E3 Saxo Classic 2024 - Favoriten & StartlisteErstes Duell van der Poel vs. van Aert - Top-Favorit ist ein anderer

Sebastian Lindner

 · 22.03.2024

Das sind die Favoriten der E3 Saxo Classic: Jasper Stuyven (Lidl-Trek)
Foto: picture alliance/dpa/Belga/Dirk Waem
Bei der E3 Saxo Classic stehen erstmals in der Saison die flandrischen Hellingen im Fokus. Wer meistert die kurzen, scharfen Anstiege am Besten? TOUR schaut auf die Favoriten.

E3 Saxo Classic 2024: das Wichtigste in Kürze

  • Termin: 22. März 2024, voraussichtliche Ankunft ~16:35 Uhr
  • Distanz: 207 Kilometer
  • Start: Harelbeke, Ziel: Harelbeke
  • Profil: hügelig
  • UCI-Kategorie: World Tour
  • Veranstalter: KWC Hand in Hand
  • Premiere: 1958, 66. Austragung
  • Vorjahressieger: Wout van Aert
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Die TOUR-Favoriten nach Sternen*

* Jasper Stuyven, Stefan Küng, Oliver Naesen, Matej Mohoric, Kasper Asgreen

** Nils Politt, Arnaud De Lie, Julian Alaphilippe, Matteo Jorgenson

*** Tim Wellens, Michael Matthews, Alberto Bettiol

**** Wout van Aert, Mathieu van der Poel

***** Mads Pedersen


* Je mehr Sterne ein Fahrer erhält, desto stärker ist er einzuschätzen


Pedersen mit guten Beinen und Wut im Bauch beim E3-Preis, van der Poels Mailand-Resultat täuscht

Er ist schon seit Wochen in Topform, nur Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) hat in dieser Saison bereits mehr Siege eingefahren. Und doch ist Mads Pedersen (Lidl-Trek) nicht glücklich. Denn bei Mailand-San Remo wurde der Däne nur Vierter, alles andere als der Sieg sei eine Enttäuschung, sagte er. Doch Pedersen schaut nach vorne, hat mit seinen Beinen die Chance, andere große Rennen abzuschießen. Zwar ist der E3-Preis bisher nicht sein Lieblingsrennen gewesen, bei sechs Starts erreichte er dreimal nicht das Ziel, sein bestes Ergebnis war Rang 14 im Vorjahr. Aber der 28-Jährige kann Hellingen, stand bei der Flandern-Rundfahrt, die über ähnliches Terrain führt, schon zweimal auf dem Podium.

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Mads Pedersen präsentierte sich vor allem bei Paris-Nizza in blendender Verfassung.Foto: picture alliance / Roth / CV / RothMads Pedersen präsentierte sich vor allem bei Paris-Nizza in blendender Verfassung.

Vor allem Pedersens Form, wenn es bergauf geht, ist sein aktuell größtes Plus. Das werden auch seine beiden vermeintlich größten Konkurrenten um den Sieg bei der Saxo Classic bemerkt haben: Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) und Wout van Aert (Visma | Lease a Bike). Van der Poel feierte bei der Primavera seinen Saisoneinstand, wurde Zehnter. Nicht das Resultat, für das der Weltmeister nach Italien geflogen ist. Doch als ihm klar wurde, dass es im Finale nicht für einen Sieg reichen würde, spannte er sich in den Dienst seines Teamkollegen Jasper Philipsen, der schließlich auch als Sieger aus dem Rennen ging.

Van Aert mit Understatement aus dem Höhentrainingslager zur Saxo Classic

Mathieu van der Poel  und Wout van Aert beim E3 Preis 2023Foto: picture alliance / RothMathieu van der Poel und Wout van Aert beim E3 Preis 2023

Auf einer E3-Pressekonferenz sagte van Aert: “Ich habe einen sehr starken van der Poel gesehen” - allerdings nicht live, sondern vorm Fernseher, während er im Höhentrainingslager steckte. Seit dem Openingweekend, das er mit Platz drei beim Omloop het Nieuwsblad und dem Sieg bei Kuurne-Brüssel-Kuurne beendete, war der Belgier nur noch im Trainingsmodus. Er fühle sich gut, rechne aber noch nicht mit dem maximalen Effekt aus der Höhe während des Rennens. Die Favoritenrolle will der Vorjahressieger nicht, doch das ist nur Understatement.

