Eddy Merckx Fahrräder sind wieder Teil der Rennradlandschaft. Die ikonische Fahrradmarke, die seit 2017 unter dem Dach der ebenfalls belgischen Marke Ridley firmiert, präsentierte eine überarbeitete Produktpalette. Zu Ehren des Neustarts wird es eine limitierte "Retrosonic" Edition der Carbon-Fahrräder geben. Ihre Lackierung ist eine Hommage an das legendäre Panasonic-Radsportteam, das in den 1980er Jahren auf Eddy Merckx-Rennrädern fuhr.
Eddy Merckx ist eine weltbekannte belgische Fahrradmarke, die nach dem Firmengründer und ehemaligen Profi-Radrennfahrer Eddy Merckx benannt ist. Der Belgier wird als der erfolgreichste Rennfahrer der Radsportgeschichte angesehen und bestimmte das Renngeschehen der 60er- und 70er-Jahre. So gewann er je fünf mal die Tour de France und den Giro d’Italia, dazu kommen etliche Siege bei Klassikern und Bahnrennen. Zum Ende seiner Karriere stehen unfassbare 525 Profi-Siege im Straßenradsport auf seiner Liste.
Seine Radmarke gründete der Ausnahmefahrer bereits 1978 mit Hilfe des legendären italienischen Rahmenbauers Ugo De Rosa. Bis in die 90er-Jahre waren Eddy-Merckx-Rennräder für ihre hochwertigen Stahlrahmen bekannt und beliebt, noch heute gibt es zahlreiche Liebhaber der Stahlrenner aus den 1980er Jahren. Spätestens im Zeitalter von Carbonrahmen verlor sie jedoch den Anschluss an die Konkurrenz. Seither ging es mit den Marktanteilen bergab, auch wenn sich die Marke bis zuletzt noch halten konnte. 2017 schluckte der ebenfalls belgische Fahrradhersteller Ridley Eddy Merckx Bikes vollständig, Muttergesellschaft beider ist heute die Belgian Cycling Factory. Der “Kannibale”, wie Eddy Merckx wegen seiner unerbittlichen Fahrweise und seinem unbändigen Siegeswillen auch genannt wurde, ist mit der heutigen Radmarke allerdings nicht mehr verbunden: Auch als Markenbotschafter ist der heute 78-jährige beim Relaunch nicht präsent.
Das neu vorgestellte Produktportfolio unterstreicht den Abenteueraspekt, neben Rennrädern sind auch Räder für Allroad und Gravel im Programm. Es gibt zwei Rennräder: das 525 und das Mendrisio. Das 525 ist das klassische Wettkampf-Rennrad, während das Mendrisio das Endurance-Segment bedient. Sie kommen jeweils mit einem Carbonrahmen. Das Gravel-Bike heißt Strasbourg und ist in Carbon, Aluminium oder Stahl erhältlich. Das gilt auch für das Pévèle, das als “Allroad-Bike” firmiert und sowohl auf der Straße als auch im Gelände verwendet werden kann.
Die Räder werden in Belgien bei Ridley montiert und auch lackiert. Wie bei der Muttermarke sollen individuelle Konfigurationen eine Stärke im Wettbewerb sein: Die Räder lassen sich im Baukastenprinzip zusammenstellen und auch Wunschfarben können geordert werden. Zum Relaunch soll die Wunschlackierung im ersten Jahr sogar kostenlos sein.
Die Fahrräder werden alle in Belgien entworfen und montiert. Darauf sind wir stolz. Da wir auch die Lackierung selbst durchführen, können Kunden ihr Fahrrad sehr individuell gestalten. Außerdem wird dies im kommenden Jahr als Bonus im Rahmen des Relaunchs kostenlos angeboten. - Joachim Aerts, CEO Ridley
Während seiner Karriere als Profi-Rennfahrer fuhr Eddy Merckx 525 Siege auf der Straße ein. Um daran zu erinnern, hat der belgische Fahrradhersteller seinen Vollblut-Renner danach benannt: 525. Mit integrierter Zugverlegung, aerodynamisch optimiertem Design und auf Komfort getrimmten Sitzstreben soll das Rad konkurrenzfähig sein. Auf dem Modell wird auch das UCI WorldTeam Team Flanders - Baloise die kommende Saison bestreiten.
