Kristian Bauer
· 15.04.2025
Sportlich lief es für Mathieu van der Poel in dieser Saison richtig gut: die Siege bei Paris-Roubaix” und Mailand - San Remo waren eine Machtdemonstration. Der in Belgien geborene Niederländer kämpft aber immer wieder mit Anfeindungen. Bei seiner beeindruckenden Fahrt zum Sieg bei Paris-Roubaix wurde er erneut beleidigt, mit Bier überschüttet und sogar mit einer vollen Trinkflasche beworfen. Während er sich in der Vergangenheit noch zurückhaltend äußerte, war seine Geduld diesmal aufgebraucht: “Spucken und Bier werfen ist etwas anderes - das war eine volle Flasche und sie hat mich voll ins Gesicht getroffen. Wir müssen rechtliche Schritte einleiten, weil das nicht normal ist, das ist zu viel. Ich hoffe, wir können diese Person identifizieren. Bier und alles andere zu werfen und zu spucken, gehört nicht zum Sport. Wenn sie auf meine Nase trifft, ist meine Nase gebrochen. Das ist einfach nicht normal.”
Hat der Radsport ein Fan-Problem? Bei Radrennen rund um sein Geburtsland Belgien ist das Muster nicht zu leugnen. Immer wieder ermittelt die Polizei gegen die Täter. Von konkreten Konsequenzen ist bisher nichts bekannt geworden. Im Falle des Flaschenwurfs ist eine körperliche Gefährdung nicht zu bestreiten, nachdem sich der Täter bereits gestellt hat, sind wir gespannt auf die Konsequenzen.
Ort: Paris-Roubaix, Frankreich, genauer gesagt gegen Ende von Sektor 8 bei Templeuve, etwa 33 Kilometer vor dem Ziel. Der Vorfall ereignete sich, als noch 33,1 Kilometer zu fahren waren. Ein weiterer Zwischenfall, bei dem ein Becher mit Flüssigkeit auf van der Poel geworfen wurde, ereignete sich zuvor.
Beschreibung: Ein Zuschauer warf eine volle Wasserflasche (angeblich mit dem Logo von Visma | Lease a Bike) direkt ins Gesicht von Mathieu van der Poel, während dieser das Rennen anführte. Zuvor wurde bereits ein Becher mit Flüssigkeit auf ihn geworfen.
“Wir können das nicht durchgehen lassen. Es war eine volle Wasserflasche, und es hat ziemlich wehgetan. Wenn sie meine Nase getroffen hätte, wäre sie gebrochen. Hoffentlich können wir jemanden identifizieren, und es kann ein Verfahren geben.”
Ort: Belgien 12, genauer gesagt Ronse.
Beschreibung: Ein Zuschauer am Straßenrand spuckte Mathieu van der Poel an, als dieser dem Sieg entgegenfuhr.
“Das sind Leute, die besser nicht zum Zuschauen an die Strecke kommen sollten … Ich kann daran selbst nichts ändern. Leider.”
Ort: Paris-Roubaix, Frankreich, auf dem Kopfsteinpflasterabschnitt Mérignies á Avelin 17, etwa 42,2 Kilometer vor dem Ziel. Im Sektor Carrefour de l'Arbre wurde Bier auf ihn geschüttet.
Beschreibung: Eine Zuschauerin warf eine Radmütze auf das Vorderrad von Mathieu van der Poel. Es gibt auch Berichte darüber, dass bei diesem Rennen Bier auf ihn geschüttet wurde.
“Ich spürte, dass ich von etwas Weißem getroffen wurde. Anscheinend mag es nicht jeder, wenn ich in Führung fahre … Aber das ist mir egal. Diese Leute, die Bier auf mich werfen, empfinden meiner Meinung nach eine gewisse Frustration. Aber ich will mich damit nicht beschäftigen.”
Ort: Flandern-Rundfahrt, Belgien, speziell am Anstieg des Oude Kwaremont.
Beschreibung: Zuschauer schütteten mindestens zweimal Bier auf Mathieu van der Poel, während er den Oude Kwaremont hinauffuhr. Er wurde auch mit Mittelfingern und Buhrufen bedacht.
Ort: Hulst, Niederlande, nahe der belgischen Grenze.
Beschreibung: Mathieu van der Poel spuckte auf der letzten Runde eine Gruppe von Zuschauern an. Dies geschah, nachdem diese Zuschauer ihn laut seiner Aussage während des gesamten Rennens, einschließlich des Aufwärmens, ausgebuht und ihm Berichten zufolge Bier und möglicherweise Urin zugeworfen hatten.
“Was haben sie gerufen? Das solltet ihr sie selbst fragen. Ich werde das hier nicht wiederholen. Das sind sicherlich keine Dinge, die in den Sport gehören. Es sollte niemanden ausgebuht werden. Nach einer Weile reicht es, auch für mich.”
Die Reaktionen von Mathieu van der Poel auf die wiederholten Belästigungen durch Zuschauer haben sich im Laufe der Zeit verändert. Während er anfänglich die Vorfälle herunterzuspielen schien, zeigen seine jüngsten Äußerungen, insbesondere nach dem Vorfall mit der Trinkflasche bei Paris-Roubaix 2025, eine Besorgnis und eine Forderung nach ernsthaften Konsequenzen. Ein wiederkehrendes Thema in seinen Zitaten ist seine Frustration über den Mangel an Respekt, den ihm einige Zuschauer entgegenbringen. Er betont, dass diese Verhaltensweisen nicht in den Sport gehören und dass er es leid ist, Ziel solcher Aktionen zu sein.