Thomas Goldmann
· 06.09.2024
Für Primoz Roglic ist der vierte Gesamtsieg bei der Vuelta a Espana nach einer Gala-Vorstellung von ihm und seinem Team Red Bull-Bora-Hansgrohe zum Greifen nahe. Der Slowene siegte nach 173,2 Kilometern zwischen Logrono und dem Alto de Moncalvillo und hängte dabei die gesamte Konkurrenz ab.
Zweiter auf der 19. Etappe wurde mit 46 Sekunden Rückstand David Gaudu (Groupama-FDJ) vor Mattias Skjelmose (Lidl-Trek), der zeitgleich mit dem Franzosen das Ziel erreichte, vier Sekunden danach kam Enric Mas (Movistar) an. Ben O’Connor, der bisherige Träger des Roten Trikots, verlor 1:49 Minuten und liegt nun als Zweiter 1:54 Minuten hinter Roglic.
Morgen ist nochmal eine große Etappe. Das wird super hart und dann noch das Zeitfahren in Madrid. Es ist noch lange nicht vorbei - Primoz Roglic
Red Bull-Bora-Hansgrohe hatte gleich zu Beginn des Schlussanstiegs das Tempo massiv verschärft. Daniel Felipe Martinez und Aleksandr Vlasov fuhren mit Roglic am Hinterrad allen anderen Konkurrenten davon.
Fünf Kilometer vor dem Ziel scherte Vlasov aus, den Rest der Strecke bestritt Roglic alleine und holte sich in überragender Manier seinen dritten Tagessieg bei der Spanien-Rundfahrt 2024. Sein Teamkollege Florian Lipowitz kam als Zehnter ins Ziel und behält seinen achten Platz in der Gesamtwertung.
Es dauerte rund 40 Kilometer, ehe sich die Ausreißergruppe des Tages vom Peloton absetzen konnte. Fünf Fahrer waren es: Edward Planckaert (Alpecin-Deceuninck), Fran Miholjevic (Bahrain-Victorious), Vito Braet, Simone Petilli (beide Intermarche-Wanty) und Isaac del Toro (UAE Team Emirates). Der Maximalvorsprung der Gruppe betrug rund fünf Minuten.
Red Bull-Bora-Hansgrohe und Movistar nahmen das Peloton nach dem Puerto de Pradilla (3. Kategorie) auf die Windkante. Es gab kurzzeitig mehrere Staffeln, doch letztlich lief alles wieder zusammen. Bis zum Beginn des Schlussanstiegs blieb die Rennsituation stabil. Angeführt von Red Bull-Bora-Hansgrohe holte das Peloton immer weiter auf. Als letzter Ausreißer wurde Miholjevic vom Hauptfeld zu Beginn der Schlusssteigung eingeholt. Dann veranstaltete das deutsche Team ein sportliches Feuerwerk.
Mit einer massiven Tempoverschärfung erwischten die Mannen um Primoz Roglic die gesamte Konkurrenz auf dem falschen Fuß. Sechs Kilometer vor dem Ziel war Primoz Roglic mit Daniel Felipe Martinez und Aleksandr Vlasov allein an der Spitze. Martinez fuhr sich voll in den roten Bereich und fiel zurück. Fünf Kilometer vor dem Ziel war dann auch Vlasovs Job erledigt. Der Russe setzte Roglic mit 30 Sekunden Vorsprung an der Spitze ab.
Dahinter machte sich Enric Mas (Movistar) auf die Verfolgung und hängte die Konkurrenz zunächst ab. Der Spanier kam bis auf 20 Sekunden an Roglic heran, ehe er an Boden verlor. Kurz vor dem Ziel wurde Mas sogar noch von David Gaudu (Groupama-FDJ) und Mattias Skjelmose (Lidl-Trek) überholt.
Das alles passierte, als Roglic schon längst seinen Sieg in trockenen Tüchern hatte. Der Kapitän des Raublinger Rennstalls geht nun mit einem komfortablen Polster von fast zwei Minuten auf Ben O’Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) in die Königsetappe der Vuelta a Espana 2024 zum Picon Blanco am Samstag.