Cube Litening C:68XHigh-End Aero-Rennrad aus der Oberpfalz

Manuel Jekel

, Konstantin Rohé

 · 05.07.2019

Cube Litening C:68X: High-End Aero-Rennrad aus der OberpfalzFoto: Cube

Mit dem neuen Cube Litening C:68X stellt der bayerische Radhersteller erstmals in der Firmengeschichte ein kompromissloses Aero-Rennrad vor. Wir nennen die wichtigsten Fakten und verraten, wie sich das Cube Litening fährt.

Die Modellgeschichte des Cube Litening reicht fast bis zu den Anfangsjahren der 1993 gegründeten Fahrradmarke aus der Oberpfalz zurück. Doch noch nie war der technische und optische Sprung beim Wechsel von einer Litening-Generation zur nächsten so gewaltig wie beim aktuellen Rennrad-Modell, das jetzt pünktlich zum Start der Tour de France 2019 vorgestellt wurde. Alles – wirklich alles – ist neu am neuen Litening C:68X*. Ein neuer Name wäre da eigentlich konsequent gewesen. Andererseits hat die Bezeichnung Litening, die nicht nur auf ein geringes Gewicht abzielt, sondern in der auch die englische Bezeichnung für "Blitz" – lightning – mitschwingt, nie besser gepasst als beim neuen Aero-Rennrad von Cube.

  Kein Kabelsalat: Wie alle Aero-Modelle setzt Cube beim Litening C:68X auf ein vollintegriertes Cockpit.Foto: Cube
Kein Kabelsalat: Wie alle Aero-Modelle setzt Cube beim Litening C:68X auf ein vollintegriertes Cockpit.

Cube Litening besitzt eigenständige Rahmenform

War das alte Litening noch ein recht konservativ gehaltenes Rennrad mit klassischen Proportionen und runden Rohrquerschnitten, präsentiert sich sein Nachfolger als kompromissloser Aero-Bolide, der auch neben renommierten Vertretern des Fachs wie Specialized Venge, Cannondale System Six und Trek Madone eine gute Figur abgibt. Auffällig dabei ist, dass es dem Entwickler-Team um Chef-Ingenieur Bernd Schenkl gelang, trotz der Aufnahme von Design-Trends wie Kammtail-Rohrprofilen, Lenker-Vorbau-Einheit und dem inzwischen für moderne Rennräder typischen kompakten Hinterbaudreieck mit tief angebundenen Sitzstreben dem neuen Litening eine eigenständige Form mit auf den Weg zu geben. Dabei kamen Schenkl Erfahrungen zugute, die er während der Entwicklung des aufsehenerregenden, 2018 vorgestellten Triathlonrades Aerium gesammelt hatte. Das extrem schmale Unterrohr, den typischen Tretlagerbereich und den zum Dreieck ausgeformten Winkel zwischen Sitz- und Oberrohr transferierte Schenkl vom Aerium auf das Litening.

  Auf Aero getrimmt: Die Rohrprofile des schnellen Cube-Rennrads.Foto: Cube
Auf Aero getrimmt: Die Rohrprofile des schnellen Cube-Rennrads.

Antrieb für ein derart ambitioniertes Projekt war für Cube nicht zuletzt die Tatsache, dass die Marke in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge als Ausrüster des belgischen Pro-Continental-Teams Wanty bei der Tour de France und damit auf der größten Bühne, die der Radsport kennt, präsent ist. Dort wirkte das alte Litening im vergangenen Jahr schon leicht angestaubt neben der teilweise avantgardistischen Konkurrenz. Dem neuen Litening passiert dies ganz sicher nicht.

Erster Fahreindruck mit dem neuen Litening C:68X

Kurz nach der Präsentation des Aero-Rennrad hatten wir Gelegenheit, auf einer eineinhalbstündigen Testrunde einen ersten Fahreindruck zu gewinnen. Dass das Rad besonders schnell ist, war sofort zu spüren; das Rad erinnert damit erinnert an Konkurrenten wie Venge oder System Six. Cube war es allerdings wichtig, nicht alle Fahreigenschaften der Aerodynamik unterzuordnen. Bei der Konstruktion der vergleichsweise schlanken Aero-Sattelstütze wurde die Faserbelegung deshalb so gewählt, dass ein gewisser Federkomfort erhalten bleibt. So hart wie Venge und System Six fühlt sich das Cube Litening nicht an. An den fast schon magischen Federkomfort des Trek Madone kommt es allerdings auch nicht heran – wobei diese ersten Eindrücke noch der Bestätigung durch Messungen im TOUR-Labor bedürfen. In jedem Fall dürfen sich die Wanty-Profis für die Tour de France und die Zeit danach auf ein besonders schnelles und auch sonst angenehm zu fahrendes Arbeitsgerät freuen. Eine Verbesserung von beachtlichen 30 Watt im Windkanal bei 45 km/h gegenüber dem alten Litening verspricht Cube. Vielleicht klappt es da ja im dritten Anlauf endlich mit dem ersehnten ersten Etappensieg für das Wanty-Team.

Günstigste Variante: Das Litening C:68X Pro mit Shimano Ultegra Di2 und Newman-Laufradsatz für 3999 Euro.
Foto: Cube

Erhältlich ist das neue Litening in vier Ausstattungsvarianten, jeweils in sechs Größen von 50 bis 60 Zentimetern. Den Einstieg macht das Litening C:68 Pro* mit Ultegra-Di2-Ausstattung und Alu-Laufrädern von Newman für 3.999 Euro. Das Litening C:68 Race mit SRAM Force eTap AXS-Gruppe und Newman-Laufrädern mit 35 Millimeter hohen Carbon-Felgen kostet 4499 Euro. Die beiden High-End-Varianten Litening C:68 SL mit Shimano Dura-Ace Di2 und Litening C:68 SLT mit SRAM Red eTap AXS, beide mit DT-Swiss-Laufrädern mit 68 Millimeter hohen Carbon-Felgen, kosten 6499 beziehungsweise 7499 Euro. Viel Geld für ein Rennrad – keine Frage. Doch verglichen damit, was andere Marken für vergleichbar ausgestattete Räder aufrufen, sind die vier Litening-Modelle durchaus fair kalkuliert. Immer mit an Bord ist eine Lenker-Vorbau-Einheit aus Carbon, durch die die Leitungen für Schaltung und Bremsen unsichtbar in den Rahmen beziehungsweise die Gabel laufen. Das bringt es mit sich, dass das Litening ausschließlich mit elektrischen Schaltsystemen und als Disc-Only-Modell zu haben ist. Felgenbremsen sind nicht mehr vorgesehen. Auch dies ein deutlicher Hinweis darauf, dass Cube im Rennradbereich mit dem neuen Litening ein neues Kapitel aufschlägt.

Technische Daten zum Cube Litening C:68X

  • Rahmen: Litening C:68X Monocoque Advanced Twin Mold Technology
  • Schaltung: Ultegra Di2/Dura-Ace Di2/Sram Force/Red eTap AXS
  • Bremse: Flat Mount Disc
  • Laufräder: Newmen oder DT Swiss (siehe Modell-Varianten)
  • Größen: 50, 52, 54, 56, 58, 60 cm
  • Gewicht: 7,2 bis 7,8 Kilo

Weitere Informationen finden Sie auf der Hersteller-Website.


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