Tour de France Femmes 2025Grün vor Gelb: Wiebes feiert auf der 4. Etappe ihren zweiten Etappensieg

Sebastian Lindner

 · 29.07.2025

Die Bilder vom Start - sie sollten sich mit denen vom Ziel gleichen. Denn vdie Hauptrollen spielten jeweils Marianne Vos in Gelb und Lorena Wiebes in Grün.
Foto: Getty Images / Szymon Gruchalski, Tim de Waele
Lorena Wiebes lässt im Sprint einmal mehr nichts anbrennen und gewinnt die 4. Etappe der Tour de France Femmes 2025.
Auch das zweite Teilstück für die Sprinterinnen der Tour de France Femmes geht an Lorena Wiebes (Team SD Worx - Protime). Die 26-jährige Niederländerin gewann die 4. Etappe vor Marianne Vos (Team Visma | Lease a Bike) und Lara Gillespie (UAE Team ADQ).

Für Wiebes war es insgesamt der fünfte Etappensieg bei der Tour de France. Seit der Neuauflage der Veranstaltung 2022 hat keine Frau mehr Tageserfolge feiern können. Im Sprint ist momentan kein Vorbeikommen an ihr. Entsprechend beantwortete sie auch die Frage, ob sie denn im Sprint derzeit unschlagbar ist, mit: “Ja, in dieser Saison bisher schon. Ich freue mich sehr, dass es auch heute wieder geklappt hat.”

Zweite Siegerin auf der 130 Kilometer langen Etappe von Saumur nach Poitiers war einmal mehr Vos, die sich aber schon darüber freute, “ihr ein wenig näher gekommen zu sein. Aber Lorena ist die beste Sprinterin der Welt. Sie ist kaum zu schlagen. Aber es ist gut, sie als Konkurrentin zu haben”. Hinter dem Duo in Grün (Wiebes) und Gelb (Vos) klaffte erneut eine riesige Lücke.

Windkantenrennen fällt aus

Der Kampf ums Grüne Trikot dürfte damit weitestgehend ausgefochten sein. Wiebes führt die Wetung mit 197 Punkten und 40 Zählern Vorsprung auf Vos an. Dahinter kommt lange nichts. Allerdings ist auf den kommenden Etappen - morgen mit Abstrichen - auch nicht mehr zwingend mit Spitzenergebnissen der Sprinterinnen zu rechnen. Will Vos noch Boden gutmachen, wird das überwiegend nur noch über Zwischensprints möglich sein.

Die Gesamtwertung führt die 38-Jährige aber weiter an - mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Wiebes. Klassementrelevant dürften allenfalls die zehn Sekunden sein, die Pauliena Rooijakkers (Fenix-Deceuninck) kassierte, weil sie sich auf der ansteigenden Zielgeraden zu weit am Ende des Pelotons aufgehalten hatte, während das Feld durch das hohe Tempo and er Spitze auseinanderriss.

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Abgesehen vom Kampf um Grün blieb die Etappe aber über weite Strecken ereignislos, was aber auch beinhaltet, dass es keine größeren Stürze gab. Nicht mal der Wind wollte mitspielen. Als windanfälliges Teilstück angekündigt, blieben Kantensituationen aber ebenfalls nahezu komplett aus. Gegen die Langeweile stemmte sich aber vor allem Franziska Koch (Team Picnic - PostNL), die wie schon zum Auftakt als kämpferischte Fahrerin geehrt wurde und damit zum zweiten Mal mit der Grünen Rückennummer an den Start gehen darf.

Tour de France Femmes 2025 - Ergebnisse der 4. Etappe



So lief die 4. Etappe der Tour de France Femmes 2025

Das Profil der 4. Etappe der Tour de France Femmes 2025Foto: ASODas Profil der 4. Etappe der Tour de France Femmes 2025

Nach einer Reihe vergeblicher Angriffe war Maud Rijnbeek (VolkerWessels Cycling Team) die erste Frau, die sich nachhaltig absetzen konnte. Da waren bereits 30 KIlometer zurückgelegt. Mehrere Verfolgerinnen konnten nie bis zur Niederländerin aufschließen, die sich bis zu 1:45 Minuten Vorsprung herausfahren konnte.

Als es rund 80 Kilometer vor dem Ziel zu einer kurzen Windkantensituation kam, die für einen Moment das Feld zerriss und unter anderem Cédrine Kerbaol (EF Education-Oatly) ins Hintertreffen geraten ließ, schrumpfte der Vorsprung von Rijnbeek auf eine halbe Minute zusammen. Die verkleinerte Lücke nutzten Koch - die es schon zu Beginn der Etappe einmal versucht hatte - und Ana Magalhaes (Movistar Team), um zur Spitze nach vorne zu springen und die bisherige Führende kurz darauf abzulösen. Hinten im Feld beruhigte sich alles wieder, die Teile liefen zusammen. Nur das neue Spitzenduo konnte sich zunächst weiter absetzen und schaffte es zwischenzeitlich bis auf anderthalb Minuten.

SD Worx in der Nachführarbeit legte aber wieder ein gutes Timing an den Tag und holte das Ausreißerduo vier Kilometer vor Ultimo wieder zurück. Im Finale wurde es dann schnell. Auf einer leichten Bergaufpassage am letzten Kilometer gab es vereinzelte Lücken im Feld. Während vorne Wiebes und Vollering den Sieg unter sich ausmachten, musste Rooijakkers als einzige GC-Fahrerin einen Rückstand von zehn Sekunden einstecken, weil sie sich zu weit am Ende des Pelotons aufgehalten hatte.

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