Besonders drei Ausrüstungsteile, die die Aerodynamik verbessern sollen, sind uns vor dem Start der 9. Etappe aufgefallen. Helm, Trikot und Socken.
Den kuriosesten Kopfschutz trug an diesem Tag Victor Campenaerts. Der Vorjahres-Etappensieger fuhr das Modell Aerohead von Giro, das der US-Hersteller eigentlich für Zeitfahren und Triathleten entwickelte. Der Belgier ist bei Visma | Lease a Bike der einzige Profi mit der extravaganten Kopfbedeckung. Jonas Vingegaard beispielsweise nutzte einen "klassischen" Aero-Helm des Ausrüsters: Der Eclipse Pro ist ein neues Modell von Giro.
Ebenfalls ein Blickfang ist der Kask Nirvana auf dem Kopf von Ineos-Fahrer Carlos Rodriguez. Warum? Weil sich die Schale über die Ohren legt. Auch der Pursuit von Giant, getragen von Dylan Groenewegen und seinen Jayco-Teamkollegen, sticht durch seine opulente Bauform ins Auge.
Da auf der neunten Etappe Temperaturen um 30 Grad herrschten, entschieden sich viele Fahrer auch für luftigere Helme. Praktisch für das Team Intermarché-Wanty: Der Uvex Surge Aero kann dank eines wechselbaren Covers in Sekundenschnelle an die Bedingungen angepasst werden. Jonas Rutsch beispielsweise setzte auf die Abdeckung, das den Luftstrom laut Herstellerangaben verbessern soll.
Mit einem Trikot, wie es Hobbyfahrer tragen, haben die hochtechnologischen Jerseys der Tour-Profis längst nichts mehr zu tun. Die Fahrer zwängen sich stattdessen in hautenge Einteiler, bei denen das Trikot mit der Hose fest vernäht ist. Die Teams wollen dadurch den Luftwiderstand minimieren.
Eine enge Passform ist dabei die Grundvoraussetzung, um aerodynamisch noch ein paar Watt herauszukitzeln. Die Hersteller experimentieren aber auch mit dem Material. So kann sich Material und Beschaffenheit des Rennanzugs messbar auf die Geschwindigkeit auswirken.
Einen kuriosen Einteiler fährt in diesem Jahr das Team Uno-X Mobility, denn der Rennanzug des dänischen Herstellers Fusion hat den Reißverschluss hinten. Ob Magnus Cort Nielsen & Co. das Modell alleine anziehen können, darf zumindest bezweifelt werden.
Viele Fahrer haben an ihren Rennanzügen noch Trikottaschen am Rücken. Doch nicht alle. Vincenzo Albanese verzichtet an seinem Einteiler von Rapha, der allein schon wegen der pinken Farbgebung auffällt, auf die Einsteckfächer. Die Energiegels muss der Italiener dadurch entweder in den Rennanzug klemmen oder sich von seinen Mannschaftskollegen bedienen lassen.
Auf Aero-Überschuhe haben die Profis verzichtet, Aero-Socken hingegen haben wir viele gesehen. Je nach Geschwindigkeit und Modell sollen sich durch Aero-Socken zwischen 3 und 12 Watt einsparen lassen. Bei gleicher Leistung kann also schneller gefahren werden.
Die Profi-Modelle haben kaum etwas mit den Strümpfen von Hobbyathleten zu tun. So fahren alle Fahrer spezielle Aero-Socken. Der Schaft ist dabei optimiert und soll ebenfalls auf einen geringeren Luftwiderstand einzahlen. Bei Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) fielen uns heute vor dem Start zudem Cover an seinen Schuhen von Nimbl auf. Die gummierten Sleeves, die wie abgeschnittene Überschuhe aussehen, verdecken das Verschlusssystem. Aero ist eben Trumpf.
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