Beim Klassiker Eschborn-Frankfurt 2024 kam es zu einem Sprint aus einer circa 35 Fahrer umfassenden Gruppe, nachdem der tapfer kämpfende Ausreißer Jan Christen (UAE Team Emirates) zwei Kilometer vor dem Ziel eingeholt worden war. Im Sprint setzte sich Mitfavorit Maxim Van Gils (Lotto Dstny) knapp vor Alex Aranburu (Movistar) und Riley Sheehan (Israel-Premier Tech) durch. Roger Adria von deutschen Team Bora Hansgrohe wurde Fünfter.
Im Schlusssprint setzte Lukas Nerurkar von EF Education-EasyPost eine erste ernsthafte Attacke, die aber etwas zu früh kam. Anschließend zog Alex Aranburu links am US-amerikaner vorbei, rechts überflügelte ihn kurz darauf Maxim Van Gils. Der Fahrer von Lotto Dstny war etwas länger im Windschatten als Aranburu geblieben und hatte deshalb mit seinem Antritt das passende Timing. Am Ende kam Van Gils knapp vor Aranburu über die Ziellinie und darf den Sieg beim Klassiker Eschborn-Frankfurt 2024 feiern. Auch zahlreiche deutsche Fahrer waren im Finale involviert - so unter anderem die Bora-Hansgrohe-Fahrer Maximilian Schachmann und Emanuel Buchmann. Im Finale kamen ihnen vor allem Helfertätigkeiten zu, weshalb sie in der Entscheidung nur indirekt involviert waren.
“Das war ein unglaublicher Sprint. Ich habe mich heute nicht so gut gefühlt. Deshalb habe ich versucht, so viel Energie wie möglich zu sparen und mich auf einen möglichen Sprint konzentriert. In dieser Saison läuft Vieles perfekt.” - Sieger Maxim Van Gils im Siegerinterview
Kurz nach Rennbeginn in Eschborn konnten sich drei Fahrer absetzen und eine Ausreißergruppe bilden. Das Trio bestand aus Warre Vangheluwe (Soudal – Quick Step), Jacopo Mosca (Lidl-Trek) und Lokalmatador John Degenkolb (Team dsm-firmenich PostNL).
Das Peloton ließ es anschließend entspannt angehen, sodass sich die Rennsituation stabilisierte. Nach 20 gefahrenen Kilometern hatten die Ausreißer über sieben Minuten Vorsprung. Anschließend erhöhten Lotto Dstny und UAE Team Emirates das Tempo im Hauptfeld und die Lücke wurde wieder kleiner, die sich lange Zeit um die vier Minuten-Marke bewegte.
An den Bergwertungen zeigte sich John Degenkolb agil, der die ersten beiden Wertungen für sich entschied. Der Lokalmatador präsentierte eine starke Vorstellung in der Spitzengruppe des Tages. Am Ende gewann er sogar die Bergwertung bei Eschborn-Frankfurt 2024.
120 Kilometer vor dem Ziel bekam Jacopo Mosca in der Ausreißergruppe mechanische Probleme. Er musste seine Rennmaschine wechseln und viel damit aus der Ausreißergruppe zurück, die von nun an zu zweit vorneweg fahren musste.
Am Anstieg nach Mammolshain 94 Kilometer vor dem Ziel bekam John Degenkolb Probleme, sodass anschließend Warre Vangheluwe allein an der Spitze des Rennens war. Währenddessen rückte das Peloton immer näher an die führenden Fahrer heran.
Am darauffolgenden Feldberg wurden 89 Kilometer vor dem Ziel alle Ausreißer geschluckt. Das Rennen war also wieder auf Anfang gesetzt: Das Tempo war weiterhin hoch und das Rennen wurde nervöser. Gut 40 Fahrer waren noch im Peloton vertreten.
In Folge gab es immer wieder Attacken: unter anderem von den beiden Fahrern von Bora-Hansgrohe Roger Adria und Emanuel Buchmann, aber auch von Ben Healy und Darren Rafferty (beide EF Education-EasyPost). Die Fahrer setzten sich zwar vom größeren Feld um einige Sekunden ab, wurden aber allesamt vom Peloton kurze Zeit später wieder gefasst.
36 Kilometer vor dem Ziel ging es das dritte und letzte Mal in den Anstieg nach Mammolshain. Dort trat Jan Christen (UAE Team Emirates) an und distanzierte seine Verfolger, die nicht kontern konnten. Das Verfolgerfeld zerfiel ein wenig am Anstieg, sodass Christen seinen Vorsprung ausbauen konnte. Der Schweizer konnte sich über eine halbe Minute absetzen und machte einen starken wie entschlossenen Eindruck. Dahinter formierte sich eine Verfolgergruppe mit circa 30 Fahrern, unter anderem Maxim Van Gils (Lotto Dstny) und Maximilian Schachmann (Bora-Hansgrohe) waren in dieser vertreten.
Kurz vor dem Ziel - circa zwei Kilometer vor der Ziellinie - wurde Jan Christen doch noch gestellt. So kam es zu einem Schlusssprint bei Eschborn-Frankfurt 2024, den Maxim Van Gils vor Alex Aranburu für sich entschied. Bora-Hansgrohe war zwar zahlenmäßig gut aufgestellt, schaffte es aber nicht, ihren Sprinter Marco Haller in Position zu bringen. Am Ende wurde Roger Adria Bester des deutschen Teams - er wurde Fünfter.