Van Aert vs. van der PoelDie Rennkalender der Klassiker-Stars im Vergleich

Thomas Goldmann

 · 26.02.2025

Van Aert vs. van der Poel: Die Rennkalender der Klassiker-Stars im VergleichFoto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Bernard Papon
Mathieu van Der Poel und Wout van Aert, hier bei Paris-Roubaix 2023, treffen auch dieses Jahr wieder bei den Klassikern aufeinander
Mathieu van der Poel und Wout van Aert stehen auch dieses Jahr bei den Kopfsteinpflasterklassikern im Fokus. In der Vorbereitung darauf verfolgen beide einen unterschiedlichen Ansatz.

Die beiden Rivalen Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) und Wout van Aert (Team Visma | Lease a Bike) haben ihre Rennkalender für die Saison 2025 bereits bekanntgegeben. Beide Fahrer setzen ihren Fokus erneut auf die prestigeträchtigen Frühjahrsklassiker, insbesondere die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix. Van der Poel, amtierender Weltmeister im Cyclocross, wird am 10. März bei der Fernfahrt Tirreno-Adriatico in die Saison starten. Anschließend stehen für den 30-jährigen Niederländer die Monumente Mailand-San Remo (22. März), die E3 Saxo Classic (28. März), die Flandern-Rundfahrt (6. April) und Paris-Roubaix (13. April) auf dem Programm. Van Aert hingegen begann seine Saison bereits am 17. Februar bei der Clásica Jaén, gefolgt von der Algarve-Rundfahrt und dem belgischen “Opening Weekend” mit Omloop Het Nieuwsblad und Kuurne-Brüssel-Kuurne am 1. und 2. März.

Der Rennkalender von Wout van Aert 2025

  • Clásica Jaén (17.02.)
  • Algarve-Rundfahrt (19.02.-23.02.)
  • Omloop Het Nieuwsblad (01.03.)
  • Kuurne-Brüssel-Kuurne (02.03.)
  • E3 Saxo Classic (28.03.)
  • Quer durch Flandern (02.04.)
  • Flandern-Rundfahrt (06.04.)
  • Paris-Roubaix (13.04.)
  • Pfeil von Brabant (18.04. - unter Vorbehalt)
  • Amstel Gold Race (20.04. - unter Vorbehalt)
  • Giro d’Italia (09.05.- 01.06.)
  • Tour de France (05.07.-27.07.)

Der Rennkalender von Mathieu van der Poel

  • Tirreno-Adriatico (10.03.-16.03.)
  • Mailand-San Remo (22.03.)
  • E3 Saxo Classic (28.03.)
  • Flandern-Rundfahrt (06.04.)
  • Paris-Roubaix (13.04.)
  • Tour de France (05.07.-27.07.)

Unterschiedliche Saisonvorbereitung und Klassiker-Aufeinandertreffen

Während van der Poel seine Saison etwas später beginnt, nutzt van Aert die frühen Rennen zur Formfindung, die zuletzt noch nicht da war, wo sie mal sein soll. Das erste direkte Aufeinandertreffen der beiden Superstars wird bei der E3 Saxo Classic am 28. März erwartet. Van Aert plant zudem einen Start bei Quer durch Flandern am 2. April, ein Rennen, das nicht in van der Poels Kalender steht.

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Bei den beiden Monumenten Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix werden die Rivalen dann erneut aufeinandertreffen. Van der Poel betonte die besondere Bedeutung der Flandern-Rundfahrt: “Ich würde die Ronde lieber ein viertes Mal gewinnen als Gent-Wevelgem zum ersten Mal”, erklärte der Niederländer beim Medientag seines Teams. Mit einem vierten Sieg könnte er zum alleinigen Rekordhalter aufsteigen. Für van Aert gilt es dies zu verhindern und seinen großen Rivalen erstmals bei einem Kopfsteinpflaster-Monument zu besiegen. Das gelang dem Belgier noch nie. Er hat bislang ein Monument gewonnen: Mailand-San Remo 2020, van der Poel hingegen schon sechs Monumente - dreimal Flandern-Rundfahrt, zweimal Paris-Roubaix und einmal Mailand-San Remo.



Grand Tour-Ambitionen und unterschiedliche Saisonhöhepunkte

Nach den Frühjahrsklassikern gehen die Wege der beiden Ausnahmefahrer zunächst auseinander. Van Aert könnte noch den Pfeil von Brabant (18. April) und das Amstel Gold Race (20. April) zu seinem Programm hinzufügen, wie Visma-Performance Manager Mathieu Heijboer kürzlich im Podcast “Wielerorakel” verriet. Eine endgültige Entscheidung über eine Teilnahme an diesen beiden Wettbewerben soll nach Paris-Roubaix fallen. Auf jeden Fall plant van Aert anschließend sein Debüt beim Giro d'Italia (9. Mai-1. Juni), wo er um Etappensiege kämpfen möchte. “Nach den Frühjahrsklassikern werde ich am Giro d’Italia teilnehmen, wo wir um Etappensiege kämpfen werden”, erklärte van Aert. Ein Etappensieg würde ihn in den exklusiven Kreis von Fahrern aufnehmen, die bei allen drei Grand Tours Etappen gewonnen haben. Van der Poel lässt die Ardennen-Klassiker aus und konzentriert sich anschließend auf die Tour de France (5.-27. Juli), wo er wieder auf seinen belgischen Dauerrivalen treffen wird. Der Niederländer hofft auf einen Etappensieg in der ersten Woche und wird auch seinen Teamkollegen Jasper Philipsen bei dessen Sprintambitionen unterstützen.

Van der Poel will MTB-WM-Titel

Nach der Tour de France trennen sich die Wege der beiden Rivalen erneut. Van der Poel plant einen Wechsel aufs Mountainbike und peilt die Weltmeisterschaften im schweizerischen Crans Montana am 14. September an. “Nach der Tour werde ich definitiv aufs Mountainbike umsteigen. Es ist ein idealer Zeitpunkt, sich wieder auf das Mountainbike zu konzentrieren und sich nach der Tour de France die Weltmeisterschaften als Ziel zu setzen”, erklärte van der Poel. Er bezeichnet den Mountainbike-Weltmeistertitel als das “letzte Puzzleteil”, das ihm noch fehle. Van Aerts Pläne für den Spätsommer und Herbst sind hingegen noch nicht bekannt.

Tadej Pogačar als Konkurrent bei den Klassikern

Neben dem direkten Duell zwischen van der Poel und van Aert wird auch Tadej Pogačar (UAE Team Emirates - XRG) bei einigen Frühjahrsklassikern eine wichtige Rolle spielen. Der Tour-de-France-Sieger wird bei Mailand-San Remo gegen van der Poel antreten und später auch bei der E3 Saxo Classic und der Flandern-Rundfahrt dabei sein. Mit einer Erkundungsfahrt durch den Wald von Arenberg heizte er zudem die Spekulationen über eine mögliche Teilnahme an Paris-Roubaix an. Van der Poel äußerte sich respektvoll über seinem Konkurrenten: “Wenn er sich entscheidet, dabei zu sein, wird er ein harter Gegner sein. Bei der Flandern-Rundfahrt hat er das schon bewiesen (Pogačar gewann die Ronde 2023; Anm. d. Red.). Ich hatte da gute Beine, aber er hat mich am Oude Kwaremont abgehängt.” Gegen Pogačar müsse man “immer 110 Prozent geben, um eine Chance zu haben”, so der Niederländer.

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