Nach Erfolgen im Jahren 2020 und 2024 feiert Mads Pedersen (Lidl - Trek) bereits zum dritten Mal den Sieg bei Gent-Wevelgem 2025. Dabei ist sein Erfolg bei der Austragung 2025 besonders beeindruckend. Er setzte sich am Kemmelberg 56 Kilometer vor dem Ziel von seinen Kontrahenten ab und war in Folge nicht mehr zu stoppen. Sukzessive baute Pedersen seinen Vorsprung auf zwischenzeitlich über zwei Minuten vor dem Peloton aus. Bereits einige Kilometer vor der Zielankunft konnte der Däne etwas an Tempo herausnehmen und sich feiern lassen. Im Ziel hatte Pedersen fast eine Minute Vorsprung vor dem Peloton, das einen Massensprint um Platz zwei austrug. Im Hauptfeld hatte Tim Merlier (Soudal Quick-Step) die schnellsten Beine, Dritter wurde Pedersen-Teamkollege Jonathan Milan (Lidl - Trek).
Nachdem Mads Pedersen bereits auf einem Kopfsteinpflasterabschnitt 75 Kilometer vor dem Ziel antrat und mit Arjen Livyns (Lotto) am Hinterrad in Windeseile den Anschluss zur Spitzengruppe herstellte, zeigte er sich auch in dieser bärenstark. Pedersen fuhr nur wenige Kilometer in der Spitzengruppe, ehe er am Kemmelberg seine Attacke folgen ließ. Spielerisch ließ er die Konkurrenz um Marco Haller (Tudor Pro Cycling Team) und Victor Campenaerts (Team Visma | Lease a Bike) stehen. In Folge verteidigte er seinen Vorsprung erfolgreich und zeigte damit nicht, dass er bei Gent-Wevelgem 2025 der stärkste Fahrer war. Auch bei den anstehenden Monumenten Paris-Roubaix und der Flandern-Rundfahrt ist mit Pedersen zu rechnen.
“Es ist unglaublich. Ich habe nicht geglaubt, dass ich das jemals schaffe, was ich heute geschafft habe. Erneut hier gewonnen zu haben, ist überragend.“ - Mads Pedersen
RG | Fahrer | Zeit |
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1 | Lidl - Trek | 05:30:21 |
2 | Soudal Quick-Step | +00:00:49 |
3 | Lidl - Trek | +00:00:49 |
4 | Uno-X Mobility | +00:00:49 |
5 | Israel - Premier Tech | +00:00:49 |
6 | XDS Astana Team | +00:00:49 |
Auf der 250 Kilometer langen Strecke zwischen Ypern und Wevelgem hagelte es bereits kurz nach Rennbeginn Attacken. Es dauerte folgerichtig nicht lange, bis sich eine erste vierköpfige Ausreißergruppe um Jasha Sütterlin (Team Jayco-AlUla) und Marco Haller (Tudor Pro Cycling Team) absetzen konnte. Dahinter spaltete sich noch einmal eine fünfköpfige Verfolgergruppe um Alexys Brunel (Team TotalEnergies) und Rui Oliveria (UAE Team Emirates - XRG) ab, die wenig später den Anschluss zur Spitzengruppe herstellte. Insgesamt neun Fahrer befanden sich also fortan an der Spitze des Renngeschehens. Die neun Fahrer wurden ziehen gelassen - vorerst stabilisierte sich die Rennsituation.
Circa 150 Kilometer vor dem Ziel kam dann wieder Schwung ins Rennen. Seitenwinde ließen das Peloton nicht nur auseinanderziehen, sondern anschließend auch aufsplittern. Unter anderem viele Fahrer des Teams INEOS Grenadiers fanden sich in einer der hinteren Gruppen des zerrissenen Pelotons wieder. 30 Kilometer später fand sich dann aber eine größere Gruppe wieder zusammen. Es gab aber auch Fahrer, die den Weg ins Peloton nicht mehr fanden. Arnaud De Lie (Lotto) und Sören Waerenskjold (Uno-X Mobility) verpassten den Anschluss ans Hauptfeld und mussten ihre Ambitionen für den Tag früh begraben.
Im Peloton arbeiteten die verschiedenen Mannschaften gut zusammen und wechselten sich immer wieder in der Nachführarbeit ab. Die Lücke auf die neun Ausreißer war früh schon recht gering.
Johan Jacobs (Groupama - FDJ) und Victor Campenaerts attackierten 102 Kilometer vor dem Ziel als Duo und machten Jagd auf die Spitzengruppe. Während Jacobs nach wenigen Kilometern abreißen lassen musste, schaffte es Campenaerts schnell, nach vorne hin aufzuschließen. Mit ihm umfasste die Spitzengruppe nun zehn Fahrer.
Währenddessen testete Mads Pedersen erstmals die Beine der Konnkurrenz an. Bei der ersten Passage des Kemmelbergs riss der Däne mit mehreren Fahrern eine kleine Lücke, die darauf aber wieder geschlossen werden konnte. Auf einem Kopfsteinpflasterabschnitt 75 Kilometer vor dem Ziel war Pedersen dann aber nicht mehr aufzuhalten. Zwar konnten Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) und Olav Kooij (Team Visma | Lease a Bike) dem Dänen erst noch folgen, mussten dann aber abreißen lassen. Philipsen hatte einen technischen Defekt am Rad, während Kooij erst das Hinterrad Pedersens verlor und kurze Zeit später auch noch stürzte.
Mit Arjen Livyns am Hinterrad schloss Pedersen in kurzer Zeit zur Spitze auf, die gerade im Begriff war, zu explodieren. 56 Kilometer vor dem Ziel setzte Pedersen am Kemmelberg zur Solo-Fahrt an, während sich hinter ihm ein Trio um Campenaerts, Haller und Livyns bildete. Der Rest der ehemaligen Spitzengruppe wurde in kürzester Zeit vom Peloton geschluckt. Zwar schlug sich das Verfolgertrio lange Zeit beachtlich, gegen das immer näher kommende Peloton war es aber machtlos. 26 Kilometer vor dem Ziel wurde es gestellt, während Pedersen an der Spitze noch immer einen soliden Vorsprung von circa anderthalb Minuten aufweisen konnte.
Pedersen verteidigte im Anschluss seinen klaren Vorsprung und konnte sich bereits auf der Zielgeraden als Sieger des Eintagesrennens Gent-Wevelgem 2025 feiern lassen. Das Peloton kam fast eine Minute hinter dem Tagessieger ins Ziel. Im Massensprint sicherte sich Tim Merlier Platz zwei, Jonathan Milan wurde Dritter.