Wout van Aert und Tim Wellens duellierten sich lange Zeit bei Kuurne-Brüssel-Kuurne, letztlich siegte der Visma-Profi vor dem UAE-Kapitän.Foto: picture alliance/dpa/Belga/Jasper JacobsWout van Aert und Tim Wellens duellierten sich lange Zeit bei Kuurne-Brüssel-Kuurne, letztlich siegte der Visma-Profi vor dem UAE-Kapitän.

Allerdings ist im chronisch starken Visma-Team nahezu jeder dazu in der Lage, in die Bresche zu springen, falls der Kapitän doch noch nicht so weit ist. Tiesj Benoot und Dylan van Baarle, die ihrerseits allesamt schon flandrische Klassiker für sich entschieden, dürften aber aufgrund der fehlenden Topform in diesem Jahr eher als Helfer fungieren, doch Omloop-Sieger Jan Tratnik, der allerdings das gleiche Programm wie van Aert absolviert und allen voran Paris-Nizza-Sieger Matteo Jorgenson, Vierter im Vorjahr, könnten das Rennen zu ihren Gunsten entscheiden.

Matthews überrascht, Wellens will in Kapitänsrolle überzeugen

Noch größere Aktien dürften allerdings Tim Wellens (UAE Team Emirates), Michael Matthews (Team Jayco-AlUla) und Alberto Bettiol (EF Education EasyPost) haben. Wellens führt ein starkes UAE-Team an, in dem sich auch Nils Politt, etwa mit einer frühen Attacke, einiges ausrechnen kann. Wie der Deutsche hat aber auch Wellens - für den es kurioserweise nach seiner Premiere im Vorjahr, die er nicht beendete, erst die zweite Teilnahme am E3-Preis ist - seine Form bereits unter Beweis gestellt. Wenn er nicht, wie bei Mailand-San Remo oder Strade Bianche für Tadej Pogacar arbeiten muss, fuhr der 32-Jährige wie in Kuurne als Zweiter auch selbst Topergebnisse ein.

Matthews hingegen überraschte als Zweiter in San Remo große Teile der Fachwelt, die ihn schon seit mehreren Jahren auf dem absteigenden Ast sieht. Doch der 33-Jährige, der im Vorjahr eine Giro-Etappe für sich entschied - und davor eine bei der Tour - hat seine Fähigkeiten an der ligurischen Küste eindrucksvoll unter Beweis gestellt und sich damit für die flandrischen Klassiker in Position gebracht. Zwar findet der Australier zwar nur selten den Weg nach Belgien, doch wenn, dann war er auch bei den ganz großen Rennen immer für ein Top-Resultat gut.

Michael Matthews unterlag im Sprint von Mailand-San Remo hauchdünn Jasper Philipsen, lieferte aber dennoch eine starke Vorstellung ab.Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com / Gian Mattia D'AlbertoMichael Matthews unterlag im Sprint von Mailand-San Remo hauchdünn Jasper Philipsen, lieferte aber dennoch eine starke Vorstellung ab.

So, wie Matthews beim ersten Monument des Jahres überraschte, tat es Bettiol drei Tage zuvor bei Mailand-Turin mit einem sehenswerten Solo, dass ihn zum Sieg führte. In San Remo wurde er Fünfter. Die Form passt beim Sieger der Flandern-Rundfahrt 2019, mit ein bisschen Glück, das in Flandern aber immer notwendig ist, kann es weit nach vorne gehen für den Italiener, der vor allem auch auf eine klassikererprobte Mannschaft bauen kann.

De Lie und Alaphilippe - die Unzufriedenen

Arnaud De Lie (Lotto-Dstny) ist normalerweise auch für ein vorderes Resultat auf den Straßen seiner Heimat gut. Doch irgendwas scheint in diesem Jahr beim gerade erst 22 Jahre alt gewordenen sprintstarken Eintagesspezialisten nicht zu stimmen, Mailand-San Remo sagte er kurzfristig ab, weil die Form nicht optimal sei. Doch vielmehr macht De Lie, der aber auch schon viel Sturzpech in diesem Jahr hatte, einen unzufriedenen Eindruck auf dem Rad. Zudem scheint es, als wolle er zu viel erzwingen. Mit etwas mehr Lockerheit könnte der Belgier vorne reinfahren.

