Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2023 im Straßenrennen ist Lotte Kopecky (Belgien) auch bei der Rad-WM 2024 in Zürich nicht zu schlagen. Gemeinsam mit Demi Vollering (Niederlande), Elisa Longo Borghini (Italien), Chloe Dygert (USA), Ruby Roseman-Gannon (Australien) und Liane Lippert (Deutschland) kam die Belgierin auf die Zielgerade und bewies, dass sie die noch frischesten Beine hatte. Nachdem Longo Borghini mit ihrer Attacke den Sprint eröffnete, zog Kopecky davon und war in Folge nicht mehr einzuholen. Mit über einer Radlänge Abstand gewann sie vor Dygert und Longo Borghini. Liane Lippert fehlten am Ende nur Zentimeter zu Platz drei, sie wurde schlussendlich Vierte.
Liane Lippert lieferte beim Straßenrennen der Rad-WM 2024 in Zürich ein starkes Rennen ab. Als die Favoritinnen um Longo Borghini und Vollering 20 Kilometer vor dem Ziel attackierten, war sie die erste Faherin, die die Attacken parierte und am Hinterrad der Top-Fahrerinnen blieb. Auch in Folge zeigte sich die 26-Jährige stets aktiv und konnte alle Attacken von Vollering und Kopecky mitgehen. Im Finale fehlte Lippert dann ein wenig die Frische und das letzte Quäntchen Glück, um am Ende auf dem Treppchen zu stehen. Trotzdem fuhr die Deutsche ein herausragendes Rennen und bewies, dass sie zur Weltspitze in Sachen Eintagesrennen gehört.
Auf der 154 Kilometer langen WM-Strecke zwischen Uster und Zürich setzten sich drei Fahrerinnen kurz nach Rennbeginn ab. Caroline Baur (Schweiz), Sara Martin (Spanien) und Nina Berton (Luxemburg) bildeten zu Beginn eine Ausreißergruppe, die jedoch vom Peloton nicht allzu weit ziehen gelassen wurde. Keine zwei Minuten ließ das Peloton dem Ausreißerinnentrio.
Das gesamte Rennen über regnete es, sodass Fahrerinnen besonders in der ersten Rennhälfte stürzten. Die Deutsche Hannah Ludwig erwischte es unter anderem, sie war aber bei Weitem nicht die einzige Fahrerin, die zu Fall kam. Derweil wurden 102 Kilometer vor dem Ziel die Ausreißerinnen gefasst.
In Folge setzte es sofort weitere Attacken. Unter anderem Niamh Fisher-Black (Neuseeland) und Riejanne Markus (Niederlande) attackierten. Sie machten sich mit neun weiteren Fahrerinnen aus dem Staub. Mit dabei waren dort auch Justine Ghekiere (Belgien) und Franziska Koch (Deutschland). Die Gruppe bekam keine Minute Vorsprung vom Peloton, sodass die Gruppe 74 Kilometer vor dem Ziel vom Peloton geschluckt wurde.
Anschließend gab es aus dem Peloton heraus immer wieder Tempoverschärfungen, sodass das Peloton mehr und mehr ausdünnte. 42 Kilometer vor dem Ziel waren es dann erneut Markus und Ghekiere, die eine Lücke zum verbliebenen Peloton reißen konnten. Zwar wurden sie 10 Kilometer später wieder gestellt, direkt darauf folgend schafften sie es aber erneut, sich aus dem Staub zu machen. Diesmal fuhren sie nicht als Duo vorneweg, sondern wurden von Marianne Vos (Niederlande) und Roby Roseman-Gannon (Australien) ergänzt.
Aus dem ausgedünnten Peloton griff 20 Kilometer vor dem Ziel eine der Favoritinnen an. Elisa Longo Borghini setzte ihre Attacke, die nur Liane Lippert und Demi Vollering kontern konnten. Schnell stellten die drei Fahrerinnen den Anschluss zur Spitze her. Anschließend waren es dann Chloe Dygert mit Lotte Kopecky im Schlepptau, die ebenfalls nach vorne hin aufschlossen. Weil 10 Kilometer vor dem Ziel Vos, Ghekiere und Markus Probleme bekamen, waren nun sechs Fahrerinnen an der Spitze: Kopecky, Dygert, Vollering, Longo Borghini, Roseman-Gannon und Lippert.
Wenige Kilometer vor dem Ziel mussten dann Roseman-Gannon und Dygert abreißen lassen, während kurz darauf Longo Borghini an der Spitze des Feldes an einer Rampe antrat und eine kleine Lücke riss. Diese fuhren Kopecky, Vollering und Lippert jedoch schnell wieder zu. Weil die vier Fahrerinnen an der Spitze in Folge zu sehr taktierten, stellten Roseman-Gannon und Dygert auf dem letzten Kilometer den Anschluss zur Spitze wieder her. Im Schlusssprint holte sich dann Kopecky den Weltmeistertitel, während Lippert am Ende Vierte wurde.