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· 15.03.2023
Biniam Girmay ist ein Profi-Radfahrer aus Eritrea und der erste Afrikaner, der einen Klassiker für sich entscheiden konnte. 2020 sowie 2021 wurde er zu Afrikas Radsportler des Jahres gewählt.
Biniam Girmay ist ein Profi-Radfahrer aus Eritrea und der erste Afrikaner, der einen Klassiker für sich entscheiden konnte. 2020 sowie 2021 wurde er zu Afrikas Radsportler des Jahres gewählt.
Das Talent von Biniam Girmay blitzte zum ersten Mal 2018 auf, als er dreifacher Junioren-Afrikameister wurde. Girmay siegte im Straßenrennen, im Einzelzeitfahren und im Mannschaftszeitfahren. Bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2018 in Innsbruck belegte Girmay im Straßenrennen der Junioren Platz 13 und im Zeitfahren Platz 15. Als gerade einmal 18-Jähriger erreichte Girmay bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2018 in Buenos Aires im Straßenrennen den 14. Platz. Der Wechsel in den Erwachsenenbereich bescherte Girmay große Erfolge: Bei den Weltmeisterschaften 2021 in Belgien holte Girmay die Silbermedaille bei den Unter-23-Jährigen und sorgte damit für ein Novum, denn: niemals zuvor hatte ein Eritreer WM-Edelmetall gewonnen.
Weitere Top-Platzierungen folgten in der Saison 2022: Die Trofeo Alcudia im Rahmen der Mallorca Challenge gewann Girmay im Massensprint. Bei der E3 Saxo Bank Classic gelang ihm seine erste Top-Ten-Platzierung bei einem Klassiker der World Tour. Hier stand am Ende ein fünfter Platz zu Buche. Diesen Erfolg konnte das Ausnahmetalent kurz danach noch toppen, als er als erster Radprofi aus Afrika überhaupt, einen Klassiker für sich entscheiden konnte. Bei Gent-Wevelgem verwies Girmay als Teil einer Ausreißergruppe seine Kontrahenten in die Schranken.
Durch diesen historischen Erfolg erlangte Girmay in seiner Heimat Kultstatus. Seinen Bekanntheitsgrad steigerte der Eritreer noch durch eine kuriose Begebenheit: Beim Giro d'Italia 2022 gewann er als erster Eritreer überhaupt eine Etappe. Zur 11. Etappe am Tag darauf konnte er jedoch nicht wieder antreten, da ihm bei der Siegerehrung der Korken der Proseccoflasche ins linke Auge geflogen war. Eine längere Zwangspause für den Afrikaner, und die Tatsache, dass seit diesem Unfall die Siegerflaschen bereits geöffnet gereicht werden, waren die Folge.