TOUR Online
· 02.08.2025
Das ist die Etappe, auf die es ankommt: mit der Bergankunft am Col de la Madeleine und insgesamt rund 3500 Höhenmetern. Der Schlussanstieg ist mit 8,1 Prozent ähnlich steil, aber mit 18,6 Kilometern fast fünf Kilometer länger als der entscheidende Schlussanstieg im vergangenen Jahr nach Alpe d’Huez (14 km à 7,9 %). Im Gegenzug haben wir in diesem Jahr nicht die gleiche Vorbelastung wie 2024, als es zuvor über den Col du Glandon ging. Deshalb wird wohl eine größere Gruppe aus Bergfahrerinnen als im Vorjahr gemeinsam in den letzten Anstieg fahren.
Was sicher auch eine Rolle spielen wird: Es geht richtig in die Höhe. Auf 1900 Metern über dem Meer spürt man die Höhenluft – schon ab Saint-François-Longchamp sind wir jenseits der Baumgrenze. Wie man das verträgt, kann entscheidend sein. Der abrupte Start mit dem 13 Kilometer langen Col de Planpalais ist sicher wichtig im Kampf ums Zeitlimit. Wenn man gleich am Anfang nicht mehr dabei ist und keine gute Gruppe mehr findet, kann es passieren, dass man aus dem Zeitlimit rauspurzelt. Insgesamt ist es der wichtigste Tag bei dieser Tour und zwar nicht nur wegen Schlussanstiegs, sondern weil es gleich am Anfang auseinandergehen kann und es essenziell wichtig ist, gut bei Teamkolleginnen aufgehoben zu sein. Vor allem ist die Etappe kurz – das bedeutet höheres Tempo und knapperes Zeitlimit.
Sie war eine der besten Rundfahrtspezialistinnen im deutschen Radsport – zu einer Zeit, als es keine Tour de France für die Frauen gab. Claudia Lichtenberg gewann im Jahr 2009 unter ihrem Mädchennamen Häusler den Giro d‘Italia und die Tour de l‘Aude, damals die schwersten Etappenrennen im Frauenradsport. Neben dem Job als Rennfahrerin absolvierte sie ein Studium in Maschinenbau. Heute arbeitet die 39-jährige Münchnerin als Ingenieurin und kommentiert gemeinsam mit ihrem Ehemann Christian Frauen-Rennen auf den Plattformen auf Discovery+/Eurosport.