Thomas Goldmann
· 13.07.2023
Ion Izagirre (Cofidis), im offiziellen Interview:
“Was soll ich sagen? Ich habe wirklich die ganze Tour de France immer versucht, in eine Ausreißergruppe zu kommen. Heute hat es geklappt. Ich habe mich sehr gut gefühlt, besonders am letzten Anstieg. Ich bin da von hinten rangefahren und dann durchgestartet. 20 bis 30 Kilometer von da waren ein langer Weg. Ich habe an mich geglaubt und wusste, dass ich stark bin. Dann habe ich gemerkt, dass es wirklich zu meinen Gunsten läuft. Ich habe mich stark gefühlt - im Kopf und körperlich. Das hat beides gepasst.”
Simon Geschke (Cofidis), bei sportschau.de:
“Er (Ion Izagirre; Anm. d. Red.) ist mein Zimmerkollege und wir kommen sehr gut klar. Wir wussten schon, dass er stark ist, aber heute so eine Etappe, das war eine absolute verrückte Etappe wieder. Wie schon vor zwei Tagen, mit Stürzen, mit Spitzengruppe. Ich habe zwischendurch komplett den Überblick verloren, bin dann irgendwann wieder in die Gruppe mit dem Gelben Trikot reingefahren und habe gemerkt, dass Ion und Guillaume (Martin; Anm. d. Red.) gar nicht hier sind. Das ist ein gutes Zeichen, weil abgehängt waren sie natürlich auch nicht. Und ab dann hat man über Funk gar nicht so viel mitbekommen und ich habe es dann erst hier im Ziel erfahren.”
... Geschke über den Plan von Cofidis für die Etappe: “Heute war eine Etappe, die uns wirklich liegt mit der Mannschaft, die wir haben. Vor allem für Ion und Guillaume und auch für Victor Lafay, der auch schon eine Etappe gewonnen hat. Das waren die Leute, die wir in die Gruppe bekommen wollten. Der Anfang war extrem schwer vom Profil her und von der Fahrweise. Dann gab es einen Sturz in der Abfahrt, absolutes Chaos eigentlich. Umso schöner, dass wir uns da vorne durchsetzen konnten.”
... Geschke über seine eigene Form und das bisherige Abschneiden des Teams: “Heute habe ich mich ganz gut gefühlt. Mir fehlt etwas der Punch, um selbst auch in die Gruppen zu gehen. Ich hoffe, dass wird vielleicht jetzt die Tage und auch in der dritten Woche nochmal besser. Wir sind super zufrieden. Ich denke Guillaume hat heute auch in der Gesamtwertung nochmal ein bisschen Zeit aufgeholt und zwei Etappensiege, da würde jedes Team sofort unterschreiben.”
Nils Politt (Bora-Hansgrohe), bei sportschau.de:
“Ich habe es am Anfang auf jeden Fall versucht. Nachdem das Feld gerissen ist, hatten wir leider nur Jai (Hindley; Anm. d. Red.) und mich vorne in der ersten Gruppe. Somit lag die Priorität erstmal voll auf Jai. Wenn etwas passiert, dass ich dann noch bei ihm bin. Es war natürlich ein bisschen schade. Die Beine waren heute echt gut. Aber das ist natürlich so, wenn man einen auf dem Podium hat. Das ist unser größtes Ziel: in Paris auf dem Podium zu stehen. Da muss man seine eigenen Ambitionen auch mal zurückstellen. Die ersten zwei Berge wurde schon extrem schnell gefahren. Dann war es eine technische Abfahrt. In einer Gegensteigung ist es dann glaube ich gerissen. Im Radio habe ich noch was von einem Sturz gehört. Es war auf den ersten Kilometern extrem hektisch.”
... Politt über die anstehenden Bergetappen: “Ich denke, dass Emanuel (Buchmann; Anm. d. Red.) bewiesen hat, so wie er zurückkam, dass er in einer sehr guten Verfassung ist und Jai auch sehr gut helfen kann. Und die anderen Jungs werden sich auch sehr bemühen, dass wir Jai bestmöglich auf den Bergetappen helfen können.”
... Politt auf die Frage, ob er bestätigen kann, dass er das Team Bora-Hansgrohe am Saisonenende verlassen wird: “Das sind Gerüchte.” ... “Keine Auskunft, im August wird irgendwas bekanntgegeben.”
Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies - Etappenzweiter), bei Eurosport: “Ein bisschen enttäuscht bin ich schon, ich habe mich gut gefühlt und habe heute einiges probiert. Es war sehr kompliziert. Cofidis hat alle Karten ausgespielt - Izagirre war sehr stark. Natürlich bin ich enttäuscht, wieder Zweiter zu sein. Ich habe viel versucht, aber am Ende war nicht mehr drin.”
Victor Campenaerts (Lotto-Dstny, Etappenzehnter), bei Eurosport:
“Es war unglaublich hart heute. Vor zwei Tagen war eine der härtesten Etappen, die ich jemals bestritten habe. Da stimmen alle zu. Ich denke alle Fahrer würden zustimmen, dass diese Etappe noch härter war. Es hat so lange gedauert, ehe sich die Ausreißergruppe gelöst hat. Wenn es so lange dauert, ist es immer eine sehr starke Fluchtgruppe. Ich habe versucht, mein eigenes Tempo zu fahren und habe gehofft, dass ich mit einer Gruppe über die Kuppe des letzten Anstiegs komme. Das war nicht der Fall. Auch die Gruppe vor mir ist nicht mehr um den Sieg gefahren. Also bin ich ein Zeitfahren um einen Top-10-Platz gefahren.”