Die Radsportwelt blickte am Wochenende nach Nordfrankreich, wo Paris-Roubaix am Sonntag zum 121. Mal bei den Männern ausgetragen wurde. Zuvor waren bereits die Frauen am Samstag mit der vierten Ausgabe von Paris-Roubaix Femmes dran.
Titelverteidigerin war Alison Jackson (EF Education-Cannondale). Die Kanadierin ging allerdings nur als Außenseiterin ins Rennen und musste früh den ersten Rückschlag verkraften, als sie einen Defekt an ihrem Rennrad beheben musste. Die Musik machten andere: Allen voran Lotte Kopecky (Team SD Worx - Protime). Die Weltmeisterin griff mehrmals an, die Konkurrenz saß ihr aber stets auf dem Gepäckträger.
So kam es auf der Radrennbahn von Roubaix zu einem Sprint einer kleinen Gruppe. Kopecky hatte die schnellsten Beine und verwies Elisa Balsamo (Lidl-Trek), Pfeiffer Georgi (Team dsm-firmenich PostNL), Marianne Vos (Visma | Lease a Bike) und Amber Kraak (FDJ-Suez) auf die Plätze und holte damit den ersten Sieg für ihr Team bei Paris-Roubaix Femmes.
Damit bot das Frauenrennen wesentlich mehr Spannung, was die Entscheidung um den Sieg angeht. Schließlich war es bei den Männern Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck), der bereits rund 60 Kilometer vor dem Ziel seine Mitstreiter in den Wind setzte und einen spektakulären Solosieg feierte.
Im Gegensatz zu den Frauen musste van der Poel mit dem Rest des Männerpelotons auch durch den berüchtigten Wald von Arenberg fahren. Aus Sicherheitsgründen wurde vor dem Pavé-Sektor eine Schikane errichtet, die das Feld bremsen und somit Stürze bei hoher Geschwindigkeit im Wald von Arenberg vermeiden sollte. Dieser Plan ging weitestgehend auf.
Einen schweren Sturz gab es dagegen bereits in der Anfangsphase des Rennens, bei dem auch Nils Politt (UAE Team Emirates) aufgehalten wurde. Der Deutsche fuhr ein extrem starkes Rennen, das er auf dem vierten Platz beendete. Ähnlich gut war auch John Degenkolb (Team dsm-firmenich PostNL) unterwegs. Für den 35-Jährigen sprang am Ende von Paris-Roubaix Rang elf heraus.
Degenkolb war genau wie den meisten anderen Fahrern auch die Erschöpfung des Rennens ins Gesicht geschrieben, was aber gleichzeitig spannende Motive für die Fotografen lieferte, wie wir in unserer Bildergalerie zeigen.