Direkt nach dem Start in Vegadeo wartet mit dem Puerto A Garganta die erste Herausforderung des Tages. Der 16,5 Kilometer lange Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 5,1 Prozent ist zwar nicht extrem steil, aber lang genug, um das Feld zu strapazieren. Nach einer kurzen Abfahrt von nur wenigen Kilometern folgt ein welliges Terrain über etwa 20 Kilometer, bevor mit dem Alto de Barbeitos der zweite kategorisierte Anstieg des Tages ansteht. Dieser 11,9 Kilometer lange Berg mit einer durchschnittlichen Steigung von 3,9 Prozent mag auf den ersten Blick nicht besonders furchterregend wirken, doch sein unregelmäßiges Profil macht ihn tückisch. Die ersten fünf Kilometer weisen Steigungsprozente zwischen vier und sieben Prozent auf, gefolgt von einem Flachstück, bevor der letzte Kilometer mit acht Prozent noch einmal richtig steil wird.
Nach der Überquerung des Alto de Barbeitos folgen die Fahrer für etwa 45 Kilometer Straßen mit welligem Terrain, die in eine Abfahrt nach Castroverde münden. Knapp 33 Kilometer vor dem Ziel wartet noch eine 4,4 Kilometer lange Steigung mit 4,4 Prozent Durchschnittssteigung – der letzte nennenswerte Anstieg des Tages. Nach einer weiteren Abfahrt, die vier Kilometer später beginnt, sind die letzten 20 Kilometer nahezu komplett flach.
Basierend auf dem Profil und den Erfahrungen einer sehr ähnlichen Etappe bei der Spanien-Rundfahrt 2021, erscheint ein Erfolg aus einer Fluchtgruppe am wahrscheinlichsten. Puncheure und vielseitige Fahrer, die sowohl auf hügeligem Terrain als auch im Sprint stark sind, dürften hier ihre Chancen wittern. Sollten die Sprinterteams jedoch entschlossen sein, ihre Kapitäne ins Ziel zu bringen, könnte das flache Finale auch einen reduzierten Massensprint begünstigen. Es müsste jedoch eine echte Aufholjagd gestartet werden. Entscheidend wird sein, wie intensiv die ersten 60 Kilometer gefahren werden und ob sich eine starke Ausreißergruppe bilden kann. Für die Gesamtwertungsfavoriten dürfte diese Etappe eher eine Gelegenheit sein, Kräfte zu sparen, bevor es in den folgenden Tagen wieder in die Berge geht. Dennoch müssen sie wachsam bleiben, da das wellige Terrain und mögliche Seitenwind-Situationen in Galicien immer für Überraschungen sorgen können.