Im dritten Versuch hat es für Superstar Wout van Aert (Visma | Lease a Bike) mit einem Etappensieg bei der Vuelta a Espana 2024 geklappt. Nach Rang drei beim Auftaktzeitfahren und dem zweiten Platz im ersten Massensprint der Spanien-Rundfahrt am zweiten Tag gewann der Belgier am Montag das dritte Teilstück im Sprint. Der 29-Jährige verwies Vortagessieger Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck) und Jon Aberasturi (Euskaltel-Euskadi) auf die Plätze zwei und drei.
Es ist schon eine ganze Weile her, seitdem ich meine Hände zum Jubeln in die Luft strecken durfte. Das fühlt sich so gut an - Wout van Aert
Für van Aert endet damit eine lange Durststrecke. Der Mann aus Herentals fuhr seinen insgesamt dritten Saisonsieg ein. Erstmals siegreich war der dreifache Cross-Weltmeister auf der Straße ebenfalls Mitte Februar in Portugal auf der 3. Etappe der Algarve-Rundfahrt, danach gewann van Aert noch Kuurne-Brüssel-Kuurne, ehe er bei Dwars door Vlaanderen schwer stürzte und lange ausfiel. Mit einem dritten und zwei zweiten Plätzen war der Belgier bei der Tour de France schon nahe dran an einem Sieg, zu dem es jetzt bei der Vuelta reichte.
Van Aert baut durch den Sieg seinen Vorsprung im Gesamtklassement etwas aus und übernimmt auch die Führung in der Punktewertung von Groves. Ob van Aert das Rote Trikot des Leaders in der Gesamtwertung am Dienstag verteidigen kann, ist allerdings fraglich, denn es wartet die erste schwere Bergankunft der Vuelta a Espana 2024.
Wie schon bei der ersten Massenstartetappe am Sonntag waren es Fahrer von kleineren Teams, die sich in Szene setzten: Diesmal probierten es vier Profis: Unai Iribar (Equipo Kern Pharma) und Luis Angel Mate (Euskaltel-Euskadi), die schon auf der 2. Etappe in der Ausreißergruppe waren, sowie ihre Teamkollegen Xabier Isasa (Euskaltel-Euskadi) und Iban Ruiz (Equipo Kern Pharma). Im Peloton gab es eine Konterattacke mit Stefan Küng (Groupama-FDJ), Victor Campenaerts (Lotto-Dstny) und Kasper Asgreen (Soudal - Quick Step), die aber nicht weggelassen wurde. Rund fünf Minuten Maximalvorsprung wurde dem Spitzenquartett vom Peloton gewährt, wo Visma | Lease a Bike und Alpecin-Deceuninck die Arbeit machten.
An der ersten Bergwertung, dem Alto de Teixeira (2. Kategorie), sicherte sich Mate als Erster fünf Punkte. Den Zwischensprint und die damit verbundenen 20 Punkte sicherte sich Isasa. Aus dem Peloton heraus holte sich Wout van Aert (Visma | Lease a Bike) die maximal noch abgreifbaren zehn Zähler.
Am zweiten Berg, dem Alto de Alpedrinha (4. Kategorie), sammelte Mate als Erster nochmal zwei Punkte ein und führt nun mit insgesamt neun Zählern vor Isasa und Ruiz (jeweils drei). Während drei der vier Ausreißer bereits zeitig vom Peloton gestellt wurden, hielt sich Isasa noch länger alleine an der Spitze. 20 Kilometer vor dem Ziel holte das Hauptfeld aber auch ihn ein.
Im Finale formierten sich die Sprinterteams an der Spitze - auch einige Klassementmannschaften mischten mit, um ihre Kapitäne vorne zu halten. Drei Kilometer vor dem Ziel übernahm Alepcin-Deceuninck für Kaden Groves die Spitze - allerdings etwas zu früh. Die belgische Equipe musste wieder etwas rausnehmen, weil ihr sonst die Fahrer ausgegangen wären. Diese kurze flaue Phase nutzte Victor Campenaerts für eine Finisseur-Attacke, die aber auf dem letzten Kilometer vereitelt wurde.
Van Aert startete seinen Sprint auf der leicht ansteigenden Zielgeraden rund 200 Meter vor dem Ziel. Dem explosiven Antritt des Mannes im Roten Trikot hatte keiner etwas entgegenzusetzen - auch nicht Groves, der ihn auf der 2. Etappe der Vuelta a Espana 2024 noch bezwungen hatte.