Die erst zweite Austragung des Women’s Cycling Grand Prix Stuttgart & Region bot viel Action und endete in einem Ausreißersieg: Als am finalen Anstieg in Stuttgart circa drei Kilometer vor dem Ziel im Peloton vereinzelte Lücken aufrissen, schafften es drei Fahrerinnen, sich final abzusetzen. Es waren Mareille Meijering (Movistar), Lieke Nooijen (Visma | Lease a Bike) und Eleonora Camilla Gasparrini (UAE Team ADQ), die anschließend den Sieg unter sich ausmachen sollten. Während Nooijen ihre Attacke im Schlusssprint recht früh fuhr, wartete Gasparrini bis 100 Meter vor dem Ziel, ehe sie attackierte. Die Italienerin schob sich an ihren beiden Mitstreiterinnen vorbei und entschied somit das Rennen für sich.
Circa 20 Kilometer vor dem Ziel entwischte Marta Lach (CERATIZIT-WNT Pro Cycling Team) der Konkurrenz und fuhr lange Zeit als Solistin vorneweg. Tapfer kämpfte die Polin um den Solosieg, sie erarbeitete zwischenzeitlich immerhin einen Vorsprung von fast einer Minute. Am Ende reichte es für die Polin nicht ganz für den Tagessieg, circa drei Kilometer vor dem Ziel wurde sie vom Peloton geschluckt. Besonders das UAE Team ADQ um Gasparrini arbeitete im Peloton hart, um die Lücke zu schließen. Das Vorhaben des Teams aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gelang, sodass der Tagessieg für Gasparrini gelingen konnte. Lach bewies am Ende Moral und landete auf einem beachtlichen fünften Platz.
Das 118,2 Kilometer lange Eintagesrennen zwischen Böblingen und Stuttgart eröffnete Renndirektorin Lisa Brennauer. Kurz nach Rennbeginn folgten bereits erste Attacken. Unter anderem Pia Grünewald (LTK Team) versuchte ihr Glück, schaffte es aber nicht, sich entscheidend abzusetzen. Im noch vollständigen Peloton kontrollierten derweil unter anderem die World-Tour-Teams UAE Team ADQ und vor allem Lidl-Trek das Tempo.
Auch eine Tempoverschärfung der drei Fahrerinnen Magdalene Lind (Team Coop-Repsol), Marieke Meert (VolkerWessels Women’s Pro Cycling Team) und Martina Testa (Bepink - Bongioanni) wurde nach wenigen Kilometern neutralisiert. Lange Zeit war das Rennen unruhig, immer wieder gab es Tempowechsel aufgrund von Attacken. Auch Cat Fergusons (Movistar) Versuch wurde schnell vom Peloton um Lidl-Trek pariert.
Anabel Fernanda Yampura (Team Komugi – Grand Est) war 70 Kilometer vor dem Ziel die erste Fahrerin, die etwas weiter von der Leine gelassen wurde. Doch auch sie wurde nach 10 Kilometern wieder vom aufmerksamen Hauptfeld eingeholt. Kurze Zeit später war es dann Anneke Dijkstra (VolkerWessels Women’s Pro Cycling Team), die es dann als Solistin schaffte, sich ebenfalls etwas weiter abzusetzen. Circa eine Minute hatte die Niederländerin zwischenzeitlich an Puffer vor dem Peloton.
Nach einer Attacke von Eva van Agt (Visma | Lease a Bike) schloss 20 Kilometer vor dem Ziel eine Gruppe von sechs Fahrerinnen zu der an der Spitze liegenden Dijkstra auf. Neben den beiden Niederländerinnen waren nun auch Mareille Meijering (Movistar), Marta Lach (CERATIZIT-WNT Pro Cycling Team), Flora Perkins (Fenix-Deceuninck), Eleonora Camilla Gasparrini (UAE Team ADQ) und Eline Jansen (VolkerWessels Women’s Pro Cycling Team) an der Spitze des Rennens.
Aus der Spitzengruppe war es die Polin Marta Lach, die eine Attacke fuhr und sich von der Konkurrenz absetzen konnte, während die Verfolgerinnengruppe vom Peloton wieder gestellt wurde. Lange Zeit kämpfte Lach energisch um die Spitzenposition und den Tagessieg, wurde aber circa drei Kilometer vor dem Ziel doch noch gestellt.
Kurz rissen Mareille Meijering (Movistar), Lieke Nooijen (Visma | Lease a Bike) und Eleonora Camilla Gasparrini (UAE Team ADQ) eine kleine Lücke zum Peloton und kamen zu dritt auf die Zielgerade. Dort setzte sich die Italienerin vor Nooijen und Meijering durch.