Münsterland Giro 2024Philipsen deklassiert Sprintkonkurrenz

Thomas Huber

 · 03.10.2024

Münsterland Giro 2024: Philipsen deklassiert SprintkonkurrenzFoto: Getty Images/Christian Kaspar-Bartke
Jasper Philipsen (links) gewinnt den Münsterland Giro 2024 überlegen vor Jordi Meeus und Milan Fretin
Jasper Philipsen hat den Münsterland Giro 2024 gewonnen. Im Massensprint setzte sich der Fahrer von Alpecin-Deceuninck vor Jordi Meeus und Milan Fretin durch und durfte so den Klassikersieg auf dem Schlossplatz in Münster bejubeln.

Beim Münsterland Giro 2024 beweist Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) einmal mehr, dass er aktuell zu den besten Sprintern der Radsportwelt gehört. Nachdem das Team Red Bull-Bora-Hansgrohe seinen Sprint offensiv anging und Sprinter Jordi Meeus vom Hinterrad seines Anfahrers Danny van Poppel attackierte, griff Jasper Philipsen von Meeus’ Hinterrad an. Mit explosiven Tritten ließ Philipsen Meeus keine Chance und war im Finale mit Abstand der schnellste Sprinter. Der Belgier gewann mit zwei Radlängen Vorsprung vor Meeus, der Dritte Platz ging an Milan Fretin (Cofidis).

Philipsen gewinnt - Geschke verabschiedet sich

Nach einem starken Rennen zeigte sich der Tagessieger Jasper Philipsen im Ziel hochzufrieden: “Ich freue mich sehr, dass meine Form noch immer so gut ist und ich das Rennen heute für mich entscheiden konnte. Ich bin glücklich, wie diese Saison für mich verlaufen ist.”

Simon Geschke fuhr beim Münsterland Giro 2024 das letzte Rennen seiner Profi-KarriereFoto: Getty Images/Christian Kaspar-BartkeSimon Geschke fuhr beim Münsterland Giro 2024 das letzte Rennen seiner Profi-Karriere

Derweil war es das letzte Rennen der Karriere des deutschen Radsport-Profis Simon Geschke (Cofidis). Der 38-Jährige fuhr lange Zeit im Peloton mit seinen Teamkollegen mit, verabschiedete sich dann aber kurz vor dem Ziel aus dem Massensprint. Geschke wurde am Ende 85. und ließ sich im Ziel von den Fans feiern. Er konnte in seinem letzten Rennen immerhin dazu beitragen, dass sein Teamkollege Milan Fretin auf dem Podest landete.

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Münsterland Giro 2024 - Ergebnisse im Überblick

Jasper Philipsen (Mitte) gewinnt den Sparkassen Münsterland Giro 2024 vor Jordi Meeus (links) und Milan Fretin (rechts)Foto: Getty Images/Christian Kaspar-BartkeJasper Philipsen (Mitte) gewinnt den Sparkassen Münsterland Giro 2024 vor Jordi Meeus (links) und Milan Fretin (rechts)

2024:

Sparkassen Münsterland Giro: Haltern am See - Münster

03.10.2024 | 202 km
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So lief der Münsterland Giro 2024

Auf der 202 Kilometer langen Strecke von Haltern am See nach Münster dauerte es ein paar Attacken, bis sich eine Ausreißergruppe bildete. Jannik Steimle (Tudor Pro Cycling Team), Adrien Maire (TDT-Unibet Cycling Team), Tosh van der Sande (Visma | Lease a Bike) und Jarno Grixa (P&S Metalltechnik) waren die ersten Fahrer, die sich absetzen konnten. Anschließend schlossen drei Fahrer nach vorne auf: Erst fuhren Arno Claeys (Team Flanders-Baloise) und Luca Dreßler (Team Lotto Kern-Haus PSD Bank) zur Spitze, dann schaffte es auch Sebastian Niehues (REMBE Pro Cycling Team Sauerland) per Kraftakt in die Spitzengruppe des Tages.

Alpecin-Deceuninck arbeitet im Peloton

Das Peloton zeigte sich mit der Konstellation der Ausreißergruppe zufrieden und ließ die siebenköpfige Gruppe ziehen. Um die Zwei-Minuten-Marke pendelte sich der Vorsprung der Ausreißer zum Peloton ein. Derweil verwalteten unter anderem die Sprinterteams Intermache-Wanty und Alpecin-Deceuninck das Tempo im Hauptfeld.

90 Kilometer vor dem Ziel übernahm das Team Red Bull-Bora-Hansgrohe das Kommando und zog das Tempo an. Der Abstand zwischen Ausreißern und Peloton schmolz auf 20 Sekunden, während in der Spitzengruppe Sebastian Niehues Probleme bekam und zurückfiel. Wenig später übernahm Alpecin-Deceuninck wieder das Tempo im Peloton und entschleunigte, sodass die Ausreißer wieder davonzogen.

Vorjahressieger Hagenes attackiert

Bei der zweiten Überquerung des Daruper Bergs 55 Kilometer vor dem Ziel attackierte unter anderem Vorjahressieger Per Strand Hagenes (Visma | Lease a Bike). Kurze Zeit setzte sich der Norweger gemeinsam mit weiteren Fahrern ab. Dann schaffte es aber Alpecin-Deceuninck erneut, die Kontrolle zu übernehmen und die Situation zu beruhigen. Hagenes’ Fluchtversuch war also nicht von Erfolg gekrönt.

Dreßler wird Bergkönig

In der Ausreißergruppe zeigte sich allen voran Luca Dreßler. Der 22-Jährige gewann alle fünf Bergwertungen und sicherte sich somit den Gewinn der Sonderwertung. Derweil fielen Jarno Grixa und Arno Claeys 48 Kilometer vor dem Ziel aus der Spitzengruppe zurück, die zu dem Zeitpunkt nur noch zu viert war und circa eine Minute an Vorsprung vor dem Peloton hatte.

Ausreißer werden geschluckt

Die Ausreißer um Luca Dreßler (vorne) fuhren lange Zeit vornweg, wurde am Ende aber noch gestelltFoto: Getty Images/Christian Kaspar-BartkeDie Ausreißer um Luca Dreßler (vorne) fuhren lange Zeit vornweg, wurde am Ende aber noch gestellt

25 Kilometer vor dem Ziel übernahm Lotto-Dstny das Kommando im Peloton und drückte ordentlich aufs Gaspedal. Dies führte dazu, dass die Ausreißer geschluckt wurden. In Folge versuchte auch Red Bull-Bora-Hansgrohe das Tempo zu erhöhen, kurze Zeit später wurde das Tempo im Peloton dann wieder langsamer. Derweil verabschiedeten sich erste Fahrer aus dem Kampf um den Tagessieg. Unter anderem der ehemalige Europameister Fabio Jakobsen (Team dsm-firmenich PostNL) fiel zurück.

Am Schlossplatz in Münster kam es im Finale zum Massensprint. Auf dem Rundkurs in Münster zeigte sich Israel-Premier Tech immer wieder an der Spitze des Feldes. Auf den letzten Kilometern waren es dann aber Alpecin-Deceuninck und Lidl-Trek, die das Tempo diktierten. Während Red Bull-Bora-Hansgrohe den Massensprint eröffnete, scherte Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) vom Hinterrad des Red Bull-Bora-Hansgrohe Sprinters Jordi Meeus aus, distanzierte ihn und gewann überlegen.

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