Auch die zweite Etappe ist kurz und dürfte aufgrund ähnlicher Struktur auch ähnlich verlaufen wie Tag eins. Wieder sind zwei Schlussrunden zu fahren, wieder steht ein kurzer Anstieg im Weg, die Côte du Chemin de Trohéir.
70 Höhenmeter sind auf 1200 Metern zu meistern, 4,7 Kilometer vor dem Ziel. Das ist einerseits nicht viel, aber die Steigung hat zu Beginn eine 100 Meter lange Passage mit 14 %, gefolgt von 100 Metern mit 11 %. Hier können antrittsstarke Klassikerfahrerinnen einen Unterschied machen, eine Lücke reißen und den Vorsprung über die Kuppe tragen.
Was bedeuten 14 % Steigung für den Antritt? Welches Rad schiebt sich hier nach vorne? Unsere Simulation liefert die Antwort.
Unsere Berechnung zeigt, dass ein Kilo Übergewicht beim Antritt im Steilstück nicht so viel ausmacht, wie man intuitiv vermutet. Dies liegt aber auch an den Anfangsbedingungen: die Fahrerinnen werden mit Schwung in den Berg reinfahren, das reduziert den Einfluss von Mehrgewicht.
Auf den ersten hundert Metern liegt das schwerste Bike rechnerisch nur eine gute Zehntelsekunde zurück. Wenig überraschend ist wieder das S5 vorne – weil fast so leicht wie erlaubt und aerodynamisch. Besser geht es nicht.
Die Tabelle zeigt das Ranking nach hundert Metern im Steilstück. Leichte und aerodynamische Bikes fahren vorneweg.
Robert Kühnen ist studierter Maschinenbauer, schreibt für TOUR über Technik- und Trainingsthemen und entwickelt Prüfmethoden. Die Simulationsrechnungen verfeinert Robert seit Jahren, sie werden auch von Profi-Teams genutzt.