Unbekannt
2/15/2012, Lesezeit: 2 Minuten
Die alte Gleichung „leichter gleich besser“ gilt nicht mehr: Immer mehr Rennradhersteller setzen auf Aerodynamik statt auf extremen Leichtbau und nehmen dafür sogar Einbußen bei Gewicht, Steifigkeit und Komfort in Kauf. Der aktuelle Windkanaltest bewertet den Luftwiderstand erstmals gleichberechtigt neben den mechanischen Messwerten – mit überraschenden Ergebnissen.
„Die Tage von Rennradrahmen mit rundem Querschnitt sind gezählt.“ Mit dieser provokanten These wirbt neuerdings der Schweizer Fahrradhersteller Scott für sein Premium-Modell Foil. Brisant ist dabei nicht nur die Aussage als solche, sondern auch, wer sie trifft. Gut ein Jahrzehnt lang war Scott in Sachen Leichtbau der Hersteller, an dem sich ein Großteil der Branche orientierte. Noch immer steht der 2006 vorgestellte Addict
von Scott mit 816 Gramm als drittleichtester je getesteter Serienrahmen in der TOUR-Datenbank. Statt das Modell jedoch weiterzuentwickeln, ließen die Schweizer das Addict 2011 auslaufen – zugunsten des unter aerodynamischen Gesichtspunkten entwickelten Foil.
Weg von der reinen Leichtbau-Lehre, hin zur Aerodynamik: Mit dieser Neuausrichtung geht Scott durchaus ein Risiko ein. Anders als bei Gewicht und Steifigkeit sind Aussagen zur Aerodynamik schwer zu überprüfen. Bislang berücksichtigt kein bekanntes Testverfahren angemessen die aerodynamische Qualität von Rennradrahmen. Nach gängigen Maßstäben, die nach dem Vorbild des TOUR-Tests die mechanischen Qualitäten bewerten, schneidet das Foil sogar schlechter ab als sein Vorgänger, denn es ist knapp hundert Gramm schwerer. Wo, bitte, bleibt da der Fortschritt?
Die Testergebnisse der Aero-Renner finden Sie unten als PDF-Download.
Das Video über den Windkanaltest finden Sie hier:
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