Unbekannt
· 23.05.2019
Sitzposition, Aero-Bekleidung, Laufräder - wir zeigen, was wirklich schnell macht und wie Rennfahrer ihre Aerodynamik verbessern können ohne viel Geld zu zahlen.
Die gute Nachricht: Deutlich schneller zu fahren, kostet erst mal kein Geld – sondern Training für eine aerodynamische Sitzposition. Die Investition in windschlüpfige Klamotten ist auch noch überschaubar. Erst wenn’s um die letzten Zehntel geht, wird bessere Aerodynamik richtig teuer. TOUR nennt die entscheidenden Ansatzpunkte für Hochgefühle durch mehr Geschwindigkeit.
Wie wir messen: Für die Berechnung der Temposteigerungen haben wir einen 70 Kilo schweren Fahrer zugrundegelegt, der 230 Watt leistet; das ergibt in jeder der drei Situationen (Sitzposition, Bekleidung, Rad) eine andere Ausgangsgeschwindigkeit.
Der Fahrer verursacht sehr viel mehr Luftwiderstand als das Rad. Der erste und größte Schritt zum schnelleren Fahren ist daher eine Verkleinerung der Stirnfläche: Kopf runter, Arme nach innen! Aufgestützt auf einen Aerolenker würde man noch schneller – das ist aber nur in Zeitfahren erlaubt.
Die Kleidung trägt zum Schnellfahren mehr bei, als man vermuten könnte. Dass im Wind flatternde Klamotten bremsen, ist klar. Aber nicht jedes eng anliegende Trikot ist zwangsläufig optimal aerodynamisch. Am schnellsten sind einteilige Anzüge mit gezielt angerauten Partien an Ärmeln und Hosenbeinen und glatten Stoffen am Oberkörper. Die Textilien lassen sich sogar für den angestrebten Geschwindigkeitsbereich optimieren. Wichtig: Schnelle Kleidung hilft immer – auch wenn die Sitzposition, wie etwa auf einem Marathon-Rennrad, aerodynamisch nicht ausgereizt ist.
Die wesentlichen Stellschrauben am Rennrad: Rahmen-Set und Lenker (schmal und flach) sowie die Laufräder. Rahmenrohre und Felgen mit Aeroprofil gleiten um einiges leichter durch den Wind als runde Rohre mit großem Querschnitt bzw. kantige Felgen. Dieser Vorteil fährt immer mit, das zeigen unsere Experimente – sogar im Windschatten, auch wenn der Effekt dabei geschmälert wird.