Nach den Grand Departs in Kopenhagen, Bilbao und Florenz kehrt die Tour de France 2025 zum Start in das wichtigste Radrennen der Welt auf ihr heimisches Territorium zurück. Die 112. Austragung beginnt am 5. Juli in Lille.
Zum fünften Mal in der Geschichte der Tour de France beginnt das Rennen in der nördlichsten Region des Landes. Neben Lille und Dunkerque startete die Tour 1969 auch schonmal in Roubaix. Auf die dort üblichen, groben Pflastersteine, die zwar wie zuletzt 2022 für Spektakel sorgten, den Organisatoren aber auch immer wieder Kritik einbrachten, scheint die Tour de France 2025 aber zu verzichten. Zumindest auf den ersten drei Etappen.
Lille ist Start- und Zielort der 1. Etappe. 18 Mal war die 230.000-Einwohner-Stadt nahe der Grenze zu Belgien bereits Teil der Tour, 1960 und 1994 schon einmal als Startort. Eine Runde im Uhrzeigersinn bildet das 185 Kilometer lange Teilstück, das vor der imposanten Zitadelle der Stadt höchstwahrscheinlich von den Sprintern, die damit auch das erste Gelbe Trikot unter sich ausmachen werden, gewonnen wird. Eine rund 1000 Meter lange, leicht ansteigende Zielgerade bildet dafür die Kulisse.
Mit drei Bergwertungen auf dem Kurs findet ebenso das Bergtrikot einen Träger. Der letzte der drei Anstiege befindet sich aber schon 45 Kilometer vor dem Ziel - eigentlich zu früh, als dass Ausreißer hier noch mehr als das gepunktete Trikot unter sich ausmachen könnten. Allerdings ist der Atlantik nicht allzu fern, sodass die offenen Straßen bei entsprechenden Verhältnissen durchaus die Möglichkeiten für Windstaffeln bieten.
Am zweiten Tag wird es bereits hügelig. Nach dem Start der Etappe in Lauwin-Planque , das zum ersten Mal Etappenort der Tour ist, bleibt es für die ersten knapp 100, fast ausschließlich in Richtung Westen zur Atlantikküste verlaufenden Kilometer noch relativ ruhig. Dann wartet die erste von vier Bergwertungen. Sie läutet bei Etappenhälfte ein Klassikerprofil ein.
In unmittelbarer Nähe zur Opalküste geht es fast nur noch hoch und runter. Die drei letzten Bergwertungen, jeweils mit um die zehn Prozent Steigung warten auf den letzten 30 Kilometern. Für reine Sprinter dürfte das zu viel werden, zumal auch die Zielgerade in Boulogne-sur-Mer bergauf führt. Nicht unwahrscheinlich, dass das Gelbe Trikot hier gleich wieder die Schultern wechselt. 2012 war die Tour zum letzten Mal hier. Der Sieger hieß Peter Sagan.
Und auch die dritte Etappe bleibt im nördlichstes Zipfel Frankreichs und führt von Valenciennes weitestgehend entlang der Grenze zu Belgien aus dem Landesinneren wieder an die Küste. Dieses Mal nach Dunkerque. In Dünkirchen war die Tour letztmals 2022, Wout van Aert siegte als Solist mit acht Sekunden vor Jasper Philipsen.
Das Mal davor, als Dünkirchen Etappenziel war, 2007, gewannen mit Gert Steegmans vor seinem Quickstep-Kollegen Tom Boonen ebenfalls zwei Belgier unweit der Heimat. Doch Dünkirchen war auch schon Startort der Tour. 2001 gewann Christophe Moreau den Prolog.
Auf dem 172 Kilometer langen Teilstück werden 2025 aber im Normalfall wieder die Sprinter zuschlagen. Die einzige Bergwertung des Tages liegt 30 Kilometer vor dem Ziel, stellt aber keine nennenswerte Hürde dar. Über die Cote de Cassel - allerdings auf anderen Wegen - führte bereits die 1. Etappe. Hier kreuzt sich die Route.
Im Zuge der Vorstellung des Grand Depart verkündete Tour-Direktor Christian Prudhomme auch bereits den Startort der 4. Etappe. Der Tross muss dafür weiter ins Landesinnere reisen, denn los geht es in Amiens. Der weitere Verlauf der Strecke wurde vorerst nicht preisgegeben. Der Rest der Route wird im Oktober 2024 präsentiert.In welchem Jahr wurde das erste Rennen dieser Art veranstaltet?