Cyclocross-WM 2025Favoriten, Startliste, TV-Übertragung & Live-Stream

Matschige Angelegenheit: Bei der Cyclocross-WM werden die ersten Weltmeister des Radsportjahres 2025 gekürt
Foto: dpa/pa; Vaclav Pancer
Während die Straßensaison in den Startlöchern steht, ermittelt die Querfeldein-Zunft bei der Cyclocross-WM 2025 in Liévin in Frankreich die ersten Weltmeister des Radsportjahres. Highlight der Titelkämpfe wird das erneute Duell zwischen Mathieu van der Poel und Wout van Aert.

Nachdem der Radsportweltverband UCI die Straßenrad-Weltmeisterschaften 2025 an Ruanda und damit erstmals an den afrikanischen Kontinent vergeben hat, könnte man mit leisem Schmunzeln festhalten, dass sich auch im Cyclocross das Bestreben nach weiterer Globalisierung durchsetzt. Schon zum zweiten Mal in Folge tragen die Spezialisten des Querfeldeins ihre Weltmeisterschaft nicht in einem der Beneluxstaaten aus, in denen der Cross-Sport fest verwurzelt und unglaublich populär ist. Allerdings reist der Cross-Tross zum alljährlichen Höhepunkt dann doch nicht allzu weit in die Ferne. Die nordfranzösische Stadt Liévin, schon Ausrichterin der Europameisterschaften 2008 sowie diverser Weltcups, ist vom 31. Januar bis 2. Februar Gastgeberin der 76. Cyclocross-WM. Damit macht der Geländesport wieder einmal Station im Ursprungsland der Welttitelkämpfe, die ersten Cyclocross-Weltmeister wurden 1950 in Paris gekürt.


Cyclocross-WM 2025 - der Zeitplan

Freitag, 31. Januar

  • 12:30 Uhr: Team relay

Samstag, 1. Februar

  • 11 Uhr: Juniorinnen
  • 13 Uhr Männer U23
  • 15 Uhr Frauen Elite

Sonntag, 2. Februar

  • 11 Uhr Junioren
  • 13 Uhr Frauen U23
  • 15 Uhr Männer Elite

Cyclocross-WM 2025: TV-Übertragung & Live-Stream

Die Cyclocross-WM 2025 in Liévin ist im Fernsehen live bei Eurosport 2 zu sehen - allerdings nur die Rennen der Frauen- und Männer-Elite. Wer alle Wettbewerbe (mit Ausnahme des Team Relays) live verfolgen will, wird bei Discovery Plus (kostenpflichtig) fündig. Dort gibt es die Wettbewerbe der Cyclocross-WM 2025 aus Liévin in Frankreich im Live-Stream.

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Die TV-Übertragungszeiten bei Eurosport 2

  • Samstag, 1. Februar | Frauen-Elite | 14:45-16:20 Uhr
  • Sonntag, 2. Februar | Männer-Elite | 14:45-16:35 Uhr

Cyclocross: die Regeln

Das Reglement ist streng: Höchstens 33 Millimeter breit dürfen die Reifen sein, auf denen die Querfeldeinrennfahrer durch Matsch und Sand spuren. Zum Cross-Sport gehören auch Laufpassagen, beispielsweise steile Treppen und Anstiege hinauf, und es müssen künstliche Hindernisse überwunden werden in Form von 40 Zentimeter hohen Hürden. Die ausschließlich in den Wintermonaten betriebene Disziplin ist hochintensiv: Cyclocross-Rennen dauern 45 bis 60 Minuten und werden auf Rundkursen im Gelände mit einer Länge von maximal drei Kilometern ausgetragen. Sie fordern den Athleten ein hohes Maß an körperlicher Intensität und Geschicklichkeit ab. Die größte Popularität genießt Cyclocross in Belgien und den Niederlanden. In den vergangenen 25 Jahren fanden rund die Hälfte der Weltmeisterschaften in diesen Ländern statt, die letzte WM auf deutschem Boden 2011 in St. Wendel.



Cyclocross-WM 2025: die Strecke in Liévin (Frankreich)

Die Strecke, gelegen im Naturpark Val de Souchez von Liévin, hat dabei einiges zu bieten, was die Faszination des Cross-Sports ausmacht. Nach einer langen Start-/Zielgeraden an der Arena Stade Couvert könnte es schon zu Beginn in einer engen Rechtskurve zu vorentscheidenden Positionskämpfen und damit auch zu Stürzen im Gedränge kommen. Im weiteren Verlauf der Runde warten dann auf voraussichtlich überwiegend matschigem Geläuf zwei längere Treppenpassagen sowie einige riskante Abfahrten. Ansonsten bietet der Kurs kaum technische Anforderungen, auf das Überspringen von Hindernissen und ein Durchqueren von Sandpassagen wurde verzichtet.

Die Favoriten: Mathieu van der Poel vs. Wout van Aert?

