Das Colnago V4Rs von Tadej Pogacar

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Foto: Jens Klötzer
Das Colnago V4Rs von Tadej Pogacar
TOUR hat bei der Tour de France 2023 hinter die Kulissen geschaut. Wir haben das Colnago V4Rs, das Rennrad von Tadej Pogacar, nach der dritten Etappe genauer unter die Lupe genommen.

Gerade als wir das Colnago V4Rs des Mitfavoriten auf den Gesamtsieg an der Waage hängen hatten, traf Tadej Pogacar mit seinen Teamkollegen am Teamhotel in Biarritz ein und fragte interessiert nach dem Gesamtgewicht seines Renners. 7,42 Kilogramm ermittelten wir für das Colnago mit Pedalen, Computer, Flaschen und Transponder. “Das ist immer noch zu schwer”, rief uns der 24-Jährige vom Balkon seines Zimmers hinterher - und setzte ein breites Grinsen auf.

7,42 Kilogramm bringt das Colnago V4Rs von Tadej Pogacar auf die WaageFoto: Jens Klötzer7,42 Kilogramm bringt das Colnago V4Rs von Tadej Pogacar auf die Waage

Die Anbauteile des Colnago V4Rs von Tadej Pogacar

Beim Blick auf die Anbauteile an Pogacars Colnago V4Rs wird klar, was der Ausnahmekönner mit “immer noch” meinte. Schließlich sind gleich mehrere leichte Tuning-Teile von Carbon-Ti an sein Colnago geschraubt. Sowohl die Kettenblätter (54/40 Zähne) als auch die Bremsscheiben (160/140 Millimeter) kommen vom italienischen Zubehörspezialisten und sollen gegenüber den Originalteilen der Shimano Dura-Ace Gewicht sparen. Laut Carbon-Ti wiegen beide Kettenblätter 156 Gramm, die Bremsscheiben sollen bei 184 Gramm liegen. Allein diese Tuning-Teile kosten insgesamt rund 856 Euro.

Der Preis für das Colnago V4Rs

Mit der Carbon-Sattelstütze von Darimo, die auch bei Israel-Premier Tech im Einsatz ist, und den schnellen Zeitfahrreifen von Continental kommen nochmal Komponenten im Wert von 529 Euro auf das ohnehin schon exklusive Colnago hinzu. Auch die Laufräder und das neue Aero-Cockpit von Enve sind alles andere als ein Schnäppchen. Das V4Rs ist damit eines der teuersten Räder im Peloton. Für das V4Rs aus dem TOUR-Test (7/2023) rufen die Italiener bereits etwas mehr als 15.000 Euro auf.

Mit 7,42 Kilogramm ist Pogacars Rennmaschine etwa 600 Gramm schwerer als das leichteste Rad im Peloton, dem TCR Advanced SL von Simon Yates (Jayco-AlUla) und liegt auf dem Niveau von leichten Aero-Rädern. Dafür ist das Colnago V4Rs aber vergleichsweise langsam: Zu den schnellsten Profi-Modellen fehlen rund 20 Watt bei Tempo 45 km/h.



Trotz des Materialnachteils liegt Pogacar mehr als aussichtsreich im Kampf um das Maillot Jaune. Und eine Frage drängt sich regelrecht auf: Was würde passieren, wenn der UAE-Kapitän auf einem leichteren oder aerodynamischeren Rad wie viele seiner Konkurrenten unterwegs wäre?

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