Unbekannt
· 14.06.2017
Gelb, Grün, Weiß – das wichtigste Radrennen der Welt hat eine ganz eigene Farblehre. Hier finden Sie alles, was Sie über die Regeln der Tour de France 2017 wissen müssen.
Wer die Tour de France verstehen will, sollte die wichtigsten Regeln des Rennens kennen. Wir haben alles Wissenswerte hier für Sie zusammengestellt. Bitte beachten Sie die Änderung der Punkteskala bei Bergwertungen der HC-Kategorie im Vergleich zu unserer gedruckten Ausgabe.
Den Wortlaut des Reglements der Tour de France 2017 finden Sie unter dem Download-Link am Ende dieser Meldung (erster Teil in französischer Sprache; der zweite Teil in englischer Sprache).
Das Wichtigste in Kürze:
Es werden die Fahrzeiten eines Rennfahrers auf den einzelnen Etappen addiert. In geschlossenen Gruppen werden alle Rennfahrer mit der gleichen Zeit gewertet wie der Erste der Gruppe. In die Wertung gehen auch die Zeitgutschriften (siehe unten) und etwaige Zeitstrafen ein. Im Einzelzeitfahren wird die Zeit auf eine Hundertstelsekunde genau gemessen. Sind zwei Rennfahrer in der Gesamtwertung (die auf die Sekunde genau ausgewiesen wird) zeitgleich, werden die Hundertstelsekunden aus dem Zeitfahren herangezogen. Liegen Rennfahrer immer noch gleichauf, liegt der Rennfahrer mit der niedrigeren Summe aus der Addition der Tagesplatzierungen vorne.
Auf jeder Etappe mit Massenstart (alle Etappen außer 1. und 20.) gibt es Zeitgutschriften für die ersten drei des Tagesklassements: 10, 6 und vier Sekunden. Sie werden von der Gesamtfahrzeit abgezogen.
Es ist eine Gesamtwertung (Verfahren wie beim Gelben Trikot), in der nur die Rennfahrer gewertet werden, die am 1.1.1992 oder später geboren sind.
Für die Punktwertung um das Grüne Trikot gibt es für die ersten 15 auf jeder Etappe Punkte zu sammeln. Auf Flachetappen gibt es die meisten Punkte zu gewinnen: Der Tagessieger erhält 50 Zähler. Auf Bergetappen und im Einzelzeitfahren gibt es für den Ersten nur 20 Punkte. Auch ein Sieg im Zwischensprint (auf allen Etappen mit Massenstart) ist 20 Punkte wert. Alle Details zu den gültigen Punkteskalen finden Sie im anhängenden Reglementtext unter Artikel 23 auf Seite 28 ff (auf Englisch). Die zugehörigen Koeffizienten (Schwierigkeitsgrad) für die einzelnen Etappen finden Sie unter Artikel 22 (ab Seite 26 in englischer Sprache). Der Koeffizient ist entscheidend dafür, welche Punkteskala für das das Grüne Trikot verwendet wird und welcher Aufschlag bei der Berechnung des Zeitlimits gilt.
Für die Bergwertung gibt es an einer Auswahl kategorisierter Anstiege Punkte zu gewinnen. Die meisten Punkte gibt es bei Wertungen der höchsten Kategorie HC zu holen – danach absteigend in der 1., 2., 3. und 4. Kategorie. Nach Redaktionsschluss unserer Printausgabe hat der Veranstalter der Tour de France die Punkteskala für die Bergwertung verändert. An Anstiegen der Kategorie HC gibt es im Jahr 2017 für die ersten acht Rennfahrer folgende Punktverteilung: 20-15-12-10-8-6-4-2 Punkte. Die Punkteskala für die Bergwertungen der HC-Kategorie auf Seite 10 unseres Tour de France Spezial in Ausgabe 7 / 2017 ist damit nicht mehr gültig! Alle weiteren Punkteskalen sind korrekt. Alle Details finden Sie im anhängenden Reglementtext unter Artikel 23 auf Seite 28 ff (auf Englisch).
Da es möglich ist, dass ein Rennfahrer in mehreren Wertungen gleichzeitig führt, ist eine Rangfolge der Trikots festgelegt. Ein Rennfahrer hat natürlich zunächst Gelb zu tragen. Danach folgen in der Wertigkeit Grün, Weiß mit roten Punkten (Bergtrikot) und Weiß (Nachwuchswertung).
Für die Mannschaftswertung werden auf jeder Etappe die Fahrzeiten der besten drei Rennfahrer jedes Teams addiert. Die Mannschaftsgesamtwertung entsteht aus der Addition der Tageswertung. Die Fahrer des führenden Teams tragen auf der folgenden Etappe gelbe Startnummern.
Jeden Tag zeichnet eine Jury den kämpferischsten Fahrer aus. Dieser trägt auf der folgenden Etappe eine rote Startnummer. Am Ende der Tour wird ein kämpferischster Fahrer der gesamten Tour gewählt. Die rote Startnummer hat Vorrang vor der gelben Startnummer (Mannschaftswertung).
Wird ein Rennfahrer auf den letzten drei Kilometern einer Etappe durch einen Sturz oder einen Defekt gebremst, wird ihm im Ziel die Zeit des Besten zugeschrieben, der sich zum Zeitpunkt von Sturz oder Defekt mit ihm in der gleichen Gruppe befand. Die Regel gilt nicht auf den Zeitfahr-Etappen (1. und 20.) sowie auf den Etappen 3, 5, 12, 14 und 18.
Auf jeder Etappe ist den Rennfahren durch das Reglement ein Zeitlimit gesetzt. Wer dieses überschreitet, wird disqualifiziert. Wie das Zeitlimit auf den einzelnen Etappen berechnet wird, findet sich ebenfalls in Artikel 22 auf Seite 26 und 27 (Englisch). Zwei Rechenbeispiele: Die 1. Etappe (Einzelzeitfahren in Düsseldorf) fällt unter Koeffizient 6. Wer nicht disqualifiziert werden will, darf maximal 30 Prozent länger brauchen als der Sieger des Tages. Geht man von einer Siegerzeit von 15:00 Minuten aus, darf der letzte gewerte Rennfahrer nicht länger als 19:30 Minuten brauchen. Auf der Bergetappe auf den Col d'Izoard (18. Etappe) ist die Berechnung komplizierter: Der Tagesabschnitt ist mit Koeffizient 4 eingestuft. Das Zeitlimit ist unterschiedlich – je nach Durchschnittsgeschwindigkeit des Tagessiegers. Fährt dieser zwischen 34 und 35 km/h liegt der Aufschlag bei zwölf Prozent. Bei einer Fahrzeit des Siegers von 5:00:00 Stunden darf der Letzte 36 Minuten später im Ziel eintreffen. Ist das Tempo niedriger ist der Aufschlag geringer. Ist das Tempo höher, gibt gibt es mehr Prozentpunkte Zugabe. Allerdings kann die Jury in begründeten Fällen das Zeitlimit heraufsetzen.
Ist von außen nur ab Kilometer 50 und bis 20 Kilometer vor dem Ziel erlaubt. Die Jury kann Ausnahmen zulassen. Das Wegwerfen von Verpackungen und Flaschen ist nur in den besonders gekennzeichneten Zonen erlaubt.
Alle Teilnehmer müssen einen Radhelm tragen, der den UCI-Regeln entspricht.
Alle Teammitglieder müssen in den Unterkünften nächtigen und essen, die von den Rennorganisatoren dafür vorgesehen sind. Der Veranstalter gibt vor dem Rennen die Adressen bekannt.
Downloads:
Download