Das 170 Kilometer lange Teilstück führt von Olot in Katalonien bis nach Pal in Andorra und beinhaltet vier kategorisierte Anstiege. Bereits direkt nach dem Start in Olot, einer Stadt, die von zahlreichen – allerdings längst erloschenen – Vulkanen umgeben ist, geht es bergauf. Diese frühe Steigung bietet eine ideale Gelegenheit für angriffslustige Fahrer, eine Ausreißergruppe zu bilden. Der erste kategorisierte Anstieg des Tages ist die Collada de Sentigosa, ein 11,4 Kilometer langer Berg mit einer durchschnittlichen Steigung von 4,1 Prozent. Nach der Abfahrt nach Ripoll folgt ein flacheres Zwischenstück, bevor mit der Collada de Toses der zweite große Anstieg des Tages wartet. Dieser Berg ist mit 24,3 Kilometern Länge bei einer durchschnittlichen Steigung von 3,5 Prozent zwar nicht besonders steil, aber aufgrund seiner Länge dennoch kräftezehrend.
Von seinem Gipfel aus folgt eine beeindruckende 60 Kilometer lange Abfahrt, die die Fahrer bis nach La Seu d'Urgell führt. Kurz nachdem die Abfahrt in einen Anstieg übergeht, überquert das Peloton die Grenze nach Andorra. Hier wartet mit dem Alto de la Comella der dritte kategorisierte Anstieg des Tages. Mit 4,2 Kilometern Länge und einer durchschnittlichen Steigung von 8 Prozent ist er zwar kurz, aber durchaus anspruchsvoll. Der Schlussanstieg nach Pal ist der Höhepunkt der Etappe und wird zum fünften Mal in der Geschichte der Vuelta befahren. Mit 9,6 Kilometern Länge und einer durchschnittlichen Steigung von 6,3 Prozent stellt er eine echte Herausforderung dar. Besonders die mittleren Abschnitte des Anstiegs sind steil und werden die Fahrer auf die Probe stellen.
Die sechste Etappe der Vuelta 2025 bietet verschiedenen Fahrertypen Chancen auf den Tagessieg. Für die reinen Kletterer ist der Schlussanstieg nach Pal mit seinen 9,6 Kilometern bei 6,3 Prozent Steigung ideal, um ihre Stärken auszuspielen. Besonders explosive Bergfahrer könnten auf den steileren Mittelabschnitten des Anstiegs entscheidende Attacken setzen. Gleichzeitig ist die Etappe mit ihren vier Anstiegen und insgesamt 170 Kilometern lang genug, um auch einer starken Ausreißergruppe Erfolgsaussichten zu bieten. Entscheidend wird sein, wie die Teams der Gesamtklassementfahrer das Rennen kontrollieren. Für die Gesamtwertung der Vuelta könnte diese Etappe bereits wichtige Hinweise liefern, welche Fahrer in Topform sind und wer möglicherweise Schwächen zeigt. Da es sich um die erste echte Bergetappe handelt, werden viele Teams versuchen, ihre Kapitäne in eine gute Position für den Schlussanstieg zu bringen, was zu einem taktisch geprägten Rennen führen dürfte.