Das Aeroad in auffälliger Neonlackierung war kaum im Online-Shop, da musste Canyon schon wieder “ausverkauft” melden. Neben dem Renommee des Aero-Boliden, den Superstar Mathieu van der Poel in Top-Ausstattung zum WM-Titel pilotierte, dürfte die hohe Nachfrage auch dem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis geschuldet sein. Das zweitgünstigste Rad im Test hängt das Gros der Konkurrenz in erster Linie bei der Aero-Performance ab: Lediglich 206 Watt sind nötig, damit das CF SLX 7 Di2 den Luftwiderstand bei 45 km/h überwindet. Ein Wert, den aktuell nur gut ein halbes Dutzend schneller Boliden unterbietet – für deutlich mehr Geld.
Das Rahmen-Set mit flächigen Rohrformen bildet mit dem schnellen DT-Swiss-Laufradsatz eine fast unschlagbare Kombination, die durch eine vollintegrierte Lenker-Vorbau-Einheit abgerundet wird. Tribut der Aero-Optimierung ist das durchschnittliche Gesamtgewicht, das primär auf die schweren Laufräder zurückzuführen ist. Der Rahmen in hochwertiger Carbonqualität wiegt rund 1100 Gramm – ein guter Wert für einen windschnittigen Renner. Apropos Rahmen: Nachdem die integrierte Klemmung der Carbonstütze in den vergangenen Jahren zahlreiche (Knarz-)Probleme hervorgerufen hatte, haben die Koblenzer im vergangenen Jahr still und heimlich ein neues Klemmsystem eingeführt.
Der Knoten zwischen Sitz- und Oberrohr ist dadurch etwas ausgeprägter, die Gummimanschette zum Schutz gegen Schmutz und Feuchtigkeit kommt nicht mehr zum Einsatz. Der Federkomfort bleibt davon unberührt, insgesamt zählt das Aeroad auch dank hochwertiger Pneus zu den komfortableren Rennmaschinen. Durch den kurzen Radstand lenkt es sich flink und wendig. Die Sitzposition fällt nicht zu extrem aus, da der integrierte Vorbau verhältnismäßig kurz ist. Doch wann wird das Rad, dem Canyon obendrein einen kurbelbasierten Leistungsmesser spendiert, wieder erhältlich sein? Auf TOUR-Nachfrage teilten die Koblenzer mit, dass jede Woche einige Räder in allen Größen in den Shop rollen sollen.