Arnaud De Lie präsentierte sich im bisherigen Saisonverlauf unzufrieden mit sich und der Welt.Foto: picture alliance / Roth / CV / RothArnaud De Lie präsentierte sich im bisherigen Saisonverlauf unzufrieden mit sich und der Welt.

Im Großen und Ganzen lässt sich das auch auf Julian Alaphilippe (Soudal - Quick Step) übertragen - allerdings schon auf seine letzten zwei Jahre. Bei Mailand-San Remo wurde er immerhin Neunter, was zumindest ein weiterer Schritt in die richtige Richtung war. Noch einer, und der Franzose könnte auch in Flandern wieder zum erweiterten Kreis der Favoriten zählen. In dieser Position sah sich auch immer wieder Stefan Küng (Groupama-FDJ) in der Vergangenheit. Doch nachdem er und seine Frau Anfang März ihr ungeborenes Kind verloren, befindet sich der Schweizer noch auf dem Weg zurück zum vollen Fokus auf den Radsport.

Matej Mohoric (Bahrain-Victorious) ist ebenfalls immer ein Kandidat für Spitzenergebnisse auf E3-Terrain, doch wirklich wohl scheint sich der Slowene in Flandern nicht zu fühlen. Anders als Oilver Naesen (Decathlon AG2R La Mondiale), Jasper Stuyven (Lidl-Trek) und Kasper Asgreen (Soudal - Quick Step), von denen aber zumindest die letzteren beiden durch Helferaufgaben um einen Platz ganz vorne gebracht werden könnten, wenn es die Teamtaktik erfordert.

E3 Saxo Classic 2024 - Teilnehmer: die Startliste des E3 Harelbeke

  • 1 Wout van Aert
  • 2 Per Strand Hagenes
  • 3 Tiesj Benoot
  • 4 Matteo Jorgenson
  • 5 Edoardo Affini
  • 6 Jan Tratnik
  • 7 Dylan van Baarle

