Thomas Goldmann
· 27.08.2024
Die 10. Etappe nach dem ersten Ruhetag bei der Vuelta a Espana 2024 wurde zur Beute für die Ausreißer. Wout van Aert (Visma | Lease a Bike) sicherte sich den Sieg im Zweiersprint gegen Quentin Pacher (Groupama-FDJ). Juri Hollmann (Alpecin-Deceuninck) erreichte das Ziel in der ersten Verfolgergruppe hinter Marc Soler (UAE Team Emirates) und William Junior Lecerf (Soudal - Quick Step) als Tagesfünfter.
Für van Aert war es der dritte Etappensieg bei der Spanien-Rundfahrt 2024, nachdem er bereits die 3. und die 7. Etappe gewonnen hatte. Das Rote Trikot des Gesamtführenden verteidigte Ben O’Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) souverän. Florian Lipowitz (Red Bull-Bora-Hansgrohe) bleibt als Gesamtsechster im Weißen Trikot des besten Jungprofis.
Am Ruhetag reiste der Tross der Spanien-Rundfahrt aus Granada in Südspanien nach Ponteareas in den Nordwesten. Das bedeutete für die Fahrer vor allem kühlere Temperaturen. Bei um die 20° C wurde die 10. Etappe abgehalten. Drei Fahrer nahmen das Rennen nach dem Ruhetag nicht wieder auf: Laurens De Plus (Ineos Grenadiers), Harold Martin Lopez (Astana Qazaqstan Team) - beide Covid-19 und Kobe Gossens (Intermarche-Wanty) in Folge eines Sturzes am sechsten Etappentag. Dazu kam unterwegs die Aufgabe von Giulio Ciccone (Lidl-Trek/Knieprobleme).
Vom Start weg wurde attackiert. Eine Gruppe konnte sich am Alto de Fonfria (2. Kategorie), dem ersten Berg des Tages, aber zunächst nicht absetzen. Auch Florian Lipowitz (Red Bull-Bora-Hansgrohe) versuchte, in die Ausreißergruppe zu kommen, wurde aber nicht fahren gelassen.
Erst nach rund einer Stunde kam etwas Ordnung ins Rennen. Fünf Mann bildeten eine Spitzengruppe: Quentin Pacher (Groupama-FDJ), William Junior Lecerf (Soudal - Quick Step), Wout van Aert (Visma | Lease a Bike), Marc Soler (UAE Team Emirates) und Juri Hollmann (Alpecin-Deceuninck). Mit Alessandro De Marchi (Team Jayco-AlUla) befand sich ein Fahrer noch lange auf der Verfolgung. Der Italiener musste aber nach einigen Kilometern einsehen, dass sein Unterfangen zum Scheitern verurteilt war. Im Peloton bekam derweil Decathlon AG2R La Mondiale die Situation in den Griff und kontrollierte das Geschehen.
Bis auf rund sechseinhalb Minuten ließ das Peloton die Ausreißer weg. 31 Kilometer vor dem Ziel war es vorbei mit der Einigkeit an der Spitze. Wout van Aert nutzte den Zwischensprint als Startrampe, um seine Begleiter in den Wind zu setzen. Nur Quentin Pacher konnte dem Führenden in der Punktewertung folgen. Das neue Spitzenduo ging mit rund 20 Sekunden Vorsprung vor dem Verfolgertrio in den Alto de Mougas (1. Kategorie), den letzten kategorisierten Berg des Tages.
Bei den drei Verfolgern machte Marc Soler das Tempo. Juri Hollmann konnte kurz nach Beginn des Alto de Mougas nicht mehr mithalten, ehe Junior Lecerf Soler drei Kilometer unter dem Gipfel zwischenzeitlich abhängte, der Spanier kam aber zurück.
Im Peloton übernahm EF Education EasyPost das Kommando. In Schwierigkeiten bringen konnten die Mannen um Richard Carapaz damit aber keinen der Besten im Klassement. Decathlon AG2R La Mondiale sorgte im Anschluss wieder fürs Tempo und beruhigte das Rennen.
Bei den Verfolgern von van Aert und Pacher kam Hollmann in der Abfahrt vom Alto de Mougas nochmal zurück, während an der Spitze van Aert und Pacher um den Sieg fuhren. Im Zielsprint hatte der Franzose gegen den Belgier erwartungsgemäß keine Chance. Dahinter zog Hollmann den Sprint um Platz drei viel zu früh an und wurde von Soler und Junior Lecerf abgefangen.
Das Peloton, aus dem sich Txomin Juaristi (Euskaltel-Euskadi) kurz vor der Bergwertung am Alto de Mougas gelöst hatte, rollte mit fünfeinhalb Minuten Rückstand über die Ziellinie.