Vorhang auf zum Schlussstreich: Traditionell endet die Tour auf den Champs-Élysées, dieses Jahr aber mit einer dreimal zu fahrenden Schleife über den Montmartre-Anstieg, der auch beim Olympia-Rennen zentrales Element war.
Dies verändert alles. Aus der klassischen Sprintankunft wird so ein Rennen, in dem sich Puncheure bei einer der drei Überfahrten am Montmartre absetzen können. Denn nach den 62 Höhenmetern fällt die Strecke leicht ab Richtung Ziel. Dass sich hier noch Sprintzüge organisieren können, ist ausgeschlossen.
Schon in der Anfahrt auf Montmartre wird sich das Feld in die Länge ziehen und am Anstieg zerreißen.
In unserer Simulation gehen wir von einem Antritt bei der letzten Überfahrt des Montmartre aus. Welches Bilke ist nach solch einer Attacke rechnerisch die beste Grundlage für eine Flucht?
Das schnellste Rad für die Attacke am Montmatre und der Verlängerung der Flucht ins Ziel ist das aerodynamischste Rad im Feld: das Van Rysel RCR-F Pro setzt sich knapp gegen das Cervélo S5 durch.
*) Die Berechnungen beruhen auf den von TOUR in Labor und Windkanal getesteten Rädern. Die Maschinen bei der Tour de France können in Details davon abweichen. Auch Last-Minute-Prototypen konnten wir natürlich noch nicht untersuchen. Hintergründe zur Simulation.
Robert Kühnen ist studierter Maschinenbauer, schreibt für TOUR über Technik- und Trainingsthemen und entwickelt Prüfmethoden. Die Simulationsrechnungen verfeinert Robert seit Jahren, sie werden auch von Profi-Teams genutzt.