Mathieu van der Poel und Wout van Aert treffen bei der Cyclocross-WM 2025 erneut aufeinanderFoto: Getty Images/Rob Pauel/BSR AgencyMathieu van der Poel und Wout van Aert treffen bei der Cyclocross-WM 2025 erneut aufeinander

Im Elite-Rennen der Männer wird sich die Konkurrenz, wie schon so oft in der Vergangenheit, in erster Linie mit dem vielmaligen Cross-Weltmeister Matthieu van der Poel messen müssen. Der 29-jährige Niederländer aus der Cross-Hochburg Hoogerheide ist der Top-Favorit, ihn gilt es zu schlagen, wobei kaum jemand den Tanz durch den Schlamm auf den nur 33 Millimeter breiten Reifen mit einer derartigen Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit beherrscht wie der Straßenweltmeister von Glasgow 2023.

Dennoch muss angesichts seiner Überlegenheit nicht zwingend Langeweile aufkommen, denn die äußeren Umstände beim Cross können die Rennen dramatisch beeinflussen; ein Platten im ungünstigen Moment, ein Sturz auf den häufig sehr engen Rundkursen, und schon kann auch noch in der letzten Runde ein sicher geglaubter Sieg in Sekundenschnelle aus den Händen gleiten. Einer, der davon profitieren könnte, der sich so richtig in ein Rennen hineinwühlen kann, ist der Weltranglistenerste Eli Iserbyt. Sowohl der nur 1,65 Meter große Belgier als auch der aktuelle Europameister Thibau Nys werden nichts unversucht lassen, die niederländische Siegesserie der vergangenen Jahre zu brechen. Zuletzt war das dem Briten Tom Pidcock mit seinem Sieg im amerikanischen Fayetteville 2022 gelungen.

Und dann ist da ja noch Wout van Aert. Der Dauerrivale von van der Poel und dreimalige Cyclocross-Weltmeister, zeigte sich in den vergangenen Wochen trotz anhaltender Verletzungsmisere kämpferisch und nimmt nun doch etwas überraschend an der WM teil. Van Aert war zwar zuletzt nicht in Top-Form, dürfte aber van der Poels härtester Widersacher werden. Außenseiterchancen haben die reinen Cross-Spezialisten wie der Spanier Felipe Orts oder die Belgier Laurens Sweeck und Niels Vandeputte.

Favoritinnen Frauen-Elite: Oranje rules?

Routiniert: Lucinda Brand kann drei WM-Titel auf der Straße und im Cross vorweisenFoto: Getty Images; Luc ClaessenRoutiniert: Lucinda Brand kann drei WM-Titel auf der Straße und im Cross vorweisen

Deutlich offener und weniger erwartbar dürfte der Ausgang des Rennens bei den Elite-Frauen sein. Packende Kopf-an-Kopf-Rennen mit wechselnden Siegerinnen bestimmten hier die Wettkämpfe des bisherigen Winters. Zwar stammt auch bei den Frauen die Titelverteidigerin des vergangenen Jahres aus den Niederlanden, jedoch scheint die beinahe zwei Jahre anhaltende Überlegenheit der 22-jährigen Fem van Empel in den zurückliegenden Monaten zu bröckeln. Die erfolgsverwöhnte Profifahrerin vom Team Visma | Lease a Bike musste zuletzt öfter anderen den Vortritt lassen. Die Reihe der Namen, die an van Empels Thron rütteln, ist deutlich länger als bei den Männern. Sowohl die wiedererstarkte Ceylin del Carmen Alvarado als auch die mittlerweile 35-jährige Lucinda Brand gelten als die schärfsten Konkurrentinnen. Und auch die aktuelle Mountainbike-Weltmeisterin Puck Pieterse (siehe Interview) könnte dank ihrer Risikobereitschaft in einer engen Rennsituation durchaus den entscheidenden Unterschied machen.

Comeback? Ceylin del Carmen Alvarado, Weltmeisterin von 2020, kommt im Cross wieder in SchwungFoto: Getty Images; JASPER JACOBSComeback? Ceylin del Carmen Alvarado, Weltmeisterin von 2020, kommt im Cross wieder in Schwung

Die Chancen der Deutschen bei der Cyclocross-WM 2025

Und wie steht es um die deutschen Starter? Die goldenen Jahre, als Klaus-Peter Thaler, Mike Kluge, Hanka Kupfernagel & Co. Europas Cross-Strecken dominierten, liegen inzwischen Jahrzehnte zurück. Cyclocross ist nicht olympisch, entsprechende Fördergelder vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) bleiben folglich aus. Aber auch die Unterstützung seitens des Bunds Deutscher Radfahrer, der sich jüngst in “German Cycling” umbenannt hat, hat sich in den vergangenen Jahren stark in Richtung Bahnradsport verschoben, konstatiert Cross-Bundestrainer Wolfgang Ruser: “Bei den Europameisterschaften in Pontevedra konnten wir keine Athleten an den Start bringen. Diese hätten alles selbst finanzieren müssen, die Reise, die Unterkunft und Betreuer. Das war bei so einer weiten Entfernung nicht machbar.” Immerhin: “Für die Weltmeisterschaften sind wir optimistischer, dass einige Sportler und Sportlerinnen die Nominierungskriterien erfüllen können”, sagt Ruser. Diese sehen im Elite-Bereich die Teilnahme an mindestens vier Weltcup-Rennen vor den Weltmeisterschaften vor. “Besonders unseren U23-Fahrern Hannes Degenkolb und Eike Behrens traue ich einiges zu. Aber auch Kaija Budde und Max Heiner Oertzen, beide in ihrem ersten U23-Jahr, könnten durchaus ein Ausrufezeichen setzen”, sagt er im Hinblick auf die Chancen seiner Schützlinge.

