Leon Weidner
· 08.09.2025
Der Grand Prix Cyclistes de Montreal bildet gemeinsam mit seinem Schwesterrennen durch Quebec die “Laurentian Classics”. Dabei findet der Grand Prix von Quebec zwei Tage vor dem Rennen durch Montreal statt. Die beiden Eintagesrennen gehören zu den jüngeren Wettbewerben der UCI World Tour. Sie existieren seit 2010 und gehören seit 2011 zur höchsten Liga des Radsports. Rekordsieger in Montreal ist der Belgier Greg Van Avermaet und Tadej Pogačar, die das Rennen bereits zweimal gewinnen konnte. Das Kunststück, im selben Jahr die beiden Schwesterrennen in Quebec und Montreal zu gewinnen, vollbrachten bislang zwei Fahrer: Simon Gerrans im Jahr 2014 und Michael Matthews 2018.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich an der Strecke nichts geändert. Der Rundkurs, auf dem das Rennen ausgetragen wird, ist gleich geblieben. Auch die Anzahl der Runden ist gleich geblieben. Der Kurs führt durch den Parc du Mont Royal, wo auch die Universität der 1,7 Millionen Einwohner großen Stadt liegt. Der Rundkurs ist 12,3 Kilometer lang, sodass auf 17 Runden 209,1 Kilometer absolviert werden. Insgesamt gilt es zudem für die Fahrer, über 4500 Höhenmeter zu bewältigen.
Insgesamt beinhaltet der Rundkurs durch Montreal deutlich mehr Höhenmeter als der durch Quebec. Dafür verantwortlich ist die Cote Camillien-Houde, die kurz nach dem Start des Rundkurses ansteht. Sie erstreckt sich über 1,8 Kilometer und ist im Durchschnitt 8 Prozent steil. Anschließend ist das Terrain des Rundkurses größtenteils abschüssig, immer wieder beinhaltet er aber giftige und kurze Rampen. So steht in der Mitte des Kurses der Cote de Polytechnique an, der Steigungen von bis zu 11 Prozent hat. Anschließend folgt der kurze Anstieg Pagnuelo, ehe das Finish auf einer Zielgeraden mit 4 Prozent ansteigendem Terrain ansteht. Die lange, leicht ansteigende Zielgerade ist ähnlich zu der beim Grand Prix in Quebec.
Bei den letzten drei Austragungen triumphierte jeweils ein Ausreißer. Besonders auf dem langen und steilen Anstieg auf die Cote de Camillien-Hourde und die Cote de Ploytechnique, die sich über 780 Meter erstreckt und im Durchschnitt 6 Prozent steil ist, könnte sich auch beim Grand Prix Cycliste de Montreal 2025 das Rennen entscheiden. Die beiden Anstiege auf der letzten Runde könnten dafür sorgen, dass sich eine kleine Gruppe oder gar ein Solist entscheidend absetzen kann.
Mit über 4500 zurückzulegenden Höhenmetern ist das Terrain extrem anspruchsvoll. Wer beim Grand Prix Cycliste de Quebec um den Sieg mitfahren will, braucht also nicht nur typische Klassikerfähigkeiten, sondern auch Ausdauer an den teils langen Anstiegen. Ein tempofester Kletterer könnte beim Eintagesrennen durch Montreal deshalb ganz vorne stehen. Nicht umsonst gewann Tadej Pogačar zwei der letzten drei Austragungen. Der Slowene steht auch in diesem Jahr wieder am Start und ist der große Favorit im Gegensatz zum Rennen in Quebec. Herausfordern wird den Tour-Sieger jedoch der deutsche Florian Lipowitz, der Pogačar durchaus gefährlich werden könnte. Kleinere Chancen dürften sich auch Wout van Aert, Simon Yates, Tim Wellens, Oscar Onley und Jonas Abrahamsen ausrechnen. Für Michael Woods wird es das letzte Rennen auf heimischem Boden sein, was mit Sicherheit nochmal eine Portion Extra-Motivation geben dürfte.
Das Eintagesrennen Grand Prix Cycliste de Montreal 2025 wird sowohl im Fernsehen als auch im Live-Stream übertragen. Der TV-Sender Eurosport 1 überträgt das Finale des Rennens live und frei empfangbar von 20:30 bis 22:00 Uhr. Der kostenpflichte Streaming-Dienst Discovery Plus überträgt den Klassiker vollständig 16:00 bis 22:15 Uhr im Live-Stream.