Der Führende in der Gesamtwertung der Tour de France erhält das Gelbe Trikot, auch als maillot jaune bekannt. Dieses wird dem Fahrer verliehen, der die niedrigste Gesamtfahrzeit erzielt hat, unter Berücksichtigung von Zeitgutschriften und Zeitstrafen.
Auf allen Etappen, mit Ausnahme der Zeitfahren auf der 5. und 13. Etappe, werden im Ziel Zeitgutschriften vergeben. Die ersten drei Fahrer erhalten dabei gestaffelt 10, 6 und 4 Sekunden. Die Bonussprints, die in früheren Ausgaben an wichtigen Rennpunkten stattfanden, entfallen dieses Jahr.
Sollten zwei Fahrer die gleiche Gesamtzeit haben, werden zunächst die Hundertstelsekunden aus den Zeitfahren betrachtet, um eine Entscheidung zu treffen. Bleibt es dabei unentschieden, zählen die Platzierungen am Ende jeder Etappe der Tour de France zusammen; der Fahrer mit der niedrigeren Gesamtsumme gewinnt. Gibt es danach immer noch keinen eindeutigen Sieger, entscheidet die Platzierung im Ziel der letzten Etappe.
Diese Regel schützt Fahrer, die in den letzten drei Kilometern stürzen oder einen technischen Defekt erleiden. Sie gilt jedoch nicht für Etappen, die mit einer Bergankunft enden (wie Etappe 12, 14, 16, 18 und 19), sowie für die Zeitfahren (5. und 13. Etappe). Diese Fahrer erhalten die gleiche Zeit wie die Gruppe, in der sie sich zum Zeitpunkt des Zwischenfalls befanden.
Der Führende in der Punktewertung trägt bei der Tour de France das Grüne Trikot - dabei ist das nicht immer zwingend der schnellste Sprinter.
Die ersten 15 Fahrer im Etappenziel sowie beim Zwischensprint erhalten jeweils Punkte. Abhängig von der Art und Schwierigkeit der Etappe wird jeder Tagesabschnitt mit einem Koeffizienten von 1 bis 6 bewertet. Dadurch variiert die mögliche Punkteausbeute im Etappenziel. Traditionsgemäß und aufgrund der punktuellen Verteilung, die Flachetappensiege begünstigt, wird der Gewinner dieser Wertung als bester Sprinter der Tour bezeichnet.
Auf den Etappen 1, 2, 3, 4, 7, 8, 9, 11, 15, 17 und 21 die den Koeffizienten 1 oder 2 haben, gibt es im Ziel 50-30-20-18-16-14-12-10-8-7-6-5- 4-3-2 Punkte für die ersten 15 Fahrer.
Auf den Etappen 6, 16 und 20, die den Koeffizienten 3 haben, gibt es im Ziel 30-25-22-19-17-15-13-11-9-7-6-5-4-3-2 Punkte für die ersten 15 Fahrer.
Auf den Etappen 10, 12, 14, 18 und 19 die den Koeffizienten 4 und 5 haben, gibt es im Ziel 20-17-15-13-11-10-9-8-7-6-5-4-3-2-1 Punkt für die ersten 15 Fahrer.
In den Einzelzeitfahren (Etappen 5 und 13), die die Koeffizienten 6 hat, gibt es im Ziel 20-17-15-13-11-10-9-8-7-6-5-4-3-2-1 für die Top 15 der Etappe.
Auf jeder Etappe der Tour de France 2025 (außer bei den Einzelzeitfahren) gibt es einen Zwischensprint. Die ersten 15 Fahrer am Zwischensprint erhalten Zähler fürs Grüne Trikot - der Punkteschlüssel: 20-17-15-13-11-10-9-8-7-6-5-4-3-2-1
Das Trikot mit den roten Punkten auf weißem Grund (auch Gepunktetes Trikot) trägt der Rennfahrer, der die meisten Punkte an den Bergwertungen gesammelt hat.
