Richard Carapaz wird in diesem Jahr nicht bei der Vuelta a España an den Start gehen. Der ecuadorianische Radprofi des Teams EF Education - EasyPost hat gemeinsam mit dem medizinischen Stab seines Teams entschieden, seine Rückkehr ins Renngeschehen zu verschieben, um vollständig genesen zu können. Carapaz hatte bereits die Tour de France aufgrund einer Magen-Darm-Infektion verpasst und erholt sich noch immer von den Nachwirkungen. "Nach der Krankheit, die ich hatte, musste ich mehrmals pausieren, da ich nicht mehr als zwei oder drei Tage am Stück trainieren konnte", erklärte der 32-jährige Ecuadorianer auf der Homepage seines Rennstalls. Stattdessen konzentriert sich der Olympiasieger von Tokio nun auf die italienischen Herbstklassiker und die Weltmeisterschaften in Ruanda, die Ende September stattfinden werden. Carapaz sieht besonders bei der WM eine große Chance, seiner bereits beeindruckenden Karriere einen weiteren Höhepunkt hinzuzufügen.
"Jetzt in Ecuador versuche ich, wieder normal zu trainieren und mit dem fortzufahren, was wir geplant hatten. Ich bin jetzt fast vollständig genesen", berichtete Carapaz. Der Kletterspezialist ist in seine Heimat zurückgekehrt, um dort in der Höhe zu trainieren und neue Motivation zu finden. Ecuador bietet mit seinen Hochlagen ideale Trainingsbedingungen für den Olympiasieger von 2021. Die Entscheidung, auf die Vuelta a España zu verzichten, fiel nicht leicht, erscheint aber angesichts der gesundheitlichen Probleme und der noch ausstehenden Saisonhöhepunkte sinnvoll. Carapaz hatte ursprünglich geplant, bei der Spanien-Rundfahrt sein Comeback zu geben, musste diesen Plan jedoch aufgrund der anhaltenden Genesungsphase verwerfen.
Mit den italienischen Herbstklassikern und besonders der Lombardei-Rundfahrt (Il Lombardia) sowie den Weltmeisterschaften in Ruanda hat Carapaz nun neue Ziele ins Auge gefasst. Besonders die WM in Ruanda scheint es dem Kletterspezialisten angetan zu haben: "Es ist eine sehr besondere Weltmeisterschaft für mich, bei der ich eine große Chance habe, und ich möchte mich bestmöglich darauf vorbereiten. Deshalb bin ich nach Ecuador gekommen: um Höhentraining zu absolvieren, neue Motivation zu finden und mich zu 100 Prozent zu konzentrieren. Bestimmte Faktoren spielen zu unseren Gunsten, und wir wollen das Beste daraus machen."
Nach seinem Olympiasieg in Tokio und Etappensiegen bei allen drei Grand Tours wäre der Gewinn des Regenbogentrikots die Krönung einer bereits beeindruckenden Karriere für Richard Carapaz. Der Ecuadorianer hat in seiner Laufbahn bereits den Giro d'Italia 2019 gewonnen und stand auf dem Podium aller drei großen Landesrundfahrten. Seine Fähigkeiten als Kletterer und sein taktisches Gespür könnten ihm auf dem anspruchsvollen Kurs in Ruanda in die Karten spielen.