Clasica San Sebastian 2024Alles Wissenswerte zum Klassiker im Baskenland

Thomas Huber

 · 07.08.2024

Remco Evenepoel gewann die Clasica San Sebastian in den Jahren 2019, 2022 und 2023. Er ist damit Rekordsieger des Rennens
Foto: Getty Images/Gonzalo Arroyo Moreno
Am 10. August steht das erste World-Tour-Rennen nach der Tour de France an. Die Clasica San Sebastian 2024 ist ein Eintagesrennen rund um die baskische Hafenstadt San Sebastian. TOUR stellt alles Wissenswerte zum baskischen Klassiker vor.

Das Wichtigste in Kürze

  • Termin: Samstag, der 10. August 2024
  • Distanz: 236 Kilometer
  • Start- & Zielort: San Sebastian
  • Erstaustragung: 1981 (44. Auflage)
  • Vorjahressieger: Remco Evenepoel
  • Rekordsieger: Marino Lejarreta & Remco Evenepoel (jeweils dreimal)
  • Veranstalter: OCETA

Die Clasica San Sebastian gibt es seit 1981. Seit 1989 gehört sie zudem zur höchsten weltweiten Rennserie, weshalb sie nach den Monumenten des Radsports zu den prestigeträchtigsten Eintagesrennen zählt. Der Sieger des Klassikers erhält eine für die Region typische Txapela - eine Baskenmütze. Veranstalter ist die OCETA, die auch die Baskenland-Rundfahrt veranstaltet.

Clasica San Sebastian 2024: Die Strecke

Der San-Sebastian-Klassiker zeichnet sich durch seine vielen schweren Anstiege aus. Deshalb dürfen sich nicht nur Klassikerfahrer, sondern auch Bergspezialisten Chancen auf den Sieg ausrechnen. Auch bei der Austragung 2024 gibt es sieben kategorisierte Anstiege mit harten wie giftigen Steigungen. Der einzige Deutsche, der das Rennen rund um San Sebastian für sich entscheiden konnte, war Udo Bölts im Jahr 1996. Rekordsieger sind Marino Lejarreta und Remco Evenepoel. Ersterer gewann unter anderem die erste Austragung des Rennens, Evenepoel in den Jahren 2019, 2022 und 2023.

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Das Höhenprofil der Clasica San Sebastian 2024Foto: VeranstalterDas Höhenprofil der Clasica San Sebastian 2024

Im Vergleich zu den Jahren zuvor wurde die Strecke aufgrund von Straßenschäden und Sicherheitsbedenken deutlich geändert. Lediglich drei Anstiege sind im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben: Alikza, Erlaitz und der für das Rennen umverzichtbare Jaizkibel. Um das Rennen für sich zu entscheiden, müssen die Fahrer nun 236 Kilometer zurücklegen und sieben Bergwertungen erklimmen. Besonders die letzten beiden Anstiege Erlaitz und Pilotegi beinhalten extreme Steigungen von maximal 27 Prozent und dürften deshalb über den Sieger entscheiden. Zudem wird die Zieldurchfahrt in San Sebastian zweimal durchquert, bevor es auf für die Fahrer auf die finale Zielgerade geht. Beide Zieldurchquerungen werden mit Zwischensprintpunkten versehen.

Die Strecke der Clasica San Sebastian 2024Foto: VeranstalterDie Strecke der Clasica San Sebastian 2024

Erlaitz & Pilotegi als Schlüsselstellen

Besonders die drei letzten Anstiege könnten beim San-Sebastian-Klassiker 2024 besonders wichtig sein. Den Jaizkibel dürften erfahrene Fahrer des Eintagesrennens gut kennen und einen kleinen Vorteil haben - er ist der legendäre Anstieg des Rennens. Hier könnte sich somit ein Feld der Favoriten absetzen und sich die Spreu vom Weizen trennen. Im vergangenen Jahr fiel die Vorentscheidung am Erlaitz. Dort setzte sich eine sechsköpfige Gruppe der Favoriten um Remco Evenepoel und Pello Bilbao ab und machte anschließend den Tagessieg unter sich aus. Auch in diesem Jahr dürfte dem vorletzten Anstieg eine wichtige Rolle zukommen und sich die Entscheidung weiter zuspitzen.

Die endgültige Entscheidung dürfte dann aber am finalen Anstieg Pilotegi fallen. Zwar ist er nur zwei Kilometer lang, zwischenzeitlich hat er aber auf eine Strecke von 500 Metern eine Durchschnittssteigung von 20 Prozent. Hier könnte sich ein Fahrer absetzen, der im Anschluss in San Sebastian den Sieg bejubeln wird. Ein Sprint zwischen zwei Fahrern, wie er sich im vergangenen Jahr zwischen Evenepoel und Bilbao zugetragen hat, ist aufgrund der Schwere des Anstiegs eher unwahrscheinlich - trotzdem aber möglich.



Die Anstiege des baskischen Klassikers

  • Km 27,7 Andazarrate - 5,9 km à 5,7%
  • Km 86,9 Azkarate- 4,2 km à 7,3%
  • Km 107,7 Urraki - 8,6 km à 6,9%
  • Km 128,2 Alkiza - 4,4 km à 6,2%
  • Km 175,5 Jaizkibel - 7,9 km à 5,6%
  • Km 195,2 Erlaitz - 3,8 km à 10,6%
  • Km 228,4 Pilotegi - 2,0 km à 11,7%

Clasica San Sebastian 2024: Der Zeitplan

  • Start (Kilometer 0): 10. August 2024, 10:56 Uhr
  • Zielankunft: 10. August 2024, ca. 16:33 - 17:08 Uhr

Clasica San Sebastian 2024: TV-Übertragung & Live-Stream

Das Eintagesrennen Clasica San Sebastian wird im deutschen Fernsehen am Samstag, dem 10. August nicht live im Fernsehen übertragen. Das Finale des Rennens zwischen 15:00 und 17:20 Uhr wird lediglich beim kostenpflichtigen Streaming-Dienst Discovery Plus gezeigt. Wer sich das Rennen im Free-TV ansehen möchte, muss bis Montag, den 12. August warten. Auf Eurosport 1 gibt es von 16 bis 18 Uhr und von 21 bis 22 Uhr die Übertragung im Re-Live.

Clasica San Sebastian 2023: Ergebnisse - die Top 10

Bei der Clasica San Sebastian 2023 gewann Remco Evenepoel (vorne) im Sprint vor Lokalmatador Pello Bilbao (hinten)Foto: Getty Images/Gonzalo Arroyo MorenoBei der Clasica San Sebastian 2023 gewann Remco Evenepoel (vorne) im Sprint vor Lokalmatador Pello Bilbao (hinten)
  1. Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step) 5:30:59
  2. Pello Bilbao (Bahrain-Victorious) +0:00
  3. Aleksandr Vlasov (Bora-Hansgrohe) +0:28
  4. Neilson Powless (EF Education-EasyPost) +2:50
  5. Ion Izagirre (Cofidis) +2:57
  6. Toms Skujins (Lidl-Trek) +3:02
  7. Alex Aranburu (Movistar) +3:02
  8. Rui Costa (Intermarche-Circus-Wanty) +3:02
  9. Andrea Bagioli (Soudal - Quick Step) +3:02
  10. Tiesj Benoot (Jumbo-Visma) +3:02

Alle Sieger der Clasica San Sebastian

  • 1981 Marino Lejarreta (Spanien)
  • 1982 Marino Lejarreta (Spanien)
  • 1983 Claude Criquielion (Belgien)
  • 1984 Niki Rüttimann (Schweiz)
  • 1985 Adrie van der Poel (Niederlande)
  • 1986 Inaki Gaston (Spanien)
  • 1987 Marino Lejarreta (Spanien)
  • 1988 Gert-Jan Theunisse (Niederlande)
  • 1989 Gerhard Zadrobilek (Österreich)
  • 1990 Miguel Indurain (Spanien)
  • 1991 Gianni Bugno (Italien)
  • 1992 Raúl Alcala (Mexiko)
  • 1993 Claudio Chiappucci (Italien)
  • 1994 Armand de Las Cuevas (Frankreich)
  • 1995 Lance Armstrong (USA)
  • 1996 Udo Bölts (Deutschland)
  • 1997 Davide Rebellin (Italien)
  • 1998 Francesco Casagrande (Italien)
  • 1999 Francesco Casagrande (Italien)
  • 2000 Erik Dekker (Niederlande)
  • 2001 Laurent Jalabert (Frankreich)
  • 2002 Laurent Jalabert (Frankreich)
  • 2003 Paolo Bettini (Italien)
  • 2004 Miguel Angel Martin Perdiguero (Spanien)
  • 2005 Constantino Zaballa (Spanien)
  • 2006 Xavier Florencio (Spanien)
  • 2007 Leonardo Bertagnolli (Italien)
  • 2008 Alejandro Valverde (Spanien)
  • 2009 Roman Kreuziger (Tschechien)
  • 2010 Luis Leon Sanchez (Spanien)
  • 2011 Philippe Gilbert (Belgien)
  • 2012 Luis Leon Sanchez (Spanien)
  • 2013 Tony Gallopin (Frankreich)
  • 2014 Alejandro Valverde (Spanien)
  • 2015 Adam Yates (Großbritannien)
  • 2016 Bauke Mollema (Niederlande)
  • 2017 Michal Kwiatkowski (Polen)
  • 2018 Julian Alaphilippe (Frankreich)
  • 2019 Remco Evenepoel (Belgien)
  • 2021 Neilson Powless (USA)
  • 2022 Remco Evenepoel (Belgien)
  • 2023 Remco Evenepoel (Belgien)

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