.
In der World Tour toppen das Ergebnis nur zwei Modelle: das Cervélo S5 (202 Watt) und Cannondale SystemSix Hi-Mod (203 Watt). Beide Kandidaten sind allerdings deutlich schwerer und haben gegenüber dem Canyon am Berg das Nachsehen. 150 Gramm spart das neue gegenüber dem alten Aeroad. Vor allem die flacheren Laufräder drücken das Gewicht.
Insgesamt spiegelt unsere Jahreswertung die große Aero-Expertise beider Hersteller ab. Mit dem weiter erhältlichen Aerfast.4 Comp und dem alten Aeroad CF SLX 7 Di2 finden sich zwei weitere Modelle von Storck und Canyon unter den Top Vier. Da wir in unserer Auswahl aber jeweils nur das beste Modell eines Herstellers würdigen, schafft es mit dem Pinarello Dogma F auch ein Italo-Bike in die Best-of-Wertung.
Mit 208 Watt hält der Prototyp eines Race-Allrounders Kontakt zu den absolut schnellsten Maschinen. Inzwischen erhielt das Wettkampfrad aus Treviso zwar ein Update. Große Sprünge nach vorne sind in unserem Windkanaltest allerdings nicht zu erwarten, da die Italiener selbst von einer marginalen Verbesserung des Luftwiderstands sprechen. Wie beim neuen Aeroad lag der Fokus vielmehr auf dem Gewichtstuning.