TOUR Online
· 27.07.2025
Auch die zweite Tagesstrecke ist ziemlich kurz – vermutlich aus dem bereits genannten Grund: Die Männer bestreiten heute die Schlussetappe in Paris. Ich finde, die Distanz ist ein durchaus wichtiger Faktor im Straßenrennen. Aber ich würde nicht sagen, dass die beiden ersten Etappen dieser Tour zu kurz sind. Es ist ein guter Anfang einer Rundfahrt; auf diesen Runden in der Bretagne wird alles echten Renncharakter kriegen. Das wird nicht dadurch kaputt gemacht, dass die Strecken kürzer sind als sonst bei Rennen dieser Kategorie. Die Strecke ist vom Charakter her durchaus ähnlich wie der Vortag. Aber im Finale kommen zwei Anstiege direkt hintereinander.
Der Schlussanstieg ist meines Wissens ein bisschen steiler als am Vortag. Der Sprinter-Typ tut sich am ersten Tag vermutlich noch leichter als heute. Der Weg zum Sieg führt noch ein bisschen mehr über den Power-Output im Verhältnis zum Körpergewicht als am Tag zuvor. Kurz: Noch ein bisschen weniger Wiebes – noch ein bisschen mehr Vorteil Kopecky und aus deutscher Sicht Liane Lippert. Grundsätzlich ist es cool, dass die Bretagne zum Auftakt so massiv vertreten ist. Das ist eine stolze französische Region. Es gibt dort viele Rennen, die Gegend ist rau und diese Côtes würzen das Ganze. Und man spürt, dass die Menschen hier ein Herz für den Radsport haben.
Sie war eine der besten Rundfahrtspezialistinnen im deutschen Radsport – zu einer Zeit, als es keine Tour de France für die Frauen gab. Claudia Lichtenberg gewann im Jahr 2009 unter ihrem Mädchennamen Häusler den Giro d‘Italia und die Tour de l‘Aude, damals die schwersten Etappenrennen im Frauenradsport. Neben dem Job als Rennfahrerin absolvierte sie ein Studium in Maschinenbau. Heute arbeitet die 39-jährige Münchnerin als Ingenieurin und kommentiert gemeinsam mit ihrem Ehemann Christian Frauen-Rennen auf den Plattformen auf Discovery+/Eurosport.