Grand Prix Cycliste de Quebec 2025Alaphilippe hat im Finale den besten Punch

Julian Alaphilippe (Tudor) gewann den Grand Prix Cycliste de Quebec.
Foto: Picture Alliance/ Jacques Boissinot
​Beim Rundrennen durch die kanadische Großstadt Quebec sichert sich Julian Alaphilippe (Tudor) mit einem späten Angriff den Sieg. Weltmeister Tadej Pogacar geht bei seiner Rückkehr ins Peloton trotz Attacke leer aus.

​Nach 216 Kilometern feierte Julian Alaphilippe (Tudor) beim Grand Prix Cycliste de Quebec seinen ersten Saisonsieg. Zwei Sekunden später ging im welligen Finale Platz zwei an Pavel Sivakov (UAE Team Emirates - XRG) vor Alberto Bettiol (XDS Astana Team).

​Das Rennen In Quebec wird wie ein Kriterium auf einem zwölf Kilometer langen Rundkurs ausgefahren, der durch die Grünflächen der Großstadt führt und insgesamt 18-mal befahren wird. Das Terrain ist dabei wellig – immerhin werden insgesamt über 2600 Höhenmeter zurückgelegt. Der letzte Teil des Rundkurses enthält zwei kurze, knackige Anstiege: Zunächst die Cote de la Montagne mit Steigungen von bis zu 13 Prozent, anschließend folgt die Montee Rue Saint-Louis und die Avenue Georges VI bis zur Zielpassage.

Das abschließende Podium: Pavel Sivakov, Julien Alaphilippe und Alberto Bettiol.Foto: Picture Alliance/ Jacques BoissinotDas abschließende Podium: Pavel Sivakov, Julien Alaphilippe und Alberto Bettiol.

Erster Sieg für Alaphilippe seit dem Giro 2024

​”Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Auf diese Art gewonnen zu haben, ist einfach fantastisch”, sagte Alaphilippe im Siegerinterview. Allerdings zog sich der Franzose zuvor etwas Unmut anderer Fahrer auf sich, da er sich in der Spitzengruppe lange nicht an der Führungsarbeit beteiligte. Erst auf der Schlussrunde zeigte sich Alaphilippe an der Spitze. Mit dieser Strategie war er letztlich aber erfolgreich. Für Alaphilippe war es der erste Sieg seit über einem Jahr, zuletzt gewann er eine Etappe beim Giro d’Italia 2024.

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In der Endphase griff auch Tadej Pogacar (UAE Team Emirates - XRG) an. Für den Slowenen war es der erste Renneinsatz seit seinem Sieg bei der Tour de France im Juli. Doch seine Attacke verpuffte, der Rückstand zur Spitzengruppe um Alaphilippe konnte der Slowene nicht schließen. Am Ende kam er in einer dritten Gruppe mit 26 Sekunden an Rückstand ins Ziel. Florian Lipowitz (Red Bull-BORA-hansgrohe) spielte bei dem Rennen keine Rolle.

Das Ergebnis des Grand Prix Cycliste de Quebec 2025


2025:

Grand Prix Cycliste de Québec: Québec - Québec

12.09.2025 | 216 km
In Kooperation mit

Strecke & Höhenprofil des Grand Prix Cylcliste de Quebec 2025Foto: Grands Prix Cyclistes de Quebec et de MontrealStrecke & Höhenprofil des Grand Prix Cylcliste de Quebec 2025

​So lief der Grand Prix Cycliste de Quebec 2025

​Kurz nach dem Start bildete sich die Fluchtgruppe des Tages aus Filip Maciejuk (Red Bull - BORA - hansgrohe), Luca Vergallito (Alpecin - Deceuninck) sowie den beiden Kanadier Philippe Jacob und Felix Bouchard, die für die kanadische Nationalmannschaft am Start standen. Das Quartett fuhr sich insgesamt einen Vorsprung von rund 6:30 Minuten heraus.

​Richtig Bewegung ins Rennen kam sieben Runden vor dem Schluss. Laurence Pithie (Red Bull-BORA-hansgrohe) griff aus dem Feld an und formte 68 Kilometer vor dem Ziel eine Verfolgergruppe um Nils Politt (UAE Team Emirates-XRG), Xandro Meurisse (Alpecin - Deceuninck), Bastien Tronchon (Decathlon AG2R La Mondiale Team) und Julien Alaphilippe (Tudor).

Nils Politt zeigt sich in der Spitzengruppe aktiv

Dahinter bildete sich eine weitere Gruppe, die 44 Kilometer vor dem Ziel zur Verfolgergruppe um Politt aufschloss – darunter Fahrer wie Matej Mohoric (Bahrain-Victorious), Mattias Skjelmose (Lidl –Trek), Alberto Bettiol und Anthon Charmig (XDS Astana Team), Quinten Hermanns (Alpecin - Deceuninck), Pavel Sivakov (UAE Team Emirates-XRG) und Artem Shmidt (Ineos Grenadiers).

​Kurz darauf mussten Politt und Pithie vorne abreißen lassen. Die restlichen zwölf Fahrer der Gruppe erreichten 34 Kilometer vor dem Ziel die letzten beiden Ausreißer Maciejuk und Vergallito, wodurch Alpecin – Deceuninck gleich mit drei Fahrern in dieser Gruppe vertreten waren. Das bereits ausgedünnte Feld befand sich zu diesem Zeitpunkt rund 1:30 Minuten hinter der Spitzengruppe. Dort sorgten vor allem Jayco – AlUla und EF Education – EasyPost für die Tempoarbeit.

Pogacar greift an - findet aber keine passende Gruppe

​Bei der vorletzten Überfahrt der Cote de la Montagne kam im Feld der erwartete Angriff von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates - XRG), eingeleitet durch Teamkollege Tim Wellens. Er bekam Begleitung durch einen weiteren Teamkollegen Brandon McNulty sowie Biniam Girmay (Intermarché – Wanty), Jonas Abrahamsen (Uno – X) und Paul Lapeira (Decathlon AG2R La Mondiale Team). Der Rückstand zur Spitzengruppe betrug mit Beginn der letzten zwölf Kilometer langen Runde noch 20 Sekunden. Doch die Gruppe um Pogacar fand keine funktionierende Zusammenarbeit. Der Slowene wurde drei Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt.

Stattdessen griff Alaphilippe zwei Kilometer vor dem Ziel an der Cote de la Montagne an rettete wenige Meter an Vorsprung ins Ziel.

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