TOUR Online
· 14.04.2025
Das Highlight der Klassikersaison wartete am Wochenende: Paris-Roubaix 2025. Nach der Flandern-Rundfahrt und Mailand-San Remo war es das dritte von insgesamt fünf Radsport-Monumenten des Jahres. Ebenso stehen Lüttich-Bastogne-Lüttich (27.04.) und die Lombardei-Rundfahrt (11.10.) noch im Kalender der Profis. Paris-Roubaix ist das wohl prestigeträchtigste Rennen unter den fünf Monumenten, das Highlight unter den Eintagesrennen, der Super Bowl des Radsports. Tausende Fans pilgern an die Strecke und säumen die Pavé-Abschnitte, Millionen fiebern bei der Fahrt über die Pflastersteine vor den Bildschirmen mit. Wer das Rennen weder im Fernsehen noch im Live-Stream verfolgen konnte, war mit unserem Paris-Roubaix Live-Ticker am Samstag bei den Frauen und am Sonntag bei den Männern bestens versorgt. Wir berichteten am Samstag ca. ab 14:30 Uhr von der heißen Phase der Frauenrennens und von den Männern am Sonntag ab 11:25 Uhr in Gänze.
Bei Paris-Roubaix Femmes avec Zwift, so der offizielle Name des Frauenrennens, standen am Samstag insgesamt 148,5 Kilometer auf dem Programm, 29,2 davon über Kopfsteinpflaster, die sogenannten 17 Pavé-Sektoren. Bei den Männern waren es derer gar 30 - in Summe 55,3 Kilometer. Besonders berüchtigt ist der Wald von Arenberg, der nur bei den Männern gefahren wird. Eine 2300 Meter lange Folterstrecke für Mensch und Material - in jedem Jahr eine Schlüsselstelle. Danach folgten mit Mons-en-Pévèle und dem Carrefour de l'Arbre noch zwei weitere Fünfsterne-Sektoren, die auch bei Paris-Roubaix Femmes avec Zwift gefahren werden.
Mit Spannung blickte die Radsportwelt auf das Debüt von Tadej Pogačar (UAE Team Emirates - XRG) bei Paris-Roubaix 2025. Der Straßen-Weltmeister und dreimalige Tour-de-France-Sieger wagte sich mit 66 Kilogramm Kampfgewicht auf die schweren Pflastersteine in Nordfrankreich, auf denen naturgemäß die kräftig gebauten Fahrer im Vorteil sind. Anders noch als bei der Flandern-Rundfahrt vor einer Woche gibt es bei Paris-Roubaix keine Berge oder nennenswerten Anstiege, die über den Ausgang des Rennens entscheiden. Viel mehr geht es um die schiere Kraft, Positionierung im Peloton, eine Leidenschaft für das Kopfsteinpflaster und die richtige Fahrtechnik. Trotzdem war Pogačar ob seiner herausragenden Form und der Tatsache, dass er bei der Tour de France 2022 bereits bewiesen hat, dass er den Ritt über die Pavés bestens beherrscht, einer der Top-Favoriten. Ob er allerdings absolute Pavé-Spezialisten wie Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck), Wout van Aert (Team Visma | Lease a Bike), Mads Pedersen (Lidl - Trek) oder auch Filippo Ganna (INEOS Grenadiers) auf den flachen Straßen auf dem Weg ins Vélodrome abhängen kann, musste sich erst noch zeigen. Dort sollte der Slowene besser alleine ankommen, denn im Sprint hat er gegen einen Fahrer wie van der Poel schlechte Karten, wie sich bereits bei Mailand-San Remo vor einigen Wochen gezeigt hat.
Van der Poel indes peilte seinen dritten Sieg in Folge bei Paris-Roubaix an. Der Niederländer siegte im letzten Jahr nach einer beeindruckenden Solofahrt. Mit seinem dritten Triumph 2025 ist der 30-Jährige einer von acht Fahrern, die das Monument dreimal gewonnen haben. An der Spitze der ewigen Siegerliste thronen die beiden Belgier Roger De Vlaeminck und Tom Boonen mit jeweils vier Erfolgen bei Paris-Roubaix. Wie van der Poel sich in Schlagdistanz zu den beiden gebracht hat, gab es hier am Sonntag in unserem Paris-Roubaix Live-Ticker zu lesen.
Das Frauenrennen dagegen ist noch sehr jung. In seiner vierjährigen Geschichte erlebte Paris-Roubaix Femmes avec Zwift vier unterschiedliche Siegerinnen: Elizabeth Deignan 2021, Elisa Longo Borghini 2022, Alison Jackson 2023 und Lotte Kopecky 2024. Die Vorjahressiegerin vom Team SD Worx - Protime ging am Samstag als die Top-Favoritin bei den Frauen an den Start. Mit einem weiteren Erfolg wäre sie nicht nur die Rekordsiegerin des Rennens, sie würde auch das Double aus Flandern-Rundfahrt, die sie am letzten Sonntag gewann, und der “Königin der Klassiker” komplett machen. Als weitere Top-Favoritinnen gingen Elisa Balsamo (Lidl - Trek) und Lorena Wiebes (ebenfalls Team SD Worx - Protime) ins Rennen. Dazu standen weitere Top-Fahrerinnen am Start, die sich Hoffnungen auf die begehrte Pflastersteintrophäe machten: Marianne Vos, Pauline Ferrand-Prévot (beide Team Visma | Lease a Bike), Ellen van Dijk (Lidl - Trek), Chloé Dygert, Zoe Bäckstedt (beide CANYON//SRAM zondacrypto), Alison Jackson, Letizia Borghesi (beide EF Education-Oatly), Pfeiffer Georgi (Team Picnic PostNL) und Cat Ferguson (Movistar Team). Dass sich am Ende Pauline Ferrand-Prévot durchsetzte, gab es hier in unserem Paris-Roubaix Live-Ticker am Samstag zu lesen. Anschließend haben wir das Rennen bei TOUR nochmal ausführlich, genau wie das der Männer am Sonntag, in einem Rennbericht zusammengefasst.