TOUR Online
· 01.08.2025
Das ist eine Abfahrtsetappe – mit der langen Abfahrt vom Col du Granier ins Ziel in Chambéry. Tour-Chefin Marion Rousse hat gesagt, dass der Sturzflug zum Ziel sehr wahrscheinlich schnell und technisch herausfordernd sein wird. Die Berge im Profil sehen zwar recht spektakulär aus, aber es sind nur 5,4 Prozent Steigung im Schnitt am langen Anstieg zum Col du Granier. Vom zu erwartenden Rennverlauf geht es für mich in eine ähnliche Richtung wie am Tag davor – der Tagessieg wird unter den starken Rennfahrerinnen ausgefahren.
Als Anwärterin auf die Gesamtwertung kann man keine Gegnerin weit weglassen. Auch die Abfahrt kann entscheidend sein. Es ist allen bewusst, dass beispielsweise Pauliena Rooijakkers damit richtig Stress hat, schnell bergab zu fahren. Und ich kann sagen, dass wir Frauen an bestimmten Tagen im Monat mit weniger Mut bergab fahren. Bezüglich der Sicherheitsdiskussion und diesem Abfahrtsfinale finde ich, dass eine Rennfahrerin es selber im Griff haben muss. Leider sind zuletzt zu viele schwere Unfälle passiert. Deshalb soll ein Veranstalter prüfen, was passiert, wenn jemand aus einer Kurve getragen wird – und entsprechende Hinweise dazu geben. Aber bei der Tour de France mache ich mir da keine großen Sorgen – dort ist man sehr gewissenhaft.
Sie war eine der besten Rundfahrtspezialistinnen im deutschen Radsport – zu einer Zeit, als es keine Tour de France für die Frauen gab. Claudia Lichtenberg gewann im Jahr 2009 unter ihrem Mädchennamen Häusler den Giro d‘Italia und die Tour de l‘Aude, damals die schwersten Etappenrennen im Frauenradsport. Neben dem Job als Rennfahrerin absolvierte sie ein Studium in Maschinenbau. Heute arbeitet die 39-jährige Münchnerin als Ingenieurin und kommentiert gemeinsam mit ihrem Ehemann Christian Frauen-Rennen auf den Plattformen auf Discovery+/Eurosport.