Das Eddy Merckx Mendrisio ist nach einem Punkt im Lebenslauf von Eddy Merckx benannt. Bei der WM 1971 konnte Merckx in einem explosiven Sprint seinen Konkurrenten Felice Gimondi an sein Hinterrad verweisen. So sicherte er sich in Mendrisio seinen zweiten Weltmeistertitel. Eben diese Explosivität stecke auch im Mendrisio, so der Hersteller, auch wenn das Rad mit einer etwas gemäßigteren Sitzposition und breiteren Reifen vor allem Langstreckenradlerinnen und -radler.
Welcher Erfolg bzw. welche Erfolge könnte hinter dem Namen des Allroadbikes Pévèle stecken? Richtig, Paris-Roubaix. Den Klassiker gewann Eddy Merckx ganze drei Mal. Der Name kommt vom legendären drei Kilometer langen Pavé-Sektor Mons-en-Pévèle.
Wieder 1971, dieses Mal nicht WM, sondern Tour de France: Merckx konnte sich den Etappensieg sichern, im Sprint auf einem unbefestigten Gravelweg. Vom Strasbourg gibt es eine Carbon-Variante, eine aus Stahl und eine aus Aluminium.
Passend zum Relauch präsentiert Eddy Merckx Bikes eine limitierte "Retrosonic"-Edition der Carbonräder.
“Retrosonic” ist eine Hommage an das legendäre Panasonic-Radsportteam, das in den 1980er Jahren Eddy Merckx Fahrräder fuhr. Fahrer wie Eric Vanderaerden, Phil Anderson und Eddy Planckaert waren äußerst erfolgreich, sowohl bei den Klassikern als auch bei den großen Rundfahrten. Höhepunkte waren grüne Trikots bei der Tour de France und Siege in Roubaix. Durch eine zeitgenössische Interpretation der markanten Lackierung auf Carbon-Merckx-Fahrrädern verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart miteinander. Die Fahrräder sind ab dem 24. Februar erhältlich, pünktlich zum Start der Kopfsteinpflaster-Klassiker.
Luc Doucé, Designer bei Eddy Merckx, erklärt, wie das Konzept entstanden ist: "Bereits während der ersten Skizzen wurde klar, dass eine 'authentische Interpretation' sehr gut funktionieren würde. Natürlich waren einige Anpassungen nötig, da der Rahmen unserer Carbonräder sich einfach vom Stahl des Original-Corsa-Rennrads unterscheidet." Im Jahr 2024 wird die Palette um drei weitere Fahrräder erweitert. Es wird sportliche E-Bikes und eine Ergänzung im Leistungssegment geben. Die Zusammenarbeit mit dem UCI ProTour Team Flanders - Baloise wird ebenfalls weiter ausgebaut.
Auch das Corsa zählt zum Produktportfolio der belgischen Fahrradmarke. Das Corsa gibt es in Standard-Größen oder mit Custom-Geometrien, es wird aus Stahl oder Titan geschweißt, von niemandem geringeres als Johan Vranckx, der bereits seit 40 Jahren Eddy-Merckx-Räder schweißt.
Wer ein Eddy Merckx-Rad kaufen will, kann das Rennrad oder das Gravelbike direkt über die Website konfigurieren und bestellen. Gruppe, Laufräder, Lenker, Farbe und mehr können selbst bestimmt werden. Schließlich kann man das Rad an einen Fahrradladen der Wahl liefern lassen. Wer die Eddy Merckx Fahrräder gerne in echt sehen möchte, kann noch dieses Wochenende am Stand 609 auf der Velofollies vorbeischauen. Die Velofollies Fahrradmesse findet vom 19. bis 21. Januar in Kortrijk (Belgien) statt.