Sebastian Lindner
· 08.05.2025
Die Vorjahressiegerin attackierte im Schlussanstieg drei Kilometer vor dem Ende aus einer Sechsergruppe heraus, die ihre Teamkollegin Juliette Labous durch eine Tempoverschärfung hatte entstehen lassen. Lediglich Marlen Reusser (Movistar Team), die am Ende mit 24 Sekunden Rückstand Zweite wurde, konnte zunächst mitgehen, musste dann aber auch einen Gang zurückschalten. Das hatte Anna van der Breggen (Team SD Worx - Protime) bereits kurz zuvor gemacht, um bei der Vollering-Attacke ihr eigenes Tempo zu gehen. Sie kam letztlich mit 56 Sekunden Rückstand auf Rang drei.
In der Gesamtwertung führt Vollering, die gleichzeitig auch die Führung in der Bergwertung übernommen hat, nun mit 45 Sekunden vor van der Breggen und einer weiteren vor Reusser. Die Vierte Cédrine Kerbaol (EF Education-Oatly) hat bereits knapp anderthalb Minuten Rückstand.
Vollering, für die es der vierte Saisonsieg und der 48. ihrer Karriere war, gab ihr Siegerinterview noch beim Ausfahren auf der Rolle. “Ich bin sehr glücklich und stolz auf das Team”, sagte sie, ehe sie zu Schluchzen begann. “Jemand der mir sehe nahe steht, geht mental gerade durch ein harte Zeit, begann sie. “Ich sehe so viele junge Leute um mich, die mental zu kämpfen haben. Ich weiß, dass ich mental stark bin und deswegen große Rennen gewinnen kann, aber bei manchen Leuten ist das Gehirn zu stark - aber in die falsche Richtung. Deswegen haben sie es schwer.”
Ihre Botschaft, die offenbar auf psychische Probleme aufmerksam machen soll, hatte sie bereits mit einer Fingergeste gegen ihren Helm eingeleitet, als sie nach 120 Kilometern den Zielstrich an den Lagunas de Neila überquerte.
Nicht mal den Startbogen hatte dagegen Pauline Ferrand-Prévor (Visma | Lease a Bike) gesehen. Nachdem die Französin schon am Vortag viel Zeit verlor und damit ihre Chancen auf das Vuelta-Podest arg geschrumpft waren, trat sie zur 5. Etappe nicht mehr an.
| RG | Fahrer | Zeit |
|---|---|---|
| 1 | FDJ - SUEZ | 03:19:57 |
| 2 | Movistar Team | +00:00:24 |
| 3 | Team SD Worx - Protime | +00:00:56 |
| 4 | Fenix-Deceuninck | +00:01:10 |
| 5 | Laboral Kutxa - Fundación Euskadi | +00:01:20 |
| 6 | EF Education-Oatly | +00:01:23 |
Endlich hat sie es geschafft - doch auch erst im zweiten Anlauf. Lea Lin Teutenberg (Lotto Ladies) war die erste, die auf der 5. Etappe in die Offensive ging. Zwar scheiterte ihr Versuch genauso wie der von zahlreichen weiteren Frauen auf den ersten Kilometern des Teilstücks. Doch nach knapp 40 Kilometern gehörte Teutenberg dann zu einer Vierergruppe, die sich vom Feld lösen konnte.
Mit dabei waren auch Maike van der Duin (CANYON//SRAM zondacrypto), Julia Borgström (CANYON//SRAM zondacrypto) und Arianna Fidanza (Laboral Kutxa - Fundación Euskadi). Das Quartett lieferte eine gute Vorstellung ab, fuht sich zwischenzeitlich mehr als drei Minuten heraus und schaffte es bin in den Anstieg zur ersten Bergwertung des Tages am Alto de Rozavientos (2. Kategorie).
Dort schrumpfte der Abstand dann aber schnell und noch vor dem Erreichen des Gipfels waren alle wieder gestellt. Allerdings hatte auch das Tempo im Feld deutlich zugelegt. Allerhand Fahrerinnen verloren den Anschluss, auch das Rote Trikot Femke Gerritse (Team SD Worx - Protime), die allerdings selbstverschuldet stürzte und dadurch zurückfiel.
Oben angekommen war die Gruppe der Favoritinnen auf zwölf Fahrerinnen geschrumpft, Niamh Fisher-Black (Lidl - Trek) hatte dabei die Bergwertung für sich entschieden. Eine Handvoll Frauen schaffte es vor dem etwa zehn Kilometer langen Schlussanstieg hinauf zu den Lagunas de Neila (1. Kategorie) aber nochmal zurück.
Mareille Meijering (Movistar Team) machte dort den ersten Zug und fuhr sich bis zu 50 Sekunden Vorsprung heraus. Zunächst setzte nur Mischa Bredewold (Team SD Worx - Protime) nach, die frühere Eurpameisterin wurde aber schnell wieder gestellt. An der 4-Kilometer-Marke legte dann Labous die Karten offen, Meijering hatte da nur noch 20 Sekunden, die kurz darauf aber auch aufgebraucht waren.
Die erneute Tempoverschärfung war auch zu viel für Kasia Nieiwadoma (CANYON//SRAM zondacrypto), überhaupt blieb nur eine Sechsergruppe übrig: Vollering, Reusser, van der Breggen, Fisher-Black, Kerbaol und Pauliena Rooijakkers (Fenix-Deceuninck).
Bei noch drei zu gehenden Kilometern attackierte Vollering - nur Reusser konnte direkt mitgehen. Allerdings auch nicht auf Dauer. Dahinter machte kurz darauf auch in der dreiköpfigen Verfolgergruppe Jede ihr Ding. Die letzten 1000 Meter ging Vollering mit 25 Sekunden auf Reusser und 40 auf van der Breggen an.
An der Reihenfolge der Top 3 änderte sich aber nichts mehr, auch wenn Rooijakkers nochmal gefährlich nahe an van der Breggen heranrückte.