Es bleibt bergig bei der Vuelta a Espana 2024. Vor dem zweiten Ruhetag haben die Fahrer die wohl steilste Rampe der Rundfahrt hinauf zum Cuitu Negru unter den Reifen. Gestartet wird die 15. Etappe in Infiesto, einer kleinen Gemeinde mit rund 2500 Einwohnern in Asturien, die sich ca. 50 Kilometer östlich von Oviedo befindet. Das Ziel liegt im Skiresort Valgrande Pajares auf dem Cuitu Negru an der Grenze zwischen Asturien und Kastilien und Leon.
Eine Einrollphase gibt es nicht. Vom Start weg steigt die Straße leicht an, mit kurzen Abfahrten, ehe ab Kilometer 31,2 der erste von zwei Aufstiegen zum Alto de la Colladiella (1. Kategorie) beginnt. 6,4 Kilometer mit 8,2 Prozent im Durchschnitt warten auf die Fahrer. Zwischendrin nimmt das Peloton noch den Alto de Santo Emiliano (3. Kategorie) unter die Räder - 5,6 Kilometer mit 4,9 Prozent mittlerer Steigung.
Das Fahrerfeld verlässt nach der zweiten Passage am Alto de la Colladiella den Rundkurs in Richtung Süden. Nach der Abfahrt vom Colladiella warten 20 leicht ansteigende Kilometer bis zum Einstieg in den Schlussanstieg. Der ist extrem unrhytmisch - 18,9 Kilometer mit 7,4 Prozent im Durchschnitt. Die Straße zum Ziel wurde eigens für die bislang einzige Ankunft der Vuelta a Espana dort oben im Jahr 2012 asphaltiert. Die letzten drei Kilometer sind brutal steil bei rund 13 Prozent Durchschnittssteigung und Rampen von bis zu 24 Prozent.
Bei der Ankunft auf der 16. Etappe im Jahr 2012 setzte sich mit Dario Cataldo ein Ausreißer am Cuitu Negru durch. Der Italiener ging damals zusammen mit seinem Begleiter Thomas De Gendt mit rund acht Minuten Vorsprung auf die Favoriten in den Schlussanstieg, von denen er zweieinhalb ins Ziel brachte. Das könnte auch die Faustformel für dieses Jahr sein: sechs bis sieben Minuten bräuchte ein Ausreißer, um das Ziel vor den Favoriten zu erreichen. Solche Vorsprünge für Spitzengruppen sind allerdings im modernen Radsport eher unüblich, weshalb wir mit einem Sieger aus dem Kreise der Anwärter aufs Rote Trikot rechnen.
Die Top-Leute des Klassements werden sich diesen Tag ganz fett im Kalender angestrichen haben. Es ist der wohl schwierigste Schlussanstieg bei der Vuelta a Espana 2024, bei dem sich die Fahrer in Schrittgeschwindigkeit die steilen Rampen hinauf zum Ziel quälen werden. 2012 versuchte hier Alberto Contador seinen Konkurrenten Joaquim Rodriguez mit zahlreichen Attacken weichzukochen, was ihm zumindest an diesem Tag nicht gelang - später gewann Contador die Rundfahrt. Dieses Jahr ist ein ähnliches Szenario denkbar. Wer gute Beine hat, wird im Schlussanstieg attackieren. Die Fans an der Strecke und vor den Bildschirmen können sich auf ein großes Radsport-Spektakel freuen.
Der Start erfolgt um 13:51 Uhr, eine neutrale Phase zum Einrollen ist nicht vorgesehen. Mit der Zielankunft ist bei einem Schnitt von 41 km/h um 17:20 Uhr zu rechnen, bei 39 km/h 17:30 Uhr und bei 37 km/h um 17:42 Uhr.
Eurosport überträgt alle Etappen der Vuelta a Espana 2024. Im TV wird die 15. Etappe auf Eurosport 1 frei empfangbar ab 13:30 Uhr gezeigt.* Inklusive Nachberichterstattung läuft die Übertragung bis 18:00 Uhr. Einen Live-Stream im Internet gibt es zudem beim bezahlpflichtigen Anbieter Discovery Plus.
* Übertragungszeiten vorbehaltlich Änderungen.