Cyclcocross-WM 2025 Liévin Startliste

Männer-Elite

  • 1 Mathieu van der Poel (Niederlande)
  • 2 Lars van der Haar (Niederlande)
  • 3 Pim Ronhaar (Niederlande)
  • 4 Joris Nieuwenhuis (Niederlande)
  • 5 Mees Hendrikx (Niederlande)
  • 6 Ryan Kamp (Niederlande)
  • 7 Corne van Kessel (Niederlande)
  • 8 Michael Vantourenhout (Belgien)
  • 9 Eli Iserbyt (Belgien)
  • 10 Niels Vandeputte (Belgien)
  • 11 Toon Aerts (Belgien)
  • 12 Joran Wyseure (Belgien)
  • 13 Thibau Nys (Belgien)
  • 14 Laurens Sweeck (Belgien)
  • 15 Emiel Verstrynge (Belgien)
  • 16 Jens Adams (Belgien - Ersatz)
  • 17 Toon Vandebosch (Belgien - Ersatz)
  • 18 Wout van Aert (Belgien)
  • 19 Witse Meeussen (Belgien - Ersatz)
  • 20 Michael Boroš (Tschechische Republik)
  • 21 Felipe Orts (Spanien)
  • 22 Kevin Suarez (Spanien)
  • 23 Mario Junquera (Spanien)
  • 24 Kevin Kuhn (Schweiz)
  • 25 Loris Rouiller (Schweiz)
  • 26 Lars Sommer (Schweiz)
  • 27 Gilles Mottiez (Schweiz)
  • 28 Luke Wiedmann (Schweiz)
  • 29 Gioele Bertolini (Italien)
  • 30 Federico Ceolin (Italien)
  • 31 David Menut (Frankreich)
  • 32 Clement Venturini (Frankreich)
  • 33 Joshua Dubau (Frankreich)
  • 34 Timothé Gabriel (Frankreich)
  • 35 Martin Groslambert (Frankreich)
  • 36 Fabien Doubey (Frankreich)
  • 37 Andrew Strohmeyer (USA)
  • 38 Scott Funston (USA)
  • 39 Eric Brunner (USA)
  • 40 Marcel Meisen (Deutschland)
  • 41 Luca Harter (Deutschland)
  • 42 Jonas Köpsel (Deutschland)
  • 43 Tyler Clark (Kanada)
  • 44 Cody Scott (Kanada)
  • 45 Thomas Mein (Großbritannien)
  • 46 Cameron Mason (Großbritannien)
  • 47 Marek Konwa (Polen)
  • 48 Hijri Oda (Japan)
  • 49 Karl-Erik Rosendahl (Dänemark)
  • 50 Jozsef-Attila Malnasi (Rumänien)

Frauen-Elite

  • 1 Fem van Empel (Niederlande)
  • 2 Lucinda Brand (Niederlande)
  • 3 Ceylin del Carmen Alvarado (Niederlande)
  • 4 Inge van der Heijden (Niederlande)
  • 5 Puck Pieterse (Niederlande)
  • 6 Manon Bakker (Niederlande)
  • 7 Aniek van Alphen (Niederlande)
  • 8 Annemarie Worst (Niederlande)
  • 9 Denise Betsema (Niederlande)
  • 11 Marion Nortbert-Riberolle (Belgien)
  • 12 Julie Brouwers (Belgien)
  • 13 Sanne Cant (Belgien)
  • 14 Sidney McGill (Kanada)
  • 15 Christiane Bilodeau (Kanada)
  • 16 Katelyn Walcroft (Kanada)
  • 17 Hélène Clauzel (Frankreich)
  • 18 Amandina Fouquenet (Frankreich)
  • 19 Caroline Mani (Frankreich)
  • 20 Amandine Vidon (Frankreich)
  • 21 Perrine Clauzel (Frankreich)
  • 22 Anaïs Morichon (Frankreich)
  • 23 Marlène Petitgirard (Frankreich)
  • 24 Katie Clouse (USA)
  • 25 Elisabeth Brandau (Deutschland)
  • 26 Lucia González Blanco (Spanien)
  • 27 Sofia Rodriguez Revert (Spanien)
  • 28 Sara Cueto Vega (Spanien)
  • 29 Sara Casasola (Italien)
  • 30 Carlotta Borello (Italien)
  • 31 Rebecca Gariboldi (Italien)
  • 32 Eva Lechner (Italien)
  • 33 Antonina Bialek (Polen)
  • 34 Zuzanna Krzystala (Polen)
  • 35 Nadja Heigl (Österreich)
  • 36 Blanka Vas (Ungarn)
  • 37 Ann-Dorthe Lisbygd (Dänemark)

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