Zwar schreibt sich die Organisation der Tour de France das Thema Nachhaltigkeit groß auf die Fahnen und auch auf den meisten Etappen fährt Tour-Direktor Christian Prudhomme mittlerweile medienwirksam zu 100 Prozent elektrisch in einem Enyak SUV vom Sponsorpartner Škoda. Auf langen und schweren Bergetappen steigt Prudhomme jedoch wieder in einen Hybrid-Superb, dessen Verbrennungsmotor sicherstellen soll, dass er nicht mit leerer Batterie liegen bleibt.
Dass es durchaus möglich ist, auch solche Strecken mit E-Antrieb zu bewältigen, zeigen die Teams dsm-firmenich PostNL, Uno-X Mobility und EF Education EasyPost. Alle drei Mannschaften fahren innerhalb des Rennens, also mit den beiden zugelassenen Autos der Sportdirektoren, rein elektrisch. Zwar sei die Logistik mit den Fahrzeugen mitunter eine Herausforderung, denn die Wagen müssen voll geladen am Start stehen und nicht immer ist in der Nähe des Teamhotels eine Ladestation vorhanden.
Doch die Reichweite sei im Grunde kein Problem, wenn die Batterien voll geladen sind. “Die Berge sind gar nicht problematisch, denn dort fahren wir bergauf sehr langsam und können die Batterien bergab etwas aufladen”, erklärt uns eine Sprecherin vom Team dsm-firmenich PostNL, die mit einem Volvo XC 40 die Rennen bestreiten. Schwierig würden eher lange, flache und damit schnelle Rennen wie Mailand-San Remo, denn dort sei der Verbrauch wegen der Räder auf dem Dach am höchsten.
Sorgen um die Reichweite macht sich das Team EF Education EasyPost indes nicht, sondern eher darum, dass ihr Auto auch durch die mitunter engen Passagen der Startaufstellung passt. Der Cadillac Lyric, von dem das Team drei Stück dabei hat, hat zwar monströse Ausmaße, aber dafür eine riesige Batterie mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern.