Die Clasica San Sebastian gibt es seit 1981. Seit 1989 gehört sie zudem zur höchsten weltweiten Rennserie, weshalb sie nach den Monumenten des Radsports zu den prestigeträchtigsten Eintagesrennen zählt. Der Sieger des Klassikers erhält eine für die Region typische Txapela - eine Baskenmütze. Veranstalter ist die OCETA, die auch die Baskenland-Rundfahrt veranstaltet.
Der San-Sebastian-Klassiker zeichnet sich durch seine vielen schweren Anstiege aus. Deshalb dürfen sich nicht nur Klassikerfahrer, sondern auch Bergspezialisten Chancen auf den Sieg ausrechnen. Auch bei der Austragung 2024 gibt es sieben kategorisierte Anstiege mit harten wie giftigen Steigungen. Der einzige Deutsche, der das Rennen rund um San Sebastian für sich entscheiden konnte, war Udo Bölts im Jahr 1996. Rekordsieger sind Marino Lejarreta und Remco Evenepoel. Ersterer gewann unter anderem die erste Austragung des Rennens, Evenepoel in den Jahren 2019, 2022 und 2023.
Im Vergleich zu den Jahren zuvor wurde die Strecke aufgrund von Straßenschäden und Sicherheitsbedenken deutlich geändert. Lediglich drei Anstiege sind im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben: Alikza, Erlaitz und der für das Rennen umverzichtbare Jaizkibel. Um das Rennen für sich zu entscheiden, müssen die Fahrer nun 236 Kilometer zurücklegen und sieben Bergwertungen erklimmen. Besonders die letzten beiden Anstiege Erlaitz und Pilotegi beinhalten extreme Steigungen von maximal 27 Prozent und dürften deshalb über den Sieger entscheiden. Zudem wird die Zieldurchfahrt in San Sebastian zweimal durchquert, bevor es auf für die Fahrer auf die finale Zielgerade geht. Beide Zieldurchquerungen werden mit Zwischensprintpunkten versehen.
Besonders die drei letzten Anstiege könnten beim San-Sebastian-Klassiker 2024 besonders wichtig sein. Den Jaizkibel dürften erfahrene Fahrer des Eintagesrennens gut kennen und einen kleinen Vorteil haben - er ist der legendäre Anstieg des Rennens. Hier könnte sich somit ein Feld der Favoriten absetzen und sich die Spreu vom Weizen trennen. Im vergangenen Jahr fiel die Vorentscheidung am Erlaitz. Dort setzte sich eine sechsköpfige Gruppe der Favoriten um Remco Evenepoel und Pello Bilbao ab und machte anschließend den Tagessieg unter sich aus. Auch in diesem Jahr dürfte dem vorletzten Anstieg eine wichtige Rolle zukommen und sich die Entscheidung weiter zuspitzen.
Die endgültige Entscheidung dürfte dann aber am finalen Anstieg Pilotegi fallen. Zwar ist er nur zwei Kilometer lang, zwischenzeitlich hat er aber auf eine Strecke von 500 Metern eine Durchschnittssteigung von 20 Prozent. Hier könnte sich ein Fahrer absetzen, der im Anschluss in San Sebastian den Sieg bejubeln wird. Ein Sprint zwischen zwei Fahrern, wie er sich im vergangenen Jahr zwischen Evenepoel und Bilbao zugetragen hat, ist aufgrund der Schwere des Anstiegs eher unwahrscheinlich - trotzdem aber möglich.
Das Eintagesrennen Clasica San Sebastian wird im deutschen Fernsehen am Samstag, dem 10. August nicht live im Fernsehen übertragen. Das Finale des Rennens zwischen 15:00 und 17:20 Uhr wird lediglich beim kostenpflichtigen Streaming-Dienst Discovery Plus gezeigt. Wer sich das Rennen im Free-TV ansehen möchte, muss bis Montag, den 12. August warten. Auf Eurosport 1 gibt es von 16 bis 18 Uhr und von 21 bis 22 Uhr die Übertragung im Re-Live.