Alpecin-Deceuninck

  • 11 Mathieu van der Poel
  • 12 Senne Leysen
  • 13 Juri Hollmann
  • 14 Sören Kragh Andersen
  • 15 Xandro Meurisse
  • 16 Oscar Riesebeek
  • 17 Maurice Ballerstedt
  • 21 Biniam Girmay
  • 22 Vito Braet
  • 23 Dries De Pooter
  • 24 Gijs van Hoecke
  • 25 Hugo Page
  • 26 Dion Smith
  • 27 Georg Zimmermann
  • 31 Julian Alaphilippe
  • 32 Kasper Asgreen
  • 33 Jordi Warlop
  • 34 Yves Lampaert
  • 35 Gianni Moscon
  • 36 Casper Pedersen
  • 37 Pepijn Reinderink
  • 41 Luca Mozzato
  • 42 Vincenzo Albanese
  • 43 Donavan Grondin
  • 44 Mathis Le Berre
  • 45 Alan Riou
  • 46 Lukasz Owsian
  • 47 Miles Scotson
  • 51 Gleb Brussenskiy
  • 52 Yevgeniy Fedorov
  • 53 Michele Gazzoli
  • 54 Yevgeniy Gidich
  • 55 Rüdiger Selig
  • 56 Max Kanter
  • 57 Gleb Syritsa
  • 61 Matej Mohoric
  • 62 Alberto Bruttomesso
  • 63 Fran Miholjevic
  • 64 Andrea Pasqualon
  • 65 Cameron Scott
  • 66 Lukasz Wisniowski
  • 67 Fred Wright
  • 71 Danny van Poppel
  • 72 Emil Herzog
  • 73 Nico Denz
  • 74 Luis-Joe Lührs
  • 75 Filip Maciejuk
  • 76 Ryan Mullen
  • 77 Marco Haller
  • 81 Aime De Gendt
  • 82 Alexis Gougeard
  • 83 Nolann Mahoudo
  • 84 Christophe Noppe
  • 85 Alexis Renard
  • 86 Nicolas Debeaumarche
  • 87 Axel Zingle
  • 91 Oliver Naesen
  • 92 Edvald Boasson-Hagen
  • 93 Dries De Bondt
  • 94 Sander De Pestel
  • 95 Jordan Labrosse
  • 96 Valentin Retailleau
  • 97 Bastien Tronchon
  • 101 Alberto Bettiol
  • 102 Stefan Bissegger
  • 103 Owain Doull
  • 104 Yuhi Todome
  • 105 Jack Rootkin-Gray
  • 106 Jonas Rutsch
  • 107 Michael Valgren
  • 111 Stefan Küng
  • 112 Lewis Askey
  • 113 Sven Erik Byström
  • 114 Olivier Le Gac
  • 115 Fabian Lienhard
  • 116 Valentin Madouas
  • 117 Clement Russo
  • 121 Ben Turner
  • 122 Jhonatan Narvaez
  • 123 Luke Rowe
  • 124 Magnus Sheffield
  • 125 Ben Swift
  • 126 Connor Swift
  • 127 Elia Viviani
  • 131 Mads Pedersen
  • 132 Ryan Gibbons
  • 133 Alex Kirsch
  • 134 Jasper Stuyven
  • 135 Mathias Vacek
  • 136 Otto Vergaerde
  • 137 Toms Skujins
  • 141 Oier Lazkano
  • 142 Carlos Canal
  • 143 Remi Cavagna
  • 144 Johan Jacobs
  • 145 Mathias Norsgaard
  • 146 Lorenzo Milesi
  • 147 Ivan Romeo
  • 151 Patrick Eddy
  • 152 Alexander Edmondson
  • 153 Enzo Leijnse
  • 154 Niklas Märkl
  • 155 Tobias Lund Andresen
  • 156 Timo Roosen
  • 157 Julius van den Berg
  • 161 Michael Matthews
  • 162 Luke Durbridge
  • 163 Max Walscheid
  • 164 Amund Gröndahl Jansen
  • 165 Kelland O’Brien
  • 166 Blake Quick
  • 167 Elmar Reinders
  • 171 Tim Wellens
  • 172 Ivo Oliveira
  • 173 Mikkel Bjerg
  • 174 Antonio Morgado
  • 175 Marc Hirschi
  • 176 Nils Politt
  • 177 Michael Vink

Lotto-Dstny

  • 181 Arnaud De Lie
  • 182 Victor Campenaerts
  • 183 Jasper De Buyst
  • 184 Pascal Eenkhoorn
  • 185 Jacopo Guarnieri
  • 186 Sebastien Grignard
  • 187 Brent van Moer

Israel-Premier Tech

  • 191 Jakob Fuglsang
  • 192 Guillaume Boivin
  • 193 Hugo Houle
  • 194 Krists Neilands
  • 195 Riley Sheehan
  • 196 Nadav Raisberg
  • 197 Tom van Asbroeck

Q36.5 Pro Cycling Team

  • 201 Fabio Christen
  • 202 Tobias Ludvigsson
  • 203 Kamil Malecki
  • 204 Nicolo’ Parisini
  • 205 Jannik Steimle
  • 206 Cyrus Monk
  • 207 Szymon Sajnok

Tudor Pro Cycling Team

  • 211 Matteo Trentin
  • 212 Alexander Krieger
  • 213 Nils Brun
  • 214 Sebastian Kolze Changizi
  • 215 Jacob Eriksson
  • 216 Marius Mayrhofer
  • 217 Rick Pluimers

Uno-X Mobility

  • 221 Rasmus Tiller
  • 222 Jonas Abrahamsen
  • 223 Louis Bendixen
  • 224 Markus Hoelgaard
  • 225 Niklas Larsen
  • 226 William Blume Levy
  • 227 Rasmus Bögh Wallin

Team Flanders-Baloise

  • 231 Kamiel Bonneu
  • 232 Toon Cynhens
  • 233 Lars Craps
  • 234 Jasper Dejagher
  • 235 Elias Maris
  • 236 Dylan Vandenstorme
  • 237 Victor Vercouillie

Bingoal WB

  • 241 Luca van Boven
  • 242 Ceriel Desal
  • 243 Luca De Meester
  • 244 Aaron van der Beken
  • 245 Jelle Vermoote
  • 246 Kenneth van Rooy
  • 247 Dimitri Peysekens

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