Für das Projekt .1R stellte Aston Martin Entwickler und Designer der bekannten Sportwagen zur Verfügung, die Traditionsmarke J.Laverack stellte die Rennrad-Expertise. Das Ziel der Designer war unter anderem, ein möglichst integriertes und "visuell schraubenloses" Design zu schaffen, das an die Design-Ikonen der legendären Sportwagenschmiede anknüpfen soll. Viel Mühe verwendeten die Designer daher darauf, die Verbindungsstellen der Komponenten zu verstecken und zu kaschieren: An Vorbau oder Sattelstütze sind tatsächlich kaum noch Schraubenköpfe zu sehen, alle Kabel und Leitungen sind selbstredend im Inneren des Rades versteckt.
Der Rahmen des J.Laverack Aston Martin. 1R ist ein Konstrukt aus 3D-gedruckten Titanmuffen und Carbonrohren. So können die Geometrien individuell abgestimmt und die Rahmen auf die Kunden maßgeschneidert werden. Das gilt auch für die Lenkereinheit, die aus einem 3D-gedruckten Titanvorbau mit nahtlos eingeklebten Lenkerhörnern aus Carbon besteht. Durch das 3D-Druck-Verfahren kann der Lenker in Breite und Länge millimetergenau angepasst und gefertigt werden. Auch die Kurbeln sind eine Eigenentwicklung, sie bestehen aus einem Carbon-Kurbelarm mit einer Spitze aus Titan, ebenfalls aus dem 3D-Drucker. Bei der Kurbellänge sind Kunden ebenfalls deshalb nicht auf die 2,5-Millimeter-Schritte etablierter Hersteller angewiesen, sondern können die Länge theoretisch bis auf den Zehntelmillimeter selbst vorgeben.
Ein weiteres technisches Highlight des Aston Martin .1R sind die Bremsen. Sie sind eine Eigenentwicklung unter der Mitarbeit von Formel-Eins-Ingenieuren und formschön in Rahmen und Gabel integriert. Sie machen es möglich, dass auch der letzte Millimeter Bremsleitung im Rahmeninneren versteckt bleibt. Die Vierkolben-Bremszangen aus gefrästem Aluminium sollen zudem kräftiger zupacken als die am Rennrad üblichen Zweikolben-Anlagen.
Auch bei den Details lässt der luxuriöse Anspruch der Entwickler nicht nach: Der Sattel ist ein mit Alcantara-Leder überzogenes Modell von Brooks, das in allen Interieur-Farben der Aston-Martin-Sportwagen geordert werden kann - exklusiv angefertigt für das .1R. Der Lenker wird mit dem gleichen Material von Hand eingenäht.
Die Exklusivität geht beim .1R aber über den rein technischen Anspruch hinaus. So wird jeder Kunde für die individuelle Anpassung der Maße zu einem intensiven Bikefitting in das Hauptquartier von Aston Martin eingeladen, das etwa einen halben Tag in Anspruch nehmen soll. Auch bei der Farbgebung bieten sich fast unendliche Möglichkeiten: In einem Konfigurator können die Farben von Muffen, Rohren, Sattel, Lenkerband und sogar der Bremsscheiben-Spider individuell gewählt werden. Zu jedem Rad erhält der Käufer zudem einen Transport- und Präsentationskoffer - wahlweise aus Carbon oder Aluminium - sowie eine Standpumpe, deren Griffe mit Alcantara bezogen sind, und eine Holzschatulle für Werkzeug und Ersatzteile.
Kunden können aus einem der drei 12-fach-Gruppensätze wählen, die von Profis im UCI World Tour gefahren werden: Das Rad ist mit Shimano Dura-Ace Di2, Campagnolo Super Record Wireless oder SRAM RED eTap AXS bestellbar. Die maßgeschneiderten Kettenblätter des. 1R sind aus Aluminium gefräst und die Größen können von jedem Besitzer angegeben werden. Komplettiert wird das Aston Martin .1R mit Carbon-Laufrädern der Firma Aera und 30 Millimeter breiten Top-Reifen von Continental.
Über den offiziellen Preis für das Schmuckstück schweigt sich der Hersteller aus, typische Interessenten dürften allerdings auch keinen besonders großen Wert darauf legen.