Die Anstiege bei der Tour de France werden basierend auf Länge, Schwierigkeit und sportlicher Bedeutung in Kategorien eingeteilt – von der höchsten Kategorie HC (Hors Categorie bzw. Ehrenkategorie) bis zur 4. Kategorie. Je nach Kategorie werden Punkte vergeben – die Einteilung ist wie folgt:
Hors Categorie: 20, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 Punkte für die ersten acht Fahrer
1. Kategorie: 10, 8, 6, 4, 2, 1 Punkt für die ersten sechs Fahrer
2. Kategorie: 5, 3, 2, 1 Punkt für die ersten vier Fahrer
3. Kategorie: 2, 1 Punkt für die ersten zwei Fahrer
4. Kategorie: 1 Punkt für den ersten Fahrer
Auf dem Gipfel des Col de la Loze (18. Etappe), ein Berg der HC-Kategorie und mit 2304 Metern Höhe das Dach der Tour de France 2025, werden die Punkte verdoppelt. Der Erste auf dem Gipfel erhält dort 40 Zähler.
Wo sich die einzelnen Bergwertungen auf den Etappen befinden, sehen Sie auf den Profilen in unserer Etappenübersicht.
Das Weiße Trikot trägt der in der Gesamtwertung der Tour de France bestplatzierte Jungprofi. In diese Kategorie fallen 2025 alle Rennfahrer, die am oder nach dem 1. Januar 2000 geboren sind.
Das Team, das in der Mannschaftswertung führt, trägt gelbe Startnummern. Zur Bestimmung des Mannschaftsklassements werden die Zeiten der besten drei Fahrer eines Teams pro Tag addiert.
Der Fahrer, der bei der vorherigen Etappe als kämpferischster gilt, trägt zwei goldene Rückennummern. Früher erhielt der Fahrer eine rote Rückennummer. Auf allen Massenstartetappen, mit Ausnahme der Schlussetappe, vergibt eine Jury unter Leitung des Renndirektors den Prix de la combativité. In Paris wird der insgesamt kämpferischste Fahrer der Tour (Super-combatif) ausgezeichnet.
Führt ein Fahrer in mehreren Wertungen, ist Gelb vor Grün zu tragen, es folgen das Gepunktete und das Weiße Trikot. Der Nächstplatzierte in der jeweiligen Wertung trägt dann das Trikot stellvertretend.
Der maximale Zeitabstand, den ein Fahrer im Ziel einer Etappe im Vergleich zum Tagessieger haben kann, wird als Zeitlimit oder Karenzzeit bezeichnet. Dieser Wert hängt vom Koeffizienten der Etappe ab, der sich nach Streckenlänge, Schwierigkeitsgrad und Geschwindigkeit des Siegers richtet. Ein prozentualer Aufschlag auf die Siegerzeit bestimmt, wie viel zusätzliche Zeit den Nachzüglern gewährt wird; überschreiten sie dieses Limit, droht die Disqualifikation.
Ein Rechenbeispiel soll das Ganze veranschaulichen. Angenommen, dass die schwere 19. Etappe der Tour de France 2025 nach La Plagne mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 34 km/h in 3 Stunden und 49 Minuten vom Sieger gefahren wird (also 229 Minuten). Vorgegeben ist für die Etappe der Koeffizient 5, der besagt, dass bei einem Durchschnitt von 34 km/h ein Fahrer 16 Prozent der Siegerzeit als Karenzzeit bekommt. Der Wert von 16 Prozent ist hierbei vom Veranstalter im Reglement fest vorgegeben (siehe Abbildung).
In unserem Fall wären das also bei 16 Prozent von 229 Minuten knapp unter 37 Minuten, die die Karenzzeit auf dieser Etappe betragen würde. Unter gewissen Umständen kann die Jury das Limit aber auch erhöhen und Fahrer vor dem Ausschluss bewahren.