Thomas Goldmann
· 23.08.2024
Nachdem die Fahrer den zweiten Ruhetag in Oviedo verbracht haben, wird die 16. Etappe am Dienstag rund 40 Kilometer nördlich in dem asturischen Küstenstädtchen Luanco gestartet, das 6000 Einwohner hat. Das Ziel befindet sich an den Lagos de Covadonga (zu Deutsch: die Seen von Covadonga), die sich in unmittelbarer Nähe zum Wallfahrtsort Covadonga befinden, wo 722 die Schlacht von Covadonga stattfand. Sie gilt als Beginn der “Reconquista”, der christlichen Rückeroberung Spaniens. Aber nicht nur für die Geschichte Spaniens hat der Ort eine mythische Bedeutung - auch den Radsportfans ist Covadonga ein Begriff. Bereits zum 23. Mal sind die Seen Zielankunft bei der Vuelta a Espana.
Vom Start weg führt die Strecke gen Osten, bei Kilometer 17 durchqueren die Fahrer Gijon. Danach warten die ersten Hügel. Der erste von insgesamt drei Bergen ist der Mirador del Fito (1. Kategorie), dessen Aufstieg ab Kilometer 70 beginnt. Bei 7,1 Kilometern beträgt die Durchschnittssteigung 7,9 Prozent, an der steilsten Stelle sind es zwölf Prozent.
Das Peloton fährt weiter in Richtung Süden, einmal im Kreis, um den Collada Llomena (1. Kategorie) mitzunehmen - ein schwerer Anstieg mit 7,6 Kilometern Länge, 9,3 Prozent mittlerer Steigung und Rampen von bis zu 14 Prozent.
Nach der Überquerung des Llomena fährt das Feld wieder nach Norden. Bei Cangas de Onis sind die Fahrer wieder auf der alten Strecke, biegen diesmal aber rechts ab zu den Seen von Covadonga. Der Schlussanstieg ist 12,5 Kilometer lang und weist 6,9 Prozent im Durchschnitt auf. Die steilsten Rampen werden mit bis zu 16 Prozent nach rund sechs Kilometern erreicht. Im oberen Drittel wird der Berg unrhytmisch mit einem kurzen Flachstück und zwei kurzen Abfahrten. Die letzten Meter zum Ziel steigen nochmal leicht an.
Was Alpe d’Huez bei der Tour de France oder der Mortirolo beim Giro d’Italia ist, sind die Seen von Covadonga bei der Vuelta a Espana: einer der prestigeträchtigsten Anstiege in der Geschichte des Rennens. Dementsprechend heiß werden die Klassementfahrer, aber auch die Ausreißer auf den Tagessieg sein. Die letzte Ankunft an den Lagos de Covadonga bei der Spanien-Rundfahrt der Männer gewann Primoz Roglic im Jahr 2021. Damals griff Egan Bernal bereits am Collada Llomena mit Roglic an, ehe der Slowene den Kolumbianer im Schlussanstieg distanzierte. Womöglich sehen wir 2024 ein ähnliches Spektakel.
Der neutrale Start erfolgt um 12:50 Uhr. Rund neun Minuten später soll Kilometer 0 erreicht werden. Mit der Zielankunft ist bei einem Schnitt von 42 km/h um 17:18 Uhr zu rechnen, bei 40 km/h 17:30 Uhr und bei 38 km/h um 17:45 Uhr.
Eurosport überträgt alle Etappen der Vuelta a Espana 2024. Im TV wird die 16. Etappe auf Eurosport 1 frei empfangbar ab 12:30 Uhr gezeigt.* Inklusive Nachberichterstattung läuft die Übertragung bis 18:00 Uhr. Einen Live-Stream im Internet gibt es zudem beim bezahlpflichtigen Anbieter Discovery Plus.
* Übertragungszeiten vorbehaltlich Änderungen.