TOUR Online
· 29.07.2025
Grundsätzlich erwarte ich auf der vierten Etappe ein ähnliches Szenario wie auf der dritten. Allerdings sieht man, wenn man auf die Landkarte schaut: Die Route führt von Nord nach Süd und daher ist es hier in der Westwind-Zone durchaus möglich, dass dort der Wind einfällt. Was ich jetzt auf Google Street View gesehen habe: Es sind Fahrten durch offene Felder mit drin, die das Ganze interessant machen. Bei Seitenwind muss man aufmerksam sein, aber es wird mutmaßlich am Ende einen großen Massensprint um den Etappensieg geben. Trotzdem sollte man sich vor der Etappe den Wetterbericht und die Vorhersagen zum Wind gut anschauen.
Die Klassementfahrerinnen müssen „scharf“ bleiben, also voll konzentriert sein und die Mannschaft um sich versammelt haben. Es gibt im Peloton schon ein paar Kandidatinnen wie Pauliena Rooijakkers, vergangenes Jahr Dritte der Gesamtwertung, die auf solchen Etappen schon mal an der Windkante verloren gehen können. Die Aufgabe lautet: nicht zu weit hinten im Feld fahren, immer wachsam sein. Grundsätzlich haben es Ausreißergruppen beim Blick auf Streckenlänge und Rundfahrtlänge bei der Tour de France Femmes schwerer als bei den Männern – weil man weniger Gelegenheit hat, verlorene Zeit wieder aufzuholen. Deshalb bleiben Frauen-Etappenrennen oft kompakter.
Sie war eine der besten Rundfahrtspezialistinnen im deutschen Radsport – zu einer Zeit, als es keine Tour de France für die Frauen gab. Claudia Lichtenberg gewann im Jahr 2009 unter ihrem Mädchennamen Häusler den Giro d‘Italia und die Tour de l‘Aude, damals die schwersten Etappenrennen im Frauenradsport. Neben dem Job als Rennfahrerin absolvierte sie ein Studium in Maschinenbau. Heute arbeitet die 39-jährige Münchnerin als Ingenieurin und kommentiert gemeinsam mit ihrem Ehemann Christian Frauen-Rennen auf den Plattformen auf Discovery+